Vorab mal wieder zu einem Trick, wie er bundesweit angewendet wird. Ein Wohnhaus - im Fall des Artikels neu errichtet, kann aber auch aus dem Bestand kommen - wird Flüchtlingen zur Verfügung gestellt, die in regulären Wohnungen leben. Nun könnte man meinen, sie seien dezentral untergebracht (wie es so schön heißt), aber pustekuchen:

Das Wohnhaus wird kurzerhand zur Flüchtlingsunterkunft bzw. Gemeinschaftsunterkunft deklariert, was für die Flüchtlinge bzw. Asylbewerber einige Vorteile mit sich bringt: Sie müssen keinen Strom und keine Nebenkosten zahlen und können heizen, bis die Schwarte kracht und wenn sie Glück haben, ist ihr Internetanschluß auch noch spendiert. Und sie bekommen weiterhin ein Taschengeld von 150,-- Euro monatlich zur freien Verfügung und sie müssen natürlich auch keine Ansparungen für Hausrat und Reparaturen leisten. Mobiliar bekommen sie zum Nulltarif und auch nicht gebunden an die Maßstäbe zur Qualität und Wertigkeit wie Hartz-IV-Empfänger. Und in diesem Falle kümmert sich natürlich auch ein Hausmeister um das, was anderswo Mieter in die Hand nehmen müssen, nämlich das Kehren und das Putzen und die Mülltonnen raus stellen und die Glühbirnen selber auswechseln....

Zwölf Wohnungen für Flüchtlinge

Schlüsselübergabe und „Tag der offenen Tür“ beim neuen Flüchtlingswohnheim in Rheinweiler: Bürgermeister Christoph Hoffmann und der Geschäftsführer der Baufirma Kammerer, Thomas Kammerer, führten viele neugierige Bürger durch die Wohnungen.
Bad Bellingen-Rheinweiler. Das Gebäude im Kapellengrün neben dem Sportplatz ist das erste Objekt der Firma Kammerer, das in modularer Bauweise erstellt wurde und dadurch preiswerter ist als andere Gebäude dieser Größe. Die Gemeinde ist bestrebt, langfristig hier auch Wohnraum für sozial schwächere Bürger zur Verfügung stellen zu können.

Irgendwann kommen dann auch einmal sozial schwächere Bürger in den Genuß von neu gebauten Wohnungen. Langfristig, irgendwann und wenn es erst in mehreren Jahrzehnten ist.

Es wurde nicht für den deutschen Bürger gefördert:


Die Förderung, die das Land für den Bau des Wohnheims leistete, war rein für ein Flüchtlingswohnheim und damit zweckgebunden. „Wir hatten ursprünglich auch aus Gründen der Integration eine Mischung der Bewohner im Verhältnis ein Drittel Flüchtlinge, zwei Drittel Sozialwohnungen vorgesehen, was aber leider aufgrund der Förderungsbindung nicht zur Debatte stand“, erinnerte der Rathauschef.
Es folgt das Feigenblatt. Wir würden gerne etwas vergeben, was wir nach den Maßgaben gar nicht vergeben können und was auch gar nicht mehr zur Verfügung steht. Schade, schade!

Sollten aber nach der Verteilung der Flüchtlingsfamilien noch Wohnungen zur Verfügung stehen, würde die Gemeinde diese gerne jetzt schon an sozial schwächer gestellte Familien vermieten. Genau aus diesem Grund hat er jetzt Kontakt mit dem Wirtschaftsministerium aufgenommen. „Wir möchten herausfinden, ob es da ein Umdenken gibt“, gab sich Hoffmann vorsichtig optimistisch.
Und leider müssen auch noch mehr Betreuer her. Ein Flüchtling muß schließlich intensiv betreut werden. Wieviel Geld das kostet, will man lieber gar nicht sagen. Man klammert sich dann an den günstigeren Baukosten fest:


Bei der Flüchtlingsbetreuung rechnet die Gemeinde im kommenden Jahr mit rund 30 bis 35 Personen. „Das heißt, wir müssen auch in der Sozialbetreuung aufstocken“, stellte der Bürgermeister fest. Der Bau des Flüchtlingswohnheims war mit 2,2 Millionen Euro veranschlagt. Der Zuschuss durch Fördermittel betrug 568 000 Euro, 1,41 Millionen Euro werden durch ein KfW-Darlehen abgedeckt. 221 000 Euro wurden durch Eigenmittel der Gemeinde finanziert.
Insgesamt sind zwölf Wohnungen in zwei Größen entstanden: „Einmal gibt es Wohnungen für Paare mit 50 Quadratmetern, dann sehr große mit rund 100 Quadratmetern für Familien mit Kindern“, so Thomas Kammerer.
Ein kurzer Abriß über Bauzeit und ökologischen Standard:


Ökologisch ist der Bau auf dem neuesten Stand. Auf dem Pultdach sind Photovoltaikanlagen installiert, hier wird Strom für das Haus erzeugt. Die PV-Anlage versorgt zum Beispiel die Wärmepumpe mit Strom, die für heißes Wasser und auch Heizungswärme sorgt. „Insgesamt ist das Energiekonzept sehr modern“, betonte Kammerer. Er bedankte sich sowohl bei den Baufirmen als auch bei der Verwaltung für die gute Zusammenarbeit und hier besonders bei Bauamtsleiter Bernhard Riemer.
Die Bauzeit sei sehr sportlich und nur dank der neuen modularen Bauweise einzuhalten gewesen, stellte Kammerer fest. Insgesamt habe man knapp ein Jahr von der Planung bis zur Fertigstellung gebraucht, informierte er.
Wohnungen mit Fußbodenheizung und Fliesen und mit ganz hellen Räumen und großen Balkonen. Das würde sich auch manch sozial schwacher deutscher Bürger wünschen, sogar viele der weniger sozial schwachen Bürger, die sich nach ihren maximalen Abgaben an Staat und Sozialkassen in einem völlig überlaufenen Wohnungsmarkt nur noch eine Hundehütte leisten können, weil ihnen das Geld fehlt für eine Luxusmiete fehlt oder sie schlichtweg keinen Wohnraum finden. Und da ja viele Bürger, darunter auch die Hoffnungsträger mit akademischen Abschluß, nur befristete Arbeitsverträge haben, können sie auch nicht mal eben einen Hauskredit aufnehmen. Sie bekommen nämlich keinen. Und da springt keine Kfw-Bank ein.


In den Wohnungen werden einfache Küchen verbaut. Anstelle von Heizkörpern gibt es eine Fußbodenheizung, in den Bädern ist eine Dusche eingebaut. Die Fußböden sind durchgängig mit Fliesen belegt. Die Räume sind funktional quadratisch oder rechteckig geschnitten und alle sehr hell. Ein großes Plus sind auch die großen Balkone und die offenen „Laubengänge“.

Der Zuschnitt der Wohnungen gefiel den Bürgern gut. „Das alles macht auch einen soliden Eindruck, kein unnötiger Schnickschnack“, kommentierte ein Bürger, der selbst erwägt, ein Wohnhaus mit sechs Mietwohnungen zu bauen und der sich deshalb für die neue Bauweise interessierte, die Kammerer noch gesondert in einem Power-Point-Vortrag vorstellte.
Weiteres Highlight: Die Vereinsmitgliedschaft gibt es für die zukünftig hier wohnenenden Asylbewerber kostenlos:


Draußen wurde dann an Tischen weiterdiskutiert. Die Metzgerei Dosenbach wirtete kostenlos. Wer wollte, konnte aber Spendengelder für die SpVgg Bamlach-Rheinweiler in einen Fußball einwerfen. Die SpVgg hat zugesagt, dass sie Flüchtlinge über das sportliche Angebot integrieren will.
http://www.verlagshaus-jaumann.de/in...e8bb3e32a.html

Nun noch einmal zum Titelfoto, da ja hervorgehoben wird, dass so viele Bürger vor Ort gewesen wären und sich diese vielen Bürger auch positiv geäußert hätten. Auf dem Titelbild sind genau 15 Bürger! zu sehen, von denen zwei das Projekt vorstellen und von den restlichen 13 Personen auch noch einige offiziell eingebunden sind. Ein voller Mißerfolg also, aber vermutlich waren auch nicht so viele Bürger erwünscht, denn man möchte sich weder in die Karten schauen lassen, noch viel Kritik ernten. Desinteresse ist in solchen Fällen besser!