Die Meldung des Tages schlechthin, weil sie ganz oben im Newsticker zu finden ist. Urheber mal wieder die Bertelsmann-Stiftung.

Muslime sind besser integriert, doch es wird nicht gesagt, als wer oder was? Muslime sind besser integriert als Flüchtlinge? (Aber die meisten Flüchtlinge sind Muslime) Muslime sind besser integriert als vor Jahren? (Aber die Kinder der muslimischen Einwanderer sind wesentlich radikaler und schariaorientierter als ihre Eltern, so ganz offizielle Erkenntnisse. Und die neu gekommenen muslimischen Afghanen und Syrer und Marokkaner sind nun auch nicht gerade integriert, sonst bräuchte es ja nicht diese kostspieligen Integrationsbemühungen und -lotsen und -kurse).

Also sagen wir doch ganz einfach: Musime sind besser integriert als Polen.

Bertelsmann-Stiftung
Muslime sind besser integriert, doch es mangelt an Akzeptanz


<figure class="asset-image asset-image--image_big"><figcaption class="asset-image__description"> Muslime beim Freitagsgebet in der Moschee Eyüp Sultan Camii in Ronnenberg in der Region Hannover.
(Foto: dpa) </figcaption> </figure> <section class="body" id="article-body">
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  • Eine aktuelle Studie zeigt: Muslime, die schon lange in Deutschland leben, sind überwiegend gut integriert.
  • Besonders was Bildung und Erwerbstätigkeit angeht, unterscheiden sie sich kaum vom Bevölkerungsdurchschnitt.
  • Die Bertelsmann-Stiftung hat die Situation von Muslimen in Deutschland, der Schweiz, Österreich, Frankreich und Großbritannien verglichen. Gerade bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt schneidet Deutschland sehr gut ab.
  • Die gute Integration geht nicht immer mit gesellschaftler Anerkennung einher: In Deutschland lehnen 19 Prozent der Befragten muslimische Nachbarn ab.

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</section> Zwischen 4,4 und 4,7 Millionen Muslime lebten Ende 2015 in Deutschland. Ein Viertel von ihnen ist seit 2011 ins Land gekommen - die meisten kamen als Geflüchtete aus dem Nahen Osten. Fast alle Muslime gleichen in ihrer Sprachkompetenz, dem Bildungsniveau und der Erwerbsbeteiligung den Nicht-Muslimen. Sie sind überwiegend gut integriert - das ist der zentrale Befund einer Studie der Bertelsmann-Stiftung. Trotzdem mangelt es aber an der gesellschaftlichen Akzeptanz der Muslime.
Bis Ende 2016 haben 1100 Muslime mit Wurzeln in der Türkei, Südosteuropa, dem Iran, Südostasien, Nordafrika sowie dem Nahen Osten am "Religionsmonitor" der Bertelsmann-Stiftung teilgenommen. Verglichen wird die Situation von Muslimen, die vor 2010 nach Deutschland, in die Schweiz, nach Österreich, Frankreich und Großbritannien kamen. Die zentralen Ergebnisse:


  • Bestnote für die Integration auf dem Arbeitsmarkt

Deutschland bekommt mit Abstand die besten Noten bei der Integration muslimischer Einwanderer auf dem Arbeitsmarkt. Bei Arbeitslosenquote und Vollzeitstellen gibt es der Studie zufolge kaum noch Unterschiede zum Bevölkerungsdurchschnitt. Muslime verdienen jedoch deutlich weniger; was darauf hinweist, dass sie häufiger im Niedriglohnsektor beschäftigt sind.

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Auffällig ist, dass besonders religiöse Muslime bei gleichen Bildungsvoraussetzungen, also etwa dem gleichen Schulabschluss oder der gleichen Ausbildung, im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt seltener einen Beruf ausüben und weniger verdienen. Das könne einerseits auf Diskriminierung hinweisen, heißt es in der Studie. Stark religiöse Muslime trügen häufig sichtbare religiöse Symbole und würden deswegen mit Vorbehalten konfrontiert, die die Erfolgschancen auf dem Arbeitsmarkt reduzierten. Andererseits könne eine strikte Befolgung religiöser Pflichten eine Erwerbsbeteiligung erschweren, wenn beispielsweise die Ausübung des fünfmaligen Pflichtgebets nicht gelinge oder das Tragen religiöser Symbole nicht gestattet sei.

Wird gelingen, ist gelungen? Nein, sie ist offensichtlich gerade dabei, sie ist am machen, am dranne, am sein, am tun:

  • Die sprachliche Integration gelingt

Unter den befragten eingewanderten Muslimen beträgt der Anteil derer, die Deutsch als ihre erste Sprache bezeichnen, etwa ein Fünftel. Etwa drei Viertel der befragten in Deutschland geborenen Muslime sind mit Deutsch als erster Sprache aufgewachsen. Auch wenn der Anteil von Generation zu Generation steigt, liegt Deutschland damit im europäischen Vergleich im Mittelfeld.


In Frankreich etwa ist Französisch für 74 Prozent der im Land geborenen befragten Muslime die Erstsprache. Im dortigen Schulsystem lernen die Kinder länger gemeinsam und können so anfängliche Nachteile besser ausgleichen. "Der internationale Vergleich zeigt, dass nicht Religionszugehörigkeit über die Erfolgschancen von Integration entscheidet, sondern staatliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen", sagt Stephan Vopel, Experte für gesellschaftlichen Zusammenhalt der Bertelsmann Stiftung.
  • Muslime pflegen Kontakt zu Nicht-Muslimen

Ein Vorurteil gegenüber Muslimen widerlegt die Studie besonders deutlich: Muslime schotten sich weder ab, noch meiden sie Kontakte zu Nichtmuslimen. Die große Mehrheit der in den untersuchten Ländern lebenden Muslime pflegt häufige Freizeitkontakte zu Nichtmuslimen. 78 Prozent der befragten Muslime in Deutschland berichten über häufige beziehungsweise sehr häufige Freizeitkontakte zu Nichtmuslimen. Nur in der Schweiz sind es mit 87 Prozent noch mehr.
  • Muslimische Nachbarn sind nicht überall erwünscht

Die erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt oder ins Schul- und Ausbildungssystem geht nicht unbedingt mit gesellschaftlicher Anerkennung der Muslime im Alltag einher. In Deutschland lehnen 19 Prozent der nichtmuslimischen Befragten muslimische Nachbarn ab. In Österreich will mehr als jeder vierte Befragte keine muslimischen Nachbarn.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/...tanz-1.3638374