Flüchtlingsstreik in Berlin angekündigt

[Turmfalke]

Kartoffeln, Kartoffeln und nochmals Kartoffeln. Er ertrage das Essen nicht länger, sagt ein 28-jähriger Syrer, der in einer Notunterkunft in der Bitterfelder Straße in Marzahn lebt. In einer Pressemitteilung haben die Bewohner der Einrichtung nun angekündigt, in den Hungerstreik zu treten. Sascha Langenbach, Sprecher des Landesamts für Flüchtlinge (LAF), bestätigte am Freitag: „Diese Ankündigung ist uns bekannt.“ Der Betreiber, die Volkssolidarität, und das LAF bemühten sich, den Problemen abzuhelfen. Allerdings könne das noch einige Wochen dauern, sagte Langenbach.


Das Problem in der Bitterfelder Straße 13 ist grundsätzlicher Natur. Solange eine Einrichtung als Notunterkunft deklariert ist, werden alle Bewohnerinnen und Bewohner mit Essen versorgt. Darüber hinaus steht ihnen ^lediglich ein Taschengeld von rund 140 Euro im Monat zu.
Im Unterschied hierzu gibt es in Gemeinschaftsunterkünften Küchen. Die Flüchtlinge versorgen sich selbst und haben Anspruch auf bis zu 350 Euro, angelehnt an die Hartz-IV-Regelsätze.

http://www.taz.de/Fluechtlingsunterk...rlin/!5419817/

An dieser Stelle wird einiges klar. Da die Flüchtlinge nicht für Anschaffungen ansparen müssen, keinen Strom und keine Nebenkosten zu zahlen haben, stünden ihnen die 350,-- Euro netto nur für Lebensmittel und für ihr Taschengeld zu. Da die Herrschaften Tafelberechtigung haben, können sie sich mit Lebensmitteln dort eindecken und so wenigstens 250,-- Euro eigenes Taschengeld erwirtschaften, wenn man einmal 100,-- Euro pro Monat für Lebensmittel ansetzt.

Und das wäre schon eine gewaltige Steigerung des Taschengelds von "lediglich" 140,-- Euro im Monat.

Für deutsche Sozialhilfeempfänger (Hartz IV-Bezieher) trifft diese Rechnung leider nicht zu. Manche sind als Aufstocker in Arbeit und haben nicht die Zeit, eine Tafel zu besuchen. Zudem müssen deutsche Hartz-IV-Bezieher Geld für nötige Anschaffungen und Reparaturen zurücklegen, Stromkosten und Kosten für das Internet (in Flüchtlingseinrichtungen umsonst) zahlen, für etliche Nebenkosten aufkommen, für Fahrtkosten, Zuzahlungen für Rezepte etc. pp, so dass diese noch nicht einmal auf ein Taschengeld von lediglich 140,-- Euro kommen, im Gegenteil, ihr Geld reicht meist noch nicht einmal für einen ganzen Monat und die Diakonie meldet etliche Rentner, die Rezepte nicht einlösen und nötige Hilfsmittel (Hörgeräte, Brillen, Zahnprothesen, Einlagen, geeignete Rollstühle etc.) nicht anschaffen, weil ihnen das Geld fehlt.

[Realist59]

Dann sollen sie eben hungern oder in ein Land gehen, wo ihnen ihre Leibspeisen kredenzt werden.

[Cherusker]

Dann sollen sie eben hungern oder in ein Land gehen, wo ihnen ihre Leibspeisen kredenzt werden.

Was heißt hier Streik? Streik ist Arbeitsverweigerung. Welche Arbeit verweigern diese Okkupanten denn? Außerdem sollen sie doch sowieso fasten.