Taka-Tuka-Land präsentiert:

Speeddating mit Integrations-Fragen

Die Stadt sucht zusammen mit engagierten Bürgern nach Möglichkeiten, die Integrationsarbeit in Elmshorn zu verbessern
mit richtig schönen Whiteboards im Foyer:

Der Kollegiumssaal des Rathauses war am Donnerstagabend voller Leute. Und fast jeder von ihnen ist ein Experte auf seinem Gebiet. Da waren Vertreter von Arbeitsagentur und Volkshochschule, Kindergärten und Schulen, vom Willkommensteam und zahlreiche andere engagierte Elmshorner. Sie alle interessieren sich dafür, wie es mit der Integration in der Stadt weitergeht – und wollten am Donnerstag ihre ganz persönliche oder professionelle Sicht einbringen.


Denn die Stadt hatte eingeladen zur Fortschreibung des Integrationskonzeptes aus dem Jahr 2009. Schließlich hat sich vor allem durch die Flüchtlingskrise seitdem viel verändert. 2015 wurden bereits neue Ziele und Maßnahmen formuliert aber dann verließ die damalige Integrationskoordinatorin Allegra Tekleab die Verwaltung und seitdem lag das Projekt auf Eis. Erst mit dem neu aufgebauten Integrationsteam im Amt für Soziales nimmt das Thema jetzt wieder Fahrt auf.


Im Kollegiumssaal hatten die neue Integrationskoordinatorin Larissa Redecker und ihr Team Stellwände zu sieben verschiedenen Handlungsfeldern aufgebaut.

Die Besucher versammelten sich in Gruppen an einer der moderierten Stellwände – auf ein Klingelzeichen hin wurde gewechselt.

Vom Thema „Antidiskriminierung“ zur Stellwand „Ausbildung und Arbeit“ in 20 Minuten – Praktisch ein Speeddating mit den wichtigsten Integrationsfragen. Auf diese Weise sollten die 2015 gesetzten Ziele und Maßnahmen diskutiert und Prioritäten gesetzt werden.


Eins der beliebtesten Themen war das Handlungsfeld Sprachförderung. Einige vorgeschlagene Maßnahmen auf der Stelltafel sind nach wie vor relevant, etwa der Ausbau von Sprachkursen für Erwachsene.

Einer Besucherin fiel jedoch sofort eine wichtige Ergänzung ein: „Flüchtlinge aus sogenannten sicheren Herkunftsländern, wie zum Beispiel Afghanen, haben kaum eine Chance auf einen Sprachkurs. Zu uns in die Wirtschaftsakademie kommen immer wieder Leute, die lernen wollen, aber nicht dürfen.“ Sogenannte STAFF-Kurse zur sprachlichen Erstorientierung würden in Elmshorn derzeit nicht angeboten. Das Fazit: Dieses Angebot müsse dringend ausgebaut werden, damit alle Menschen mit Migrationshintergrund zumindest die Chance haben, sich im Alltag zurecht zu finden – egal, wie lange sie in Deutschland bleiben.



Beim Handlungsfeld Flüchtlinge empfanden viele Teilnehmer das Thema Transparenz als ausbaufähig. Zwar gebe es viele Integrationsangebote in der Stadt, aber die seien oft schwer zu finden. Die Stadt, so der Vorschlag, soll ein Internetportal einrichten, auf dem sich alle Informationen finden lassen.


Diskutiert wurden an diesem Abend 30 verschiedene Ziele und über 50 Maßnahmen. Klar, dass die Stadt die nicht alle gleichzeitig umsetzen kann. Deshalb setzten die Besucher mit Hilfe von Klebepunkten Prioritäten.

Eine sortierte Liste wird Integrationskoordinatorin Larissa Redecker am 14. Juni im Ausschuss für Gleichstellung, Soziales und Sicherheit vorstellen.

Am Ende soll das von der Politik abgesegnete Konzept dem Amt für Soziales als Arbeitsrichtlinie für die Zukunft dienen.

http://www.shz.de/lokales/elmshorner...d16746651.html

Ja, da hat man schon viel zu tun!