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    Ramadan in Merseburg So fastet eine syrische Familie am heißesten Tag des Jahres

    Man sieht auf dem Titelfoto 5 ungepflegte Männergestalten, in die Kamera grinsend. So gut ging es ihnen wohl noch nie!

    Überhaupt eine Geschichte mit Merkwürdigkeiten:

    Mal ganz abgesehen davon, wie es fünf Männer aus einer Familie gemeinsam nach Deutschland schafften, scheint es doch so zu sein, denn die Familie wird ja als vollendet dargestellt, dass die Zeugung und das Gebären von Kindern in Syrien keine Frauen mehr benötigt. Allah sei Dank!

    Außerdem scheint die Wohnung, in der sie untergebracht sind, absolut unangemessen zu sein (Schilderung) und die Erstausstattung hat noch nicht einmal mehr für Gardinen und Vorhänge gereicht. Es müssen Tücher her.

    Dann kommt der Artikel zu den Gegebenheiten, die sich wahrscheinlich im Laufe der nächsten Jahre ändern werden. Ramadan sei in Deutschland schwer zu begehen, da es doch tatsächlich Menschen gibt, die in dieser Zeit Eis essen und überhaupt sichtbar essen. (Wenigstens läßt sie das Arbeitsamt in Ruhe, damit sie von ihren Partys tagsüber ausschlafen können). Und in Syrien gäbe es tageslange Feiertage. Außerdem seien die Tage in Deutschland länger, was sich aber wahrscheinlich nicht ändern läßt...

    Ramadan in Merseburg: So fasten Syrer am heißesten Tag des Jahres

    Es ist 21.20 Uhr. Noch eine Viertelstunde
    bis Sonnenuntergang. Erst dann darf gegessen werden. Denn es ist Ramadan und Mustafa hält sich wie auch sein Vater Mohammed und Omar al-Mourabee, ein Freund der heute Abend zu Gast ist, an den islamischen Fastenmonat. Das heißt von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang sind Essen und Trinken tabu. Kein leichtes Unterfangen am längsten Tag des Jahres und noch dazu an einem der heißesten. „Ich habe eigentlich mehr Durst als Hunger“, berichtet Omar.


    Sein Durst ist wohl begründet. In der kleinen Wohnung im fünften Stock eines Plattenbaus an der Unteraltenburg in Merseburg steht die heiße Sommerluft.

    Vor dem mit einem Tuch verhangenen Fenster
    (Anmerkung: Vermieterfreuden!) ist die Sonne verschwunden. Zur Sicherheit warten die Männer aber noch ein paar Minuten, bevor sie das Fasten brechen. Mustafa reicht süße Datteln in einer Glasschale herum. Hastig werden die ersten Gläser Wasser geleert. Die Essenstafel bleibt noch unberührt, denn zunächst steht das Gebet auf dem Programm.

    Ramadan in Merseburg: Fastenzeit ist für die syrischen Männer keineswegs Diätzeit

    Vater Mohammed verfällt in einen arabischen Singsang. Aus dem Schrank holt er einen braun-gemusterten Teppich und legt ihn zwischen Tisch und Fenster auf den Boden. Die Spitze zeigt Richtung Wand. Südosten, also gen Mekka, dem heiligen Zentrum des Islam. In diese Richtung nehmen auch die Männer Aufstellung.
    Omar betet vor. Er ist zwar nicht der älteste, aber der mit dem größten Koranwissen, wie er später erklärt. Die 6.000 Verse der heiligen Schrift der Muslime kenne er auswendig. „Das nennt man hafiz.“ Das Gebet ist ein arabischer Gesang, mal laut und im Chor, mal leise jeder für sich. (Anmerkung: Nachbarfreuden)

    Das heutige Thema sei Geduld und Glaube gewesen, erklärt Omar im Anschluss beim Essen. Die Männer bedienen sich reichlich. Drei Stunden hätten sie gemeinsam für die Vorbereitung in der Küche gestanden, berichtet Mustafa. Angesichts der Speisenfülle und -qualität eine sportliche Leistung. Der Vater erzählt, dass seine letzte Mahlzeit Käse und Oliven zum Frühstück gewesen seien - um 3 Uhr morgens, also vor 19 Stunden. „Wir bleiben jetzt bis zum Frühstück wach und gehen dann schlafen“, (Anmerkung: Steuerzahler- und Arbeitgeberfreuden) ergänzt Omar. Gegenseitige Einladungen und üppig gefüllte Tafeln seien normal für den Ramadan. (Anmerkung: Nachbarfreuden)Fastenzeit ist hier keinesfalls Diätzeit. (Anmerkung: Freuden der Krankenkassen, Ärzte und sozialversicherungspflichtigen Krankenkassenmitgliedern für die kostspieligen Folgen der Diabetesbehandlungen)

    Warum der Ramadan in Deutschland schwerer fällt als zu Hause in Syrien

    Für ihn und die Haj Fares’ ist es der zweite Ramadan in Deutschland. Unterscheidet der sich sehr von dem in der syrischen Heimat? „Sehr“, antwortet der junge Mann mit dem lockigen schwarzen Haar. „In Syrien fasten fast alle. Hier aber sehe ich Leute auf der Straße Eis essen, darf aber selber nicht. Das ist schwer. Außerdem sind die Tage im Ramadan hier länger.“ Zumindest aktuell, da der Fastenmonat, der sich nach dem Mondkalender richtet, in den Sommer fällt.

    Auch das Zuckerfest, das sich an den Ramadan anschließt, wird hier bei weitem nicht so groß gefeiert wie in Syrien, erklärt Omar. Dort sei dann drei Tage lang Feiertag.

    Wann genau der Ramadan endet, können die Männer noch nicht mit Gewissheit sagen. „Sonntag oder Montag. Je nachdem, wann das erste Mal die Sichel des Neumondes gesehen wird“, erörtert Omar die Unklarheit. Solche spüren viele Syrer in Merseburg auch mit Blick auf ihre Verwandten. Das eine Familie wie die Haj Fares’ gemeinsam fastet sei die Ausnahme, erklärt Omar. Viele seien alleine hier, die Familie aber in Syrien. Das sei nicht einfach.
    Flucht aus Aleppo über die Türkei bis nach Merseburg

    Und das Gespräch bleibt beim Heimatland. Die Gastgeber stammen aus der Millionenstadt Aleppo, die mittlerweile großteils durch den Bürgerkrieg zerstört wurde. Dort gewesen seien sie zuletzt 2013, berichtet der Vater. Nach einem längeren Aufenthalt in der Türkei seien sie schließlich nach Merseburg gekommen.
    Auch Omar ist aus Syrien geflohen. Wie die meisten jungen Männer, sagt er, vor der Armee, in der er sonst kämpfen müsste: „Dabei weiß man nicht, welches die richtige Seite ist.“
    Wie die meisten Syrer sind auch Omar und seine heutigen Gastgeber Sunniten. Hier in Merseburg spielt die Konfession allerdings keine Rolle. Es gibt nur eine Moschee. Omar sieht das nicht als Problem: „Muslim ist Muslim.“ Und Vater Mohammed ergänzt: „Gott hat uns alle Muslim genannt. Die Menschen haben uns irgendwann eingeteilt.“

    Nachtgebet im früheren Hotel „Dessauer Hof“

    Dann ist Aufbruch. Der Weg zur Moschee führt über den Rewe-Parkplatz. Auf halber Strecke schalten die Straßenlaternen ab. 23 Uhr, die Zeit drängt. Das Licht eines Handys illuminiert den Weg bis zur Weißen Mauer. Die Straße ist trotz der späten Stunde belebt. Vor allem junge Männer laufen hier zügigen Schrittes. Sie alle eint das gleiche Ziel. Das bläuliche Gebäude des früheren Hotels „Dessauer Hof“.

    Grelles Neonlicht dringt durch die Scheiben auf die Straße. Leise auch der Singsang des Imams. Das Nachtgebet läuft bereits, direkt im Anschluss folgt das Ramadangebet. Das gibt es nur während des Fastenmonats. Die Teilnahme ist freiwillig hatte Omar erklärt. Er und die Haj Fares’ verabschieden sich auf der Schwelle zum Gebetsraum. Dann begeben sie sich in den mit Teppich ausgelegten Raum zu den anderen Männern, die den Blick bereits in Richtung des Bücherregals in der Ecke gerichtet haben. Nach Südosten, gen Mekka.
    http://www.mz-web.de/merseburg/ramad...ahres-27850138
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2
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    AW: Ramadan in Merseburg So fastet eine syrische Familie am heißesten Tag des Jahres

    Die Gastgeber stammen aus der Millionenstadt Aleppo. Nach einem längeren Aufenthalt in der Türkei seien sie schließlich nach Merseburg gekommen.
    So wie fast alle Syrer. Sie waren in der Türkei in Sicherheit, geografisch ihrem Heimatland nahe und nicht gezwungen nach Deutschland zu kommen. Es sind Asylbetrüger!
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  3. #3
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    AW: Ramadan in Merseburg So fastet eine syrische Familie am heißesten Tag des Jahres

    Zitat Zitat von Realist59 Beitrag anzeigen
    So wie fast alle Syrer. Sie waren in der Türkei in Sicherheit, geografisch ihrem Heimatland nahe und nicht gezwungen nach Deutschland zu kommen. Es sind Asylbetrüger!
    Aber sie können sich (nicht nur) zu Ramadan Lebensmittel leisten, die in der Türkei und ihrem Heimatland für sie unerreichbarer Luxus sind. Und sie müssen nicht arbeiten, um eine Wohnung zu unterhalten und zu essen. Sie haben selbst einen Fernseher und Möbel. Nur Gardinen hat man ihnen offensichtlich nicht spendiert, denn sie hängen die Fenster mit Tüchern zu. Vielleicht gehört dies aber auch zur syrischen Folklore. Gardinen nur für die oberen 10.000!
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

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