Wie man mit guten Werken ordentliches Geld verdienen kann. Da ist es doch hilfreich, wenn der Cousin Leiter des Integrationsfachdienstes bei der Diakonie ist.


Flüchtlinge werden zu Kapitänen der Landstraße ausgebildet

Kreis Soest - Die Diakonie Ruhr Hellweg unterstützt zwar eine ganze Reihe von Projekten, um die Integration von Flüchtlingen zu unterstützen – die Idee, sie und andere Einwanderer zu „Kapitänen der Landstraße“ zu machen, wurde aber an einem Küchentisch geboren.


Der steht im Haus von Axel Wohlmeiner, Leiter des Integrationsfachdienstes der Diakonie. Eines Tages saß er dort mit seinem Cousin Olaf Wohlmeiner zusammen, der gemeinsam mit einem Partner die „DSF Verkehrsfachschule“ auf dem Gelände der ehemaligen Raketenstation am südlichen Stadtrand von Soest betreibt.

Dort werden Berufskraftfahrer ausgebildet,
Fachkräfte, die auf dem Arbeitsmarkt händeringend gesucht werden – und damit auch eine vielversprechende Ausbildungsoption für Flüchtlinge und andere Einwanderer. Gemeinsam mit dem Jobcenter Arbeit Hellweg Aktiv (AHA) wurden 13 Teilnehmer gefunden, die sowohl den Anforderungen entsprachen als auch Interesse an dem Beruf zeigten.

Und eine Spedition, die Praktikumsplätze vergab und mit ihnen gutes Geld vom Jobcenter erhält, verdient mit.

Seit knapp drei Wochen drücken diese Teilnehmer aus verschiedenen osteuropäischen Ländern, aber auch aus Syrien und Eritrea, inzwischen die Schulbank in Büecke, um herauszufinden, ob das wirklich etwas für die Bewerber ist. In einer „Aktivierungsphase“ und einem Praktikum wurde nämlich zunächst geklärt, ob Bewerber und Ausbildung tatsächlich zusammen passen.




„Das ist wichtig, weil es oft unrealistische Vorstellungen bei Bewerbern gibt“, erklärt Peter Müller, Inhaber einer Spedition in Meiningsen, der einige Praktikumsplätze zur Verfügung stellte. Wichtig ist das aber auch, weil die Ausbildung nicht billig ist und es natürlich für alle Seiten klar sein sollte, dass sich diese Investition lohnt.

Dass das so ist, davon sind alle Beteiligten inzwischen überzeugt. „Die Teilnehmer sind hochmotiviert“, lobt Holger Forsboom von der Verkehrsfachschule. Dort wo es einmal Sprachprobleme gebe, könnten die in aller Regel schnell gelöst werden.

Das ist auch nötig: Die Prüfung bei der IHK in Arnsberg im Dezember müssen alle Teilnehmer auf Deutsch absolvieren – und natürlich bestehen.
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