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    Flüchtlinge hoffen auf eine Chance im Pflegedienst

    Flüchtlinge hoffen auf eine Chance im Pflegedienst

    Der Malteser Hilfsdienst Konstanz und die Arbeiterwohlfahrt bilden gemeinsam Flüchtlinge zu Pflegediensthelfern aus. Einige der Teilnehmer erzählen von ihren Erfahrungen und Zukunftsplänen.

    Der Syrer Abed Shekh Hamad und die Kamerunerin Njibouo Huguelte Gaëlle üben den Umgang mit Stethoskop und Blutdruckmessgerät unter Anleitung von Jasmin Restle. Die Nigerianerin Jane Nwagwughiagwu schaut aufmerksam zu. Alle nehmen an einem Kurs zum Pflegediensthelfer teil.

    Habtom Angosom aus Eritrea hat immerhin einen Universitätsabschluss. Das ist viel mehr, als manch anderer Flüchtling aus seinem Heimatland mitbringt. Viele von ihnen haben nicht einmal einen Schulabschluss, wenn sie überhaupt jemals eine Schule besucht haben. Umso wichtiger erachten sie es, in Deutschland eine Ausbildung zu erhalten und Deutsch zu lernen. Habtom Angosom nimmt mit elf anderen Flüchtlingen aus verschiedenen Ländern an einem Kurs zum Pflegediensthelfer (PDH) teil, den der Konstanzer Malteser Hilfsdienst zusammen mit dem Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt anbietet.

    "Ich möchte alten Menschen helfen, und ich interessiere mich dafür, wie man Kranken hilft", erzählt er. Daran möchte er eine Ausbildung anschließen und in dem neuen Beruf arbeiten.

    In Eritrea hat er Agricultural Extension studiert und ist somit Berater für landwirtschaftliche Fragen. "Das ist eine theoretische Ausbildung", erläutert er. Im Pflegediensthelferkurs habe er viel Praktisches gelernt. "Und die Sprache", fügt er hinzu. Die Chancen in seinem erlernten Beruf seien nicht so gut, sei ihm gesagt worden. "Aber wenn ich etwas finden würde, würde ich da arbeiten", sagt er bestimmt.

    "Ich mache diese Arbeit weiter, um alten Menschen zu helfen", erklärt Ahmed Hawiye aus Somalia. "Ich hab keinen Beruf gelernt und somit keine Chance, eine Arbeit zu finden", erläutert der 21-Jährige. In seiner Heimat konnte er die Schule nur bis zur vierten Klasse besuchen. Hier besucht er abends einen Integrationskurs. "Ich möchte eine Ausbildung in Altenpflege machen", erzählt er von seinen Zukunftsplänen.

    Ausbildung: Die Malteser bilden Flüchtlinge als Pflegediensthelfer aus. Die Awo ist für die Organisation und die Auswahl der Teilnehmer zuständig. Der Kurs wird in Deutsch gehalten. Er besteht aus 120 Unterrichteinheiten mit je 45 Minuten. Begleitend dazu besuchen die Schüler einen Ergänzungskurs für fachspezifisches Deutsch. Nach dem Kurs schließt sich ein Praktikum in der Alten- oder Krankenpflege an. Der Kurs ist Teil des Awo-Netzes Bleiben mit Arbeit. Dieses berät und begleitet Flüchtlinge auf ihrem Weg in Arbeit oder eine schulische oder berufliche Ausbildung, erläutert Antje Nesensohn von der Konstanzer Awo. Für die Malteser sei der PDH-Kurs für Flüchtlinge ein Pilot-Projekt, erklärt Marion Götz, Ausbildungsleiterin bei den Maltesern. Es gebe schon Anfragen aus Friedrichshafen und Ravensburg, ergänzt Nesensohn.



    Ein Praktikum habe ihm gezeigt, dass er lieber in der Altenpflege statt als Fliesenleger arbeiten möchte, berichtet der Afghane Mahdi Hassani. "Ohne richtigen Beruf und Job ist es nicht möglich zu leben", betont der Vater von vier Kindern.

    Mal für ein halbes Jahr als Hilfsarbeiter zu arbeiten und dann wieder nichts zu haben, befriedigt ihn nicht. "Ich möchte immer arbeiten – und zwar richtig", ergänzt er. Der Familienvater will eine Ausbildung in der Altenpflege oder im Rettungsdienst anschließen. "Einen Erste-Hilfe-Kurs habe ich bei den Maltesern schon gemacht", sagt er stolz. "Ich habe inzwischen gelernt, wie das Herz und der Magen funktionieren und was Sauerstoff und Blutdruck bedeuten", erzählt er. "Alles das verstehe ich jetzt", fügt er hinzu. Dies half ihm, als seine kleine Tochter ins Krankenhaus musste. Er habe den Arzt verstehen können und verstanden, was sie braucht, berichtet Mahdi Hassani.

    Der Somalier Cadil Maban Abdi besucht ab September die Altenpflegeschule Mettnau in Radolfzell. "Ich muss etwas lernen, und ich will arbeiten", bekräftigt der 23-Jährige. Zuhause habe er nur die Koranschule besucht. Gelernt habe er im PDH-Kurs auch, dass es viele Regeln gibt.

    Sein Landsmann Khalid Mohammed Yusuf will Krankenpfleger werden. "Ohne Ausbildung ist das Leben nicht leicht", betont er. "Den Aufbau des Herzens und wie es funktioniert, war das bisher Interessanteste", erzählt er. Der 23-Jährige konnte in Somalia immerhin acht Jahre lang eine Schule besuchen, aber keine Ausbildung machen. "Ich habe Lastwagen gefahren", berichtet er.

    "Ich bin mit Großeltern aufgewachsen und ich mag diese Arbeit", erzählt Njibouo Huguelte Gaëlle. In Kamerun hat sie Friseurin gelernt. Die 32-Jährige möchte sich ihre Deutschkenntnisse demnächst durch eine anerkannte Prüfung bestätigen lassen und im September eine Ausbildung in der Altenpflege beginnen.
    http://www.suedkurier.de/region/krei...372448,9265533
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2
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    AW: Flüchtlinge hoffen auf eine Chance im Pflegedienst

    Der Syrer ist nicht nur findig. Er ist auch Altruist, der nur hierher gekommen ist, um alten Menschen auf die Sprünge zu helfen.
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

  3. #3
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    AW: Flüchtlinge hoffen auf eine Chance im Pflegedienst

    Ich hätte als alter Mensch durchaus meine Probleme mich diesen Leuten auszuliefern.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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