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Gestern Flüchtling, heute Helfer: Syrer Mohammad Al Younes ist Integrationshelfer in der Kreisverwaltung Mainz-Bingen
Gäbe es die Flüchtlings-Fachkräfte nicht, gäbe es auch nicht die Fachkraftstellen. Sie sorgen zu einem Zugewinn an ausgegebenen Geldern der Verwaltung, die schließlich zu einem Boom der Steuereinnahmen führen.
Gestern Flüchtling, heute Helfer: Syrer Mohammad Al Younes ist Integrationshelfer in der Kreisverwaltung Mainz-Bingen
MAINZ-BINGEN - In Syrien hatte sich Mohammad Al Younes in seinem Leben eingerichtet. Der Vater dreier Kinder war selbständiger Computerfachmann und hatte eine kleine Firma mit vier Angestellten. Doch der Krieg in seiner Heimat zwang ihn zur Flucht. Vor zwei Jahren schaffte er es nach gefährlicher Odyssee über das Mittelmeer nach Deutschland. „Meine erste Aufgabe war, die Familie nachzuholen“, berichtet der 38-Jährige, der mit seiner Frau und drei kleinen Kindern (vier, sechs und neun Jahre alt) in Guntersblum lebt. Wichtig war ihm von Anfang an, so schnell wie möglich Deutsch zu lernen. Darüber hinaus bemühte er sich nach Kräften, in der neuen Umgebung Fuß zu fassen. Und so engagiert sich Mohammad Al Younes unter anderem im DRK-Ortsverein und in der Flüchtlingshilfe in Guntersblum. Seine Ehefrau ist ebenfalls aktiv und packt als ehrenamtliche Helferin in einem Altenheim mit an.
Seit Ende letzten Jahres hat Mohammad Al Younes einen Job bei der Kreisverwaltung Mainz-Bingen. Als „Fachassistent“ in der Eingangszone des Jobcenters ist er für die Betreuung von Migranten mit zuständig. Ab April hat er darüber hinaus eine zusätzliche Aufgabe. Unter dem Motto „Flüchtlinge helfen Flüchtlingen“ bietet er jeden ersten und dritten Donnerstag Integrationsberatung auf Augenhöhe an. Die Idee, die dahinter steht, ist, dass man Zuwanderern besser vermitteln kann, wie das Leben in Deutschland so läuft, wenn man einen vergleichbaren kulturellen Hintergrund hat. „Er ist ein Mittler zwischen den Kulturen“, erklärt Maria Quadiri, Leiterin des Büros für Flüchtlingsangelegenheiten.
Seine Aufgabe werde es sein, zuzuhören, Ängste zu nehmen, Perspektiven aufzuzeigen und die Ratsuchenden bei Bedarf an andere Stellen weiter zu vermitteln. „Er soll keine juristischen Fragen beantworten“, stellt Maria Qadiri klar. Es gehe vielmehr um Alltagsfragen. Und davon gibt es mehr als genug. Kann ich einen Deutschkurs besuchen? Wie melde ich meine Kinder für den Kita-Besuch an, oder welche Schule kommt in Betracht? Das sind einige wichtige Themen, bei denen Mohammad Al Younes den Neuankömmlingen unter die Arme greifen kann. Nicht zuletzt dank seiner eigenen Fluchterfahrung ist er mit vielen Fragen bereits selbst in Kontakt gekommen.
Als größte Herausforderung bei der Integration sieht der Flüchtlingsberater den Spracherwerb. Dies auch, weil Deutsch als besonders schwierige Sprache gilt. „Das Leben ist zu kurz, um Deutsch zu lernen“, ist ein Spruch, den Mohammad Al Younes mal irgendwo gelesen hat. Und doch hat er im tapferen Ringen mit deutschen Vokabeln und Grammatik schon große Fortschritte gemacht. Neben mehreren arabischen Dialekten und Englisch spricht der 38-Jährige inzwischen ein gutes Deutsch – auch wenn das Üben bei ihm gelegentlich zu Fragen führt, auf die ein Muttersprachler gar nicht kommt. „Warum heißt es Orangensaft, aber nicht Äpfel-saft?“, ist eine davon. „Der Saft in der Flasche kommt doch nicht nur von einem Apfel.“ Und ob ein Zahnarzt immer nur einen Zahn behandelt, darüber hat sich Mohammad Al Younes auch schon seine Gedanken gemachtEs ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
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AW: Gestern Flüchtling, heute Helfer: Syrer Mohammad Al Younes ist Integrationshelfer in der Kreisverwaltung Mainz-Bingen
Wertvoller als Gold? Aber syrerlich!
Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland
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07.05.2017, 07:52 #3
AW: Gestern Flüchtling, heute Helfer: Syrer Mohammad Al Younes ist Integrationshelfer in der Kreisverwaltung Mainz-Bingen
Und ob ein Zahnarzt immer nur einen Zahn behandelt, darüber hat sich Mohammad Al Younes auch schon seine Gedanken gemachtAlle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
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