Vergrünung der CDU

Merkels Ausstieg aus dem Automobilbau

Nach der Atomwende kommt jetzt die Autowende. In einem Interview hat Angela Merkel die weitere Deindustrialisierung Deutschlands angekündigt. Einem Bündnis mit den Grünen steht nichts mehr im Wege.
...Die Ausgabe, die heute an den Kiosk kommt, enthält ein Interview mit der Bundeskanzlerin, das man nur jedem zur Lektüre empfehlen kann, der wissen will, wie es mit der wichtigsten Industrie des Landes weitergeht. Was sie den Redakteuren mitzuteilen hatte, die sie nach ihrem Sommerurlaub aufsuchten, darf man getrost als Sensation bezeichnen. Befragt, was sie von einer "Deadline" für Verbrennungsmotoren halte, antwortete Angela Merkel, dass sie im Prinzip dafür sei, den Verkauf normaler Autos grundsätzlich zu verbieten. Wörtlich lautet das Zitat: "Ich kann jetzt noch keine präzise Jahreszahl nennen, aber der Ansatz ist richtig."


Wer Merkel-Sätze zu lesen versteht, der weiß, dass dies nicht weniger als das Aus für den klassischen Automobilbau bedeutet, wenn nicht morgen, dann übermorgen.

Es ist durchaus logisch, dass die Kanzlerin ihre Vorstellungen zur industriepolitischen Zukunft des Landes in der "Super-Illu" und nicht im "Handelsblatt" oder bei einem Auftritt vor der Bundespressekonferenz publik gemacht hat: Mit Deindustrialisierung kennt man sich im Osten aus. Da ist die Redaktion mit Sitz am Potsdamer Platz aus eigener Anschauung gewissermaßen Fachblatt.
Man sollte Merkels verklausulierte Ankündigung unbedingt ernst nehmen. Dass sie sich beim Ausstieg aus dem Automobilbau vorerst nicht auf ein Datum festlegen will, kann einem keine Beruhigung sein. Auch die Atomwende kam über Nacht. Wer VW- oder Daimler-Aktien besitzt, sollte sich beizeiten ansehen, was aus stolzen Unternehmen wie E.on oder EnBW geworden ist. Frühere Kanzler waren stolz darauf, bedrohte Branchen vor dem Absturz gerettet zu haben. Bei Angela Merkel läuft es genau andersherum.
Tatsächlich ist Merkel die Sponti-Politikerin par excellence, deshalb liegen ihr die Grünen auch so. Ehe man sich versieht, macht sie die verrücktesten Sachen, wie zum Beispiel, die Atomkraftwerke abzuschalten, ohne sich darüber Gedanken zu machen, wo Deutschland stattdessen seinen Strom herbekommt. Auch mit der Entscheidung, eine Million Fremde ohne Kontrolle ins Land zu lassen, hat sie alle komplett überrascht, inklusive ihrer eigenen Mitarbeiter.
Die SPD verspricht eine Elektroquote, was ich so verstehe, dass demnächst der Autozähler durch deutsche Straßen geht und in jedem vierten Haushalt den politisch unerwünschten Antrieb konfisziert. Bei der Linkspartei macht man alles mit, was gegen Reiche geht, worunter schon der Besitzer eines 3er-BMW fällt. Wenn jetzt auch noch die CDU dem Kreis der Parteien beitritt, die das Heil auf der grünen Wiese sehen, bleibt nicht mehr viel zur Auswahl.
http://www.spiegel.de/politik/deutsc...a-1163263.html