Geschlechtskrankheit Tripper ist immer schwerer zu bekämpfen

Die Geschlechtskrankheit Gonorrhoe lässt sich laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) immer schwerer behandeln. Die Auswahl an Antibiotika, die gegen die auch Tripper genannte Krankheit noch helfen, sei sehr begrenzt. Für eine Untersuchung hatten Forscher Daten aus 77 Ländern ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Erreger zum Teil auf kein Medikament mehr reagieren.

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"Die Bakterien, die Gonorrhoe verursachen, sind sehr schlau", erklärt die WHO-Ärztin Teodora Wi in einer Mitteilung. "Immer, wenn wir eine neue Klasse von Antibiotika nutzen, entwickeln sich die Bakterien weiter und bilden Resistenzen."
78 Millionen Betroffene
Die WHO schätzt, dass weltweit rund 78 Millionen Menschen pro Jahr erkranken - Tendenz steigend. Vor allem eine zurückgehende Kondomnutzung, gestiegene Mobilität sowie unentdeckte Infektionen tragen zu einer immer weiteren Verbreitung bei. Der Erreger wird beim ungeschützten Sex übertragen und kann neben Geschlechtsorganen und Rektum auch den Hals infizieren.

Afrika ist der Kontinent mit den höchsten Infektionsraten. Aber auch in Europa ist die Krankheit verbreitet: 2010 würden mehr als 32.000 Infektionen aus 28 Ländern gemeldet, schreibt das Robert Koch-Institut. Betroffen seien vor allem junge Menschen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren.
Nicht jeder, der sich mit Tripper ansteckt, entwickelt jedoch automatisch Beschwerden. Bei Männern macht sich die Infektion nur bei neun von zehn bemerkbar, bei Frauen sogar nur bei der Hälfte. Männer leiden in der Regel anfangs unter einem leichten bis starken Ausfluss, der von Schmerzen beim Wasserlassen begleitet werden kann. Bei Frauen kommt es anfangs häufig zu einer Gebärmutterhalsentzündung, seltener auch zu Harnwegsentzündungen mit Schmerzen beim Toilettengang.
http://www.spiegel.de/gesundheit/dia...a-1156428.html