Die Beschwerdeführerin wird natürlich mit vollem Namen genannt, was ansonsten eher unüblich ist.

Und die Stadtwerke behaupten, bei den vorgezeigten Flüchtlingsausweisen handele es sich um Fahrtickets. Es darf eben nicht sein, was nicht sein darf.

Und wenn ältere und behinderte Deutsche stehen müssen. Na, dann ist es eben so, zwar ärgerlich, aber ein Anrecht auf einen Sitzplatz gibt es nicht.

Und vergessen wir nicht, dass landauf, landab in Jubelartikeln berichtet wird, wieviel Respekt die Flüchtlinge doch älteren Menschen entgegenbringen, sei es nun ein Bericht über Mohammed aus Hamburg oder Muhammad, der in einem Altenheim ein Praktikum macht.

Stadtwerke lassen Flüchtlinge nicht umsonst Bus fahren

Erika Kästel beschwert sich in einem Leserbrief über zu volle Busse und Mitfahrer, die nicht zahlen müssten. Das wollen die Verantwortlichen der Hof-Bus GmbH nicht stehen lassen.
Man erfährt in der langen Einleitung (bei solchen Artikeln üblich, viele Buchstaben dem eigentlichen Kern voranzusetzen), dass die Bus-GmbH eine Tochter der Stadtwerke sind, die jetzt erst wieder die Fahrpreise so eklatant erhöht haben, dass sie teurer sind als die Fahrpreise in München. Da sich aber das städtische Unternehmen trotzdem tief in den roten Zahlen bewegt und nach wie vor Defizite einfährt, sieht man sich gezwungen, eine Stellungnahme zu den Vorwürfen, Flüchtlinge führen (bzw. fahren!!) umsonst, abzugeben. Es riecht ansonsten nach Skandal.

Vermutlich würde Jean Petrahn diese Kritik mit einem Freudensprung entgegennehmen. "Hofer Busse überfüllt", zu dieser Knaller-Überschrift in der Frankenpost wird es in den nächsten Jahren wohl nicht kommen. Der Geschäftsführer der Hofer Stadtwerke kämpft wie sein Vorgänger Claus Müller seit Jahren gegen das Kostendefizit der Hof-Bus GmbH, einer 100-prozentigen Tochter der Stadtwerke. Hof hat erst im Jahr 2016 den Ticketpreis für die Einzelfahrt um 50 Cent auf 2,50 Euro erhöht. Dieser Preis gilt noch bis Ende 2018. Im Oberfrankenvergleich liegt die Saalestadt damit an der Spitze. Zum Vergleich: In München kostet die einfache Fahrt 2,70 Euro. Hof deckt nur 50 Prozent der Kosten über den Ticketverkauf ab. Der Bundesdurchschnitt liegt inklusive Bahn bei 70 Prozent.
So ein ganz klein wenig möchte man die Beschwerdeführerin unglaubwürdig erscheinen lassen. Ständig überfüllt seien Busse nur selten und außerdem ist die Dame ja schon alt:

Stets volle oder gar maßlos überfüllte Busse sind leider selten in Hof. In ihrer Mittwochausgabe druckte die Frankenpost einen Leserbrief, in dem die Verfasserin aber genau davon sprach. "Die 'zahlenden' älteren Menschen müssen stehen, weil der ganze Bus mit Flüchtlingen und deren Kindern überfüllt ist", hieß es in dem Meinungsbeitrag, der mit dem Fazit endete: "Unsere alten Hofer mit wenig Rente, die ihre Busfahrt bezahlen müssen, stehen im Bus. Die Flüchtlinge, die einsteigen, zeigen nur einen Ausweis vor und fahren umsonst. In welcher Welt leben wir eigentlich?"
Eine Anfrage bei den Hofer Stadtwerken ergab, dass keine Unterschiede zwischen den Fahrgästen gemacht werden. Alle Fahrgäste seien gleich. Flüchtlinge müssten wie alle anderen Fahrgäste auch einen gültigen Fahrschein vorweisen, um mit den Hofer Stadtbussen fahren zu dürfen. Üblich sei auch, dass manche Linien zu bestimmten Zeiten stärker frequentiert seien als andere.
So ein paar klitzekleine Probleme werden eingeräumt:

Ein Problem räumt Stefanie Köppel, Pressereferentin der Stadtwerke, ein: "Tatsächlich müssen Kinder und Schüler wesentlich häufiger auf die Beförderungsbedingungen hingewiesen werden, als beispielsweise Erwachsene." Das Recht auf einen Sitzplatz gebe es aber nicht. Natürlich gehöre es aber zu den guten Manieren, älteren und körperlich beeinträchtigten Menschen seinen Sitzplatz anzubieten.
http://www.frankenpost.de/region/hof...t83415,5701602