Gärtnern mit Geflüchteten


Neues Projekt: der interkulturelle Garten in Ottensen

Rund um das Gemeindehaus in der Bernadottestraße wachsen neuerdings Tulpen, verschiedene Gemüsesorten und Beerensträucher. Die Beete sehen pikobello aus – ganz anders als noch vor einigen Wochen, als der 300 Quadratmeter große Garten in Wildwuchs förmlich unterzugehen drohte. Flüchtlinge und Anwohner arbeiten jetzt hier zusammen in ihrer Freizeit, sie graben um, hacken, jäten, säen und pflanzen, damit sich bald wieder neue grüne Triebe zeigen.


„Die Idee des ,interkulturellen Gartens’ ist, dass Geflüchtete und Leute aus der Gemeinde den Garten gemeinsam beackern“, erklärt Andrea Weber, eine der Koordinatorinnen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Man tut etwas gesundes und nützliches und lernt sich dabei auch noch gegenseitig kennen.
Der Interkulturelle Garten ist Teil eines großen Flüchtlingsprojekts, das die Ottenser Christianskirche vor vier Jahren gestartet hat. Jeden Vormittag zwischen 10.30 und 13.30 Uhr haben die Geflüchteten – überwiegend junge Männer aus Afghanistan oder aus afrikanischen Ländern – Deutschunterricht.

Man denkt schon weiter, nämlich an die Einbürgerung:
Derzeit werden etwa 70 Schüler von rund 25 Ehrenamtlichen unterrichtet. Entstanden ist die „Schule ohne Grenzen“ aus dem Lampedusa-Flüchtlingsprojekt. Am Ende der Kurse steht ein Zertifikat, das bei der Einbürgerung als Nachweis für Sprachkenntnisse dienen kann.
Die Unterrichtskosten trägt die Gemeinde.Seit Anfang April trägt das Gemeindehaus den Beinamen „WillkommensKulturHaus“. Andrea Weber ist zusammen mit einer Kollegin dafür verantwortlich, die neue Bezeichnung mit Leben zu füllen. Mit dem Interkulturellen Garten ist nun ein vielversprechender Anfang gemacht worden. Und es geht weiter: Gemeinsame Koch- und Filmabende sowie Kunst- und Theaterprojekte sind in der Entstehung. Ebenso ein interkulturelles Café. „Diese Woche wollen ein paar Schüler zusammen mit einem Tischler Gartenmöbel aus alten Holzpaletten bauen“, berichtet Weber. Fast täglich riefen Leute an, die den Wunsch hätten, sich mit Rat und Tat einzubringen. Weber ist sich sicher: „Hier wird noch einiges passieren.“
Kontakt

Interessenten und Helfer melden sich bitte unter...
http://www.elbe-wochenblatt.de/alton...en-d45510.html