In Niedersachsen regierte die Rot-Grüne Koalition mit einer Stimme Mehrheit. Aus persönlichen Gründen wechselte die Grünen-Abgeordnete Elke Twesten die Seiten und trat in die CDU ein. Parlamentsabgeordnete haben aufgrund unseliger früherer Zeiten eine besondere Position. Sie sind laut Grundgesetz nur ihrem Gewissen verpflichtet. Trotzdem gibt es den Fraktionszwang, der dieser Stellung widerspricht. Abgeordnete, die Partei wechseln, hat es immer gegeben. Schon Gustav Heinemann und vor allem Erich Mende praktizierten so einen Wechsel.
Pikant im Fall der Elke Twesten ist wohl, dass sie von der CDU regelrecht abgeworben wurde. Sie habe ein "unmoralisches Angebot" erhalten, erzählte sie einige Tage vor ihrem Parteiaustritt. Gegangen ist sie aber vor allem aus Verärgerung über ihre alte Partei, die sie nicht wieder in ihrem Wahlkreis aufstellen wollte.
Während die Grünen relativ verhalten reagierten, ließen SPD-Politiker verbal die Sau raus. Allen voran wieder Pöbel-Ralle, der Unsympath vom Dienst. Mit bürgerlichem Namen Ralf Stegner.
Seltsam nur, dass man in Thüringen ohne Probleme einen AfD-Abgeordneten in die SPD eintreten ließ um die dünne Mehrheit im Parlament zu sichern.