Das endete peinlich für die britische Premierministerin May. Die noch vor wenigen Wochen prophezeite absolute Mehrheit ist nicht erreicht geworden. Anstatt Parlamentssitze zu gewinnen, erlitt die konservative Partei deutliche Verluste und muss nun entweder in einer Koalition regieren oder sich als Minderheitsregierung von einer anderen Partei tolerieren lassen. Für beide Fälle hat sich May die nordirische Partei DUP ausgeguckt. Ein stabiles Mandat für die Brexit-Verhandlungen zu erringen, wie es May als Begründung für die vorgezogene Wahl bekanntgab, war wohl nicht im Sinne der Bürger. Vielmehr machte May in den Diskussionen nach den Terroranschlägen in Manchester und natürlich London eine mehr als schlechte Figur. Immerhin hat sie als damalige Innenministerin einen massiven Stellenabbau bei der Polizei zu verantworten.
Was aber mehr als nachdenklich macht ist die Tatsache, dass ihr Widersacher von der Labor-Partei, Jeremy Corbyn, noch vor wenigen Monaten als Witzfigur galt, der seiner Partei den Weg zur Macht versperren würde, solange er deren Chef ist. Ausgerechnet gegen so einen linken Träumer so schlecht abzuschneiden, ist bemerkenswert.