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Juli 2016 zum dritten Mal das Reitschule-Sommerfest unter dem Motto „No Borders, No Nations“. Der Name ist nicht zufällig gewählt. Während sich Herr und ...
24.5.2017
Gestern Dienstag kommunizierte die Medienstelle der KaPo Bern ihre Sicht der Ereignisse des gestrigen Nachmittags. Diese führten zu einem zerbrochenen Sicherheitsglas, einem aufgebrochenen Tor und somit mehreren tausend Franken Sachschaden.

Die Reitschule stellt im Folgenden nachweislich falsch vermittelte Tatsachen der Kantonspolizei richtig und kritisiert, dass die Polizei einmal mehr Politik gegen die Reitschule betreibt.

Was ist passiert:

Am Dienstagnachmittag stellten Mitarbeitende des Restaurants Sous Le Pont zwei Personen fest, die in die Reitschule rannten. Wie in solchen Fällen üblich, wurde umgehend das grosse Tor der Reitschule geschlossen. Dies ist seit Jahren normales Vorgehen und bezweckt, dass der Betrieb aufrecht erhalten werden kann und kämpfenden oder sich verfolgenden Personen kein Zutritt zur Reitschule gewährt wird. Eine der Personen stellte sich später als Zivilpolizist heraus, der die andere Person bis auf die Toilette des Sous Le Pont verfolgt hatte.


Gemäss der Medienstelle der KaPo sei dieser Zivilpolizist durch die Torschliessung in der Reitschule „eingesperrt“ worden.

Diese Aussage ist falsch: Der Polizist sprach während der Ereignisse per Funk mit seinen Kolleg*innen und erklärte, dass bei ihm alles ruhig sei. Ausserdem befinden sich im Restaurant Sous Le Pont, im Rössli sowie im grossen Tor selbst ingesamt vier Notausgänge, die jederzeit von innen geöffnet werden können. Weder der Zivilpolizist, noch die Gäste oder Angestellten des Restaurants Sous Le Pont waren zu irgendeinem Zeitpunkt in der Reitschule "eingesperrt".


Nichtsdestotrotz verschafften sich weitere Mitarbeitende der Kantonspolizei gewaltsam Zutritt zur Reitschule, indem sie eine Scheibe des Rössli einschlugen und später das grosse Tor aufbrachen.


Gemäss der Medienstelle der KaPo geschah das Aufbrechen des grossen Tors erst nach einem erfolglosen Anruf auf das Kontakttelefon.


Auch diese Aussage ist falsch: Tatsächlich erfolgte der erste Anruf erst, als die Polizei bereits versuchte, die Scheibe zum Rössli einzuschlagen. Dieser erste Anruf konnte nicht schnell genug entgegengenommen werden; der Rückruf erfolgte jedoch innert einer Minute. Das Kontakttelefon wurde ausserdem dem Zivilpolizisten übergeben. Obwohl dieser seine Kolleg*innen noch einmal informierte, dass alles in Ordnung sei, brach die Polizei (erst jetzt) das Tor zur Reitschule auf.


Als die Polizist*innen dann zuerst noch die falschen Räumlichkeiten aufsuchten, führten Mitarbeitende des Restaurants diese zu dem Zivilpolizisten. Die Einsatzkräfte verliessen darauf die Reitschule.

Um was geht es:


Vordergründig um eine Razzia gegen mutmassliche Drogendealer.

Die Kommunikation rund um die Razzia verfolgt jedoch eine andere Strategie: Einmal mehr kommunizierte die Kantonspolizei nachweislich falsche Aussagen zu ihren Einsätzen in und um die Reitschule. Das Resultat dieser Falschaussagen sind stark verzerrte Darstellungen der Ereignisse und der Reitschule in den Medien - zu Ungunsten der Reitschule.


Die Kantonspolizei betreibt mit solchen Falschaussagen aktive Politik gegen die Reitschule und verletzt somit ihre gesetzlich gegebene politische Neutralität.


Die Reitschule fordert, dass die Kantonspolizei Bern bei der Wahrheit bleibt und politisch motivierte Falschaussagen unterlässt.


23.05.2017
Medienmitteilung der Reitschule Bern

Unsinniger Polizeieinsatz


Heute Nachmittag ist während einer Drogenrazzia auf der Schützenmatte ein Zivilpolizist einer Person bis in die Toilette des Restaurants Sous Le Pont gefolgt. Die Mitarbeiter*innen des Sous Le Pont sahen lediglich zwei Personen stürmisch in die Reitschule rennen (keine davon als Polizist gekennzeichnet) und schlossen darauf das Grosse Tor. Der Zivilpolizist hielt auf der Toilette die Person fest und funkte seinen Kolleg*innen, die mittlerweile auf dem Vorplatz standen, dass bei ihm alles ruhig sei, er gab seinen Standort durch und sagte, dass er auf dem Weg nach draussen sei (Video dieser Szene). Hier gilt es festzuhalten, dass alle Türen von der Toilette des Sous le Pont bis nach draussen Notausgänge sind und somit immer von innen nach aussen zu öffnen sind. Die Polizist*innen agierten unkoordiniert und unprofessionell, sie versuchten mit Mehrzweckwerfen und Brecheisen eine Fensterscheibe des Rösslis einzuschlagen. Erst währenddessen versuchte die Polizei über das Kontakttelefon die Reitschule zu erreichen. Die Mitarbeiter*innen haben innert einer Minute zurückgerufen und übergaben dann das Kontakttelefon dem Zivilpolizisten im Inneren der Reitschule. Dieser informierte die Einsatzzentrale darüber, dass bei ihm alles in Ordnung sei. Schlussendlich brach die Polizei das Grosse Tor gewaltsam auf. Die hereinstürmmenden Polizist*innen rannten trotz genauer Angaben ihres Kollegen zum Frauenraum und nicht in das Restaurant.

Als die Polizei das Sous le Pont dann gefunden hatte, hat ein Mitarbeiter des Restaurants zwei Polizisten zu ihrem Kollegen auf die Toilette begleitet und sie verliessen mit der verfolgten Person die Reitschule.

Der angerichtete Schaden an Fenster und Tor beträgt mehrere tausend Franken.

Wir bedanken uns bei der Feuerwehr, die nach dem unsinnigen Einsatz der Kapo die Scheibe reparieren kam.



Die Reitschüler*innen fragen sich, was die Polizei mit diesem Einsatz zu bezwecken versuchte. Er reiht sich in politisch motivierte Übergriffe gegen Reitschüler*innen und die Reitschule ein. Es zeigt sich auch einmal wieder, dass das Katz und Maus-Spiel, dass die Kapo seit Jahrzehnten mit angeblichen Drogendealer*innen betreibt, offensichtlich nicht zielührend ist, um den Drogenhandel auch nur einbisschen einzudämmen.


26.02.2017
Medienmitteilung der Reitschule Bern


Gestern Abend ist es, nachdem eine Demonstration für die geräumte Besetzung an der Effingerstrasse von einer massiven Polizeipräsenz verhindert wurde, rund um die Reitschule zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstrant_innen und der Polizei gekommen. Einmal mehr wurde das Areal rund um die Reitschule zum Austragungsort gesellschaftlicher Konflikte. Seit jeher appelliert die Reitschule an die Vernunft aller Akteure und fordert den Respekt gegenüber der körperlichen und psychischen Integrität unserer Mitmenschen.


Obwohl die Reitschule sowohl freitags als auch samstags über Stunden von der Polizei quasi eingekesselt war, verhielten sich die Gäste im Inneren der Reitschule beindruckend ruhig und trugen massgeblich dazu bei, dass das kulturelle Programm relativ ungestört stattfinden konnte. Während Neubrück- und Schützenmattstrasse in Rauch- und Tränengasschwaden untergingen, kümmerte sich das Personal um verletzte und verängstigte Personen, begleitete Einzelne aus dem Perimeter, traf Vorbereitungen zur Brandbekämpfung und hielt den Betrieb aufrecht. Nach dem sich die Situation am Samstag gegen Mitternacht beruhigt hatte, konnte die Reitschule wieder in regulären Betrieb übergehen.


In letzter Zeit ist der Druck auf besetzte Häuser in Bern wieder stark angestiegen, von Hausdurchsuchungen durch das Sondereinsatzkommando Enzian, über die zahlreichen Räumungen. In den letzten Tagen entluden sich nun die Spannungen über die Fragen nach Leerstand, bezahlbarem Wohnraum und nach dem Recht auf Privateigentum an Boden.

Die Reitschule - selbst das Ergebnis einer Hausbesetzung - solidarisiert sich ausdrücklich mit diesen Anliegen. Es ist wichtig, dass in Bern besetzte und anderweitig genutzte Freiräume möglich sind.

Für mehr Freiräume
Fight for your Reit
Mediengruppe Reitschule Bern
http://reitschule.ch/reitschule/