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Multikulti im Priester-Erholungsheim
Multikulti im Priester-Erholungsheim
Aus Flüchtlingen sollen Mitbürger werden – ein hehres Ziel, von dem man in Wallgau noch ein gutes Stück entfernt ist. Viele Einheimische fremdeln immer noch mit den Bewohnern der Asyl-Unterkunft Pax. Das zeigt der Nachbarschaftstreff.
Wallgau– Multikulti – damit lässt sich die bunte Schar an Bewohnern am besten charakterisieren. Aus Armenien, Afghanistan, Eritrea, dem Irak und Kongo, aus Nigeria, Somalia und Syrien stammen die 30 Bewohner (davon 28 mit verschiedenem Status anerkannt) der Wallgauer Asyl-Unterkunft. In dem ehemaligen Priester-Erholungsheim am Krepelschroffen träumen sie von einem neuen, friedvollen Leben – und ecken damit bei einem Teil der Einheimischen an. Eine Tatsache, die beim Nachbarschaftstreff im „Pax“ mehr als deutlich wurde.
Die Vorfälle, die die Bürger verärgern, werden, sofern nicht unter den Tisch gewischt, denn ich lese nichts von Abfall und anderen wahrscheinlichen Begleiterscheinungen, zu Einzelfällen erklärt, die es eigentlich ja schon nicht mehr gibt, was passenderweise ein Kanadier per Presse erklärt. Und er erklärt, es gäbe eigentlich einen großen Trouble, dabei geht es genau um den:
Dabei sollten sich Neubürger und Alteingesessene näherkommen, aber nur wenige Bürger waren der Einladung gefolgt. „Unsere Einrichtung ist nicht so bekannt, weil es eigentlich keinen großen Trouble gibt“, glaubt der aus Kanada stammende Heimleiter Timothy Power den Grund dafür zu wissen.
Freimütig spricht er aber auch von „Lärmproblemen mit den Nachbarn“. So soll ein Asylbewerber aus Syrien immer besonders laut telefoniert haben, weil er dies aus den dröhnenden Kriegstagen in seiner Heimat so gewohnt war. „Ich verstehe den Ärger“, sagt Power, „aber der Bewohner ist mittlerweile ausgezogen“.
Und genau hier liegt auch der Höhepunkt dieses Artikels. Er windet sich wie eine Schlange durch die Enge:
Dafür hat sich ein anderer Nachbar über zuviel Krach beschwert. „Er vermietet Ferienwohnungen mit vielen älteren Gästen, und wir haben keinen Schallschutz“, schildert der Heimleiter diesen Fall. „Wir versuchen, ihn nicht zu belästigen, denn im Grunde hat dieser Nachbar ein gutes Herz, weil er sich über den Besuch unserer Kinder freut, ihnen Kuchen schenkt und auf sie aufpasst, wenn sie auf der Straße spielen.“ Die Ursachen für den Lärm liegen zum einen an der Lage von Küche und Wohnungen, zum anderen am unterschiedlichen Lebensrhythmus – gerade der afrikanischen Neubürger. „Wenn viele Wallgauer schon schlafen, fangen unsere Leute mit dem Kochen an“, erzählt Power. „Aber auch dieses Problem haben wir gelöst.“ Um 20 Uhr wird einfach der Strom in der Küche abgeschaltet.
So ist dieses Nichtproblem nun ein Nichtproblem oder ein Problem und wenn ja, welches? Vielleicht haben auch nur die Touristen ein Problem, aber die spielen ja, wie schon erwähnt, keine Rolle in der Betrachtung der Mißstände. Touristen können kommen oder gehen und die in diesem Ort sind ja sowieso schon älter, na, man kennt das ja, spaßbefreit, vielleicht auch mal rassistisch, lauter solche Leute, die zu empfindlich sind und der Nachbarschaft das Leben schwermachen und, was ganz wichtig ist, morgen vielleicht schon nicht mehr leben. Wozu also der Aufwand?!
Aber es lärmt eben auch ohne den laut telefonierenden Asylbewerber und die Kinder vor den Liegestühlen der Liegewiese des Nachbarn munter weiter und man erfährt, dass dieses Lärmen auch an der ungeschickten Lage der Zimmer des Asylbewerberheimes bzw. Flüchtlingsheimes liegt. Schallschutz hat es ja, wie der kanadische Heimbetreiber schon erwähnte, ebenfalls nicht.
Und es lärmt offenbar um eine Uhrzeit, in der die Anwohner und Touristen bereits schlafen, denn Afrikaner kochen und leben nachts, was offensichtlich doch mit einigem Lärm einhergeht und mit den Vorstellungen, die wir von Kochen haben, nichts zu tun hat. So etwas macht natürlich keinen Spaß und die Anwohner, die zur Arbeit gehen müssen, sind entsprechend unausgeschlafen, Schulkinder ebenso und die Touristen, die ja eigentlich doch keine Rolle spielen, werden sich auch nicht sehr erholen, sofern sie ihr Leben nicht ebenfalls afrikanisch gestalteten, was aber den Rauswurf aus der Ferienimmobilie zur Folge hätte.
Aber Ende gut, alles gut. Der Strom wird nun um 20.00 Uhr in der Küche abgestellt. Allerdings bleiben Zweifel, dass das Ende wirkllich gut ist, denn irgendwas stört ja doch die Anwohner noch an der Zufriedenheit.
Da kann es ja eigentlich nur der spießige Rassismus sein, der sich hier äußert, denn
Es wird also viel versucht, sich in die Dorfgemeinschaft einzugliedern – ob im Kindergarten, der Grundschule oder in der Berufschule in Garmisch-Partenkirchen. „Trotzdem habe ich manchmal das Gefühl, dass hier getreu dem Motto gedacht wird: ,Schön, dass Du da bist, aber wann gehst Du wieder nach Hause‘“, sorgt sich Power um seine Schützlinge. Für sie legt er seine Hand ins Feuer. „Jeder bei uns lernt, hilft mit im Haus, und keiner steht faul herum.“
Unterstützt wird „Chef Papa“, wie Power liebevoll genannt wird, von den Hausmeistern Jürgen Nix und Doris Wichelmann („Chef Mama“) aus Wallgau, Gerda Kiml (Walchensee) und Sandra Fischer (Krün) sowie Margit Mayr (Wallgau) und Bärbel Hahnrath (Krün), die Deutschkurse anbieten.
Wo sich Anwohner beschweren und der Tourismus tangiert ist, ist der Bürgermeister nicht weit. So auch hier. Und er befindet, dass die Qualität der Beschwerden der Bürger seines Ortes gering sei.
Das stimmt Bürgermeister Hansjörg Zahler zuversichtlich. Gleichwohl konstatiert er: „Die Qualität der Beschwerden über die Lärmbelästigung ist zwar gering, aber der Anlass dafür nicht unerheblich“ – etwa weil nicht alle Kleinen im Pax einen Platz im Kindergarten bekommen haben. „Eine Dorfstruktur wie Wallgau ist eben nicht für eine solch große Einrichtung geeignet.“ Im selben Atemzug schiebt er nach: „Ich betone aber, dass es bei uns keine Form von Rassismus gegeben hat.“ Für den Heimleiter im Dienst der Caritas ein gutes Zeichen. „Ich war als Berufssoldat in allen Herkunftsländern meiner Schützlinge und weiß, warum sie hier sind.“ Zur Zeit fühlt sich Power eher wie „ein Schiedsrichter in einem bösen Fußballspiel“. Wobei Sport nicht die schlechteste Möglichkeit zu Annäherung und Integration ist.
Damit hat der Bürgermeister wenigstens den Vorwurf des Rassismus entkräftet und hat damit den Leser ins Ungewisse gestürzt. Warum also gibt es die Unstimmigkeiten, wenn die Ursachen für die Störungen beseitigt wurden, der Asylbewerber, der laut telefoniert hat (sofern es nur der eine war und ist) umzog, die Kinder eigentlich ganz nett sind und die anderen Bewohner ab 20.00 Uhr keinen Strom mehr in der Küche haben, die Anwohner aber nach Aussagen des Bürgermeisters auch nicht rassistisch sind? Was bleibt dann noch?Geändert von Turmfalke (29.06.2017 um 14:22 Uhr)
Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
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29.06.2017, 13:53 #2
AW: Multikulti im Priester-Erholungsheim
Was bleibt dann noch?
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29.06.2017, 16:02 #3
AW: Multikulti im Priester-Erholungsheim
Wallgau– Multikulti – damit lässt sich die bunte Schar an Bewohnern am besten charakterisieren. Aus Armenien, Afghanistan, Eritrea, dem Irak und Kongo, aus Nigeria, Somalia und Syrien stammen die 30 BewohnerAlle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
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30.06.2017, 14:11 #5
AW: Multikulti im Priester-Erholungsheim
Es wird Zeit, das zu ändern.
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