Auch hier beginnt der Artikel gleich wieder mit einer relativierenden Überschrift: Für strenge Muslime. Niemals dürfte man sagen, auch wenn die Integrationsprobleme selbst mit den als Gastarbeiter oder Asylbewerber vor langer Zeit ins Land gekommenen Türken auf der Hand liegen und mehr als sichtbar sind, dass für Muslime Integration Abstieg bedeuten würde und wenn, müsste man in Neusprech natürlich gleich nachhaken, was Integration denn bedeutet: Deutsch zu sprechen? Schweinefleisch zu essen? Auf das Kopftuch zu verzichten? Sich als Deutscher und nicht als Türke oder Araber zu fühlen? Deutsche Musik zu hören? Deutsche Sitten zu befolgen? Deutsche Freunde zu haben? Deutsche Ehepartner zu wählen? Das tun die wenigsten und deshalb gilt schon als Integration, wenn man einen in türkischen Nationalfarben, zumindest aber in knallrot beworbenen "Istanbul"-Friseursalon sieht oder wahrnimmt, dass ein Türke in einer deutschen Stadt einen halal-Döner anbietet.

Für strenge Muslime bedeutet Integration Abstieg

Die Rolle der Religion sollte bei der Integration von Flüchtlingen und Zuwanderern nicht unterschätzt werden. Diese Ansicht vertrat der Leiter des Europäischen Instituts für Migration, Integration und Islamthemen in Korntal bei Stuttgart, Yassir Eric, am 1. Juni beim Internationalen Kongress für Psychotherapie und Seelsorge in Würzburg. Eric wuchs im Sudan als Muslim auf und wurde später Christ. Nach seinen Worten halten sich strenge Muslime für besser als die westliche Gesellschaft: „Sich zu integrieren wäre in ihren Augen ein Abstieg.“ Islam bedeute nicht, wie vielfach behauptet, „Friede“, sondern Unterwerfung unter den Willen Allahs, betonte Eric.

Deshalb arbeiteten radikale Muslime auch nicht darauf hin, dass möglichst viele Deutsche zum Islam übertreten.

Sie hätten aber das Ziel, dass sich alle dem Islam unterordnen: „Im Westen ist die Religion Teil des Lebens, im Islam ist das Leben nur ein Teil der Religion.“
Eric warnte vor einer übertriebenen politischen Korrektheit. Das Totschlagargument der Islamophobie spiele einem radikalen Islam in die Hände. „Ich habe keine Angst vor meinem muslimischen Nachbarn, sondern vor einer Ideologie, die uns alle lahmlegt“, sagte er. Eric ermutigte die knapp 900 Teilnehmer des Kongresses, Zuwanderern dennoch offen zu begegnen. Angst vor einer Überfremdung sei fehl am Platze: „Wenn eine Gesellschaft wie die deutsche mit ihrer Kultur und Geschichte sich vor Migranten fürchtet, die zum großen Teil weder lesen noch schreiben können, dann frage ich mich, wie tief sind ihre Wurzeln.“
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