Mit Ausrufezeichen. Wobei noch nicht geklärt ist, wer die Computerlehrerin und ihren assistierenden Lebensgefährten für ihre Mühen finanziert.

Flüchtlinge: Im Computerkurs lernen sie wichtige Fähigkeiten!
Warum Flüchtlinge im Internet surfen und E-Mails schreiben müssen können, weiß eine Kursleiterin in der Erstaufnahme Hamburg-Rahlstedt.
Digitale Fähigkeiten wichtig für Flüchtlinge

Zwar sorgt der islamische Fastenmonat „Ramadan“ aktuell dafür, dass weniger Teilnehmer als sonst den Computerkurs der Erstaufnahme Hamburg-Rahlstedt besuchen, die Kursleiterin Vanessa Tran und ihr Lebensgefährte Roland Gerwart lassen sich aber nicht beirren.


Jeden Mittwochabend bringen sie den Flüchtlingen der Erstaufnahme bei, mit Computern und dem Internet umzugehen. Die Teilnehmer sollen E-Mails schreiben und verschicken können, Dokumente anlegen, PDFs beschriften und Suchmaschinen nutzen. Der SPIEGEL hat die Flüchtlinge bei ihrem Kurs begleitet.
Manche Menschen fragen sich, warum Flüchtlinge an Computerkursen teilnehmen sollen, aber der Umgang mit der digitalen Welt kann ihnen im Laufe ihres Asylverfahrens und späteren Arbeitsvermittlung behilflich sein.


Online nach einer Wohnung suchen, Bewerbungen zu verschicken oder mit Behörden zu kommunizieren, kann ungemein wichtig sein und den Alltag deutlich erleichtern. Natürlich bleibt es nicht aus, dass Flüchtlinge gleichzeitig auch die deutsche Sprache erlernen.
Erst einmal das Tippen lernen

Die Kursteilnehmer müssen unter anderem E-Mail-Konten anlegen und lernen den Umgang, in dem sie sich gegenseitig E-Mails schicken – etwa mit Anhang oder einem Link. So einfach wie das für viele Deutsche klingt, ist es für Flüchtlinge nicht. Sie müssen sich zuerst mit Computern, Browsern und Webseiten befassen – und gleichzeitig noch Deutsch lernen. Einige sind gar Analphabeten.

„Wir haben erst im Nachhinein gemerkt, dass die Teilnehmer uns überhaupt nicht verstanden haben“, so Kursleiterin Vanessa Tran, die eigentlich als Screen-Designerin arbeitet und schon früher ehrenamtlich Asylbewerber unterstützt hat.


So mussten die Kursziele zunächst etwas tiefer gesteckt werden. Einige Teilnehmer mussten erst einmal das Tippen üben. Dafür verwenden Tran und Gerwart ein Schreibprogramm, welches besonders einfach aufgebaut ist. Allerdings sind die Übungstexte manchmal fragwürdig. Themen über Dschihadisten, den Verfassungsschutz, die Bundeswehr oder Hitler sind nicht ungewöhnlich.
Computer: Für viele Flüchtlinge absolutes Neuland!

Die Situation des Hamburger Computerkurses lässt sich auf viele andere Kurse in der Republik übertragen: Während einige Flüchtlinge, in ihrem Heimatland vielleicht beruflich oder akademisch ausgebildet wurden, schon sehr gut mit Computern umgehen können, gibt es auch viele Teilnehmer, die weder schreiben noch lesen können und sich daher auch im Umgang mit der digitalen Welt schwer tun.


Hierzulande gehört der Umgang mit technischen Kommunikationsmitteln wie Smartphone, Computer und Tablet zum täglichen Leben. Für einen Bauern aus Afghanistan oder einen Handwerker aus Syrien spielt das aber keine Rolle. Nun müssen sich viele Flüchtlinge erst einmal gewöhnen.


Aber gänzlich technik-unaffin sind sie auch nicht: Die Kommunikation über WhatsApp war für viele Asylbewerber auf ihrer Flucht ungemein wichtig – um mit den Zurückgebliebenen in Kontakt zu bleiben und Familienangehörige wieder zu finden.
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