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    Für Flüchtlinge gelten Mietobergrenzen nicht

    Man staunt nicht schlecht, wenn man diesen Artikel liest.

    Vorab sei ein kleiner Überblick darüber gestattet, wie teuer eine Wohnung für einen Alleinstehenden in Jena, Ort dieser Geschichte, denn sein darf.

    Die Stadt billigt Hartz-IV-Empfängern ab dem kommenden Jahr höhere Mietkosten zu. Die Grenze, bis zu der Jenarbeit die Mietkosten übernimmt, steigt im Mittel um etwa 6 Prozent.

    Jena. So beträgt die Mietobergrenze für einen Ein-Personen-Haushalt in Zukunft 312 Euro (Bruttokaltmiete, bisher 295 Euro),
    http://www.thueringer-allgemeine.de/...nger-836593457

    Auch mit der Wohnungsgröße liegt der Syrer im oberen Segment. Maximal 45 qm darf eine Wohnung in einfacher Lage bei einfacher Ausstattung groß sein, ein theoretischer Wert, weil man bei einer solchen Wohnungsgröße die Mietgrenze in aller Regel überschreitet.

    Nun aber zum Artikel. Das Amt übernimmt eine wesentlich höhere Miete:

    40 eigene Quadratmeter Deutschland: Ein junger Syrer in Jena

    Jena. Großartig! Glückwunsch! – Husni Alalewi, der 24-jährige Flüchtling aus Syrien, der seit März 2016 in der Löbstedter Gemeinschaftsunterkunft "Am Egelsee" gelebt hatte, er kann erstmals die Redakteure in einer eigenen Jenaer Wohnung empfangen. Eigentlich ist es längst ein kleines Politikum, dass insbesondere für die Alleinstehenden unter den anerkannten Flüchtlingen kaum eine geeignete Wohnung zu finden ist: Kleine Bleibe – Mangelware!


    Erfolg gehabt habe er auf ein Internet-Angebot hin. Nein, keine Wohnungsgesellschaft, ein Privatmann, so berichtet Husni. Bemerkenswert sei, dass – wie er wisse – auch einheimische Deutsche Interesse bekundet hätten, aber den Zuschlag für die 40-Quadratmeter-Wohnung im Lobeda-Altstädter Mehrfamilienhaus er bekommen habe. "Der Vermieter ist sehr nett zu mir", sagt Husni.

    Die 365 Euro Miete bekommt er mit seinem Hartz-IV-Status als so genannte Kosten der Unterkunft beim Jobcenter Jenarbeit erstattet.
    Einfache Ausstattung bei einfacher Lage ist auch nicht gegeben, wie man schon dem Foto entnehmen kann, auf dem der eingebildet wirkende Syrer mit dem verschmitzt lachenden Dolmetscher der Zeitung zu sehen ist. Man erkennt einen Neubau und eine Terrassentür.

    So sieht Husnis Zimmer richtig wohnlich aus; via Mini-Terrasse der Parterre-Wohnung hat er sogar Zutritt zu einem Gemeinschaftsgarten.
    Der verschmitzt lächelnde Dolmetscher auf dem Bild ist übrigens:

    Unser wichtigster Projekt- Begleiter ist der Jenaer Pfarrer Stefan Beyer, der dank seines mehrjährigen Aufenthalts in Ägypten fließend Arabisch spricht und uns als Dolmetscher zur Seite steht. In dieser Folge kann Husni vermelden, dass er endlich glücklicher Mieter einer Ein-Raum-Wohnung ist.
    Und das plant der Syrer für die Zukunft:

    Aktuell steht er auf der B1-Stufe und hat mit einem Orientierungskursus für die B2 begonnen; Träger der Sprachkurse ist der Jenaer Bildungs- und Sozialdienstleister ÜAG gGmbH, der in Jena auch als Betreiber von Gemeinschaftsunterkünften für Flüchtlinge agiert. Zudem nutzt Husni Gasthörer-Angebote der Jenaer Universität für Flüchtlinge – derzeit bei den Orientalisten zum Thema "Jüngere Arabische Geschichte", nachdem er im vergangenen Semester Chemie-Vorträge hörte, so berichtet Husni, der in seiner Heimat bis zur Flucht Erdölingenieur-Wissenschaften studiert hat.

    Und: Einmal pro Woche tut Husni zusätzlich etwas für sein Deutsch an der Friedrich-Schiller-Uni, die auch einen "Lesen und Verstehen"-Kursus für das B1- und B2-Niveau veranstaltet. Die C1-Stufe als .Voraussetzung für den Hochschulzugang will Husni noch schaffen.
    "Die Lage in der Heimat wird immer schlimmer."

    Allerdings hat er sich vom Ziel entfernt, sein Erdölingenieur-Studium in Deutschland fortzuführen – obgleich es mit der niedersächsischen TU Clausthal-Zellerfeld die in Deutschland einzige Hochschule gibt, an der man so etwas studieren kann. "Wenn ich in Jena bleibe, wäre mir Medizintechnik am liebsten. Wichtig ist doch, dass man nach dem Studium auch Arbeit bekommt."
    http://jena.otz.de/web/jena/startsei...Jena-222766535

    Die nette Studentenbude hat er schon einmal.
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2
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    AW: Für Flüchtlinge gelten Mietobergrenzen nicht

    Erdölingenieur! Kaum zu glauben, was es alles gibt. Da herrscht sicher ein eklatanter Fachkräftemangel.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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