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  1. #51
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    AW: Kirchenasyl

    Die Kirche wähnt sich noch immer über dem Recht stehend.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  2. #52
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    AW: Kirchenasyl

    Bedford-Strohm verteidigt Kirchenasyl

    Der evangelische Landesbischof nennt die Strafverfolgung "unverhältnismäßig". Die Staatsanwaltschaft hatte Ermittlungen gegen Pfarrer eingeleitet, die Krichenasyl gewähren.


    Der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hat sich kritisch zu den staatsanwaltlichen Ermittlungsverfahren gegen bayerische Pfarrerinnen und Pfarrer geäußert, die zusammen mit ihren Kirchenvorständen Kirchenasyl gewähren: "Ich hoffe, dass dieses Vorgehen nicht zur Regel wird", sagte Bedford-Strohm der Süddeutschen Zeitung. "Ihre Strafverfolgung ist unverhältnismäßig."

    Das Kirchenasyl sei eine "ultima ratio, die keinen eigenen Rechtsweg darstellen soll, sondern eine in der Geschichte der Kirche entwickelte humanitäre Notlösung ist, die Raum schafft für nochmalige rechtliche Prüfungen und die Verhinderung besonderer humanitärer Härten", sagte der Landesbischof.

    Die "sehr begrenzte Zahl" von gegenwärtig 57 Kirchenasylen in der Evangelischen Kirche in Bayern zeige, dass die Gemeinden sehr verantwortungsvoll mit diesem Instrument umgingen. "Wir haben wirklich andere Herausforderungen als Menschen, die sich mit hohem persönlichen Einsatz und viel Empathie für andere einsetzen", sagte Bedford-Strohm.
    http://www.sueddeutsche.de/bayern/ev...asyl-1.3426489

    Eingebunden ist auch noch ein Artikel auf der Seite - Foto sehenswert! - der sich passenderweise sehr anklagend dem Thema nähert.

    "Das riecht mir sehr nach Einschüchterung"

    Das "Kirchenasyl" gewähren Pfarreien manchmal Flüchtlingen. Diese dürfen dann das Gelände nicht verlassen, sind jedoch etwa vor einer Abschiebung geschützt.
    Kirchen haben vor dem Gesetz keine Sonderrechte. Aber die Kirchen haben sich 2015 mit dem Bund geeinigt, dass das Kirchenasyl respektiert wird.
    Bayern schert nun aus: Es häufen sich Fälle, in denen Staatsanwälte offiziell wegen "Beihilfe zum unerlaubten Aufenthalt" ermitteln.


    In Bayern geht die Staatsanwaltschaft verstärkt gegen das Kirchenasyl vor. Staatsanwälte sollen in den vergangenen Monaten gegen mehrere Dutzend Pfarrer oder Kirchenmitglieder Verfahren eingeleitet haben, die Flüchtlinge aufgenommen hatten. Begründet werden die Ermittlungen mit dem Verdacht auf "Beihilfe zum unerlaubten Aufenthalt".

    Pfarrerinnen und Pfarrer fühlen sich unter Druck gesetzt. "Das riecht mir sehr nach Einschüchterung", sagt Martin Kleineidam, evangelischer Stadtpfarrer in Bayreuth. Er selbst wurde im Sommer 2016 von der Staatsanwaltschaft angeschrieben, nachdem er Geflüchteten - nach langer Prüfung und abgestimmt mit Kirchenvorstand, Dekan und Regionalbischöfin - Schutz gewährt hatte. Für Kleineidam war die Erfahrung neu, "dass man kriminalisiert wird". Er fragt sich: "Hat unsere Staatsanwaltschaft nichts anderes zu tun, als zu versuchen, Pfarrer als Straftäter hinzustellen? Wir sind ja Leute, die versuchen, den Rechtsstaat hochzuhalten!"

    Ein Kirchenasyl-Experte sagte dem Evangelischen Pressedienst, solche Verfahren würden derzeit nur in Bayern angestrengt. "Wir vermuten, dass es eine Weisung der Staatsregierung oder einzelner Ministerien an die Staatsanwaltschaften gab." Das Justizministerium teilt mit: "Eine Vorgabe des Justizministeriums, solche Ermittlungsverfahren proaktiv einzuleiten, gibt es (. . . ) nicht." Eine Statistik über die Zahl eingeleiteter Verfahren zum Kirchenasyl werde nicht geführt.

    Mehr als 30 Fälle soll es schon gegeben haben, heißt es in Kirchenkreisen. Der evangelischen Landeskirche allein sind 17 bekannt, "darüber hinaus wissen wir nicht, ob uns alle Ermittlungsverfahren gemeldet werden", teilt ein Sprecher mit. Auch in der katholischen Kirche wird registriert, dass die Ermittlungsverfahren im vergangenen halben Jahr zugenommen haben. Ein Schwerpunkt liegt dabei offenbar in Franken.

    Der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm kritisiert die Ermittlungsverfahren: "Ich hoffe, dass dieses Vorgehen nicht zur Regel wird", sagte Bedford-Strohm der Süddeutschen Zeitung. "Ihre Strafverfolgung ist unverhältnismäßig."Das Kirchenasyl sei eine "ultima ratio, die keinen eigenen Rechtsweg darstellen soll, sondern eine in der Geschichte der Kirche entwickelte humanitäre Notlösung ist, die Raum schafft für nochmalige rechtliche Prüfungen und die Verhinderung besonderer humanitärer Härten", sagte der Landesbischof. Die "sehr begrenzte Zahl" von gegenwärtig 57 Kirchenasylen in der Evangelischen Kirche in Bayern zeige, dass die Gemeinden sehr verantwortungsvoll mit diesem Instrument umgingen. "Wir haben wirklich andere Herausforderungen als Menschen, die sich mit hohem persönlichen Einsatz und viel Empathie für andere einsetzen", sagte Bedford-Strohm.

    In den Kirchengemeinden nimmt die Empörung über die Ermittlungen zu. Jürgen Blechschmidt, evangelischer Dekan im Landkreis Haßberge, sagte der Mainpost: "Das ist eine neue Politik, die mich an die Achtzigerjahre unter Franz Josef Strauß erinnert." Ein Pfarrer, der auch schon in Kontakt mit der Staatsanwaltschaft kam, vermutete im Gespräch mit der SZ: "Die Politik versucht, sich gegenüber den Populisten abzusichern."
    http://www.sueddeutsche.de/bayern/ki...rung-1.3424081
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  3. #53
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    AW: Kirchenasyl

    Kirchenasyl in mindestens elf Gemeinden in Rheinland-Pfalz


    Mindestens elf von Abschiebung bedrohte Flüchtlinge in Rheinland-Pfalz befinden sich zurzeit im Kirchenasyl.

    Alle werden in evangelischen Gemeinden betreut, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. In katholischen Gemeinden ist zurzeit kein Fall von Kirchenasyl mehr bekannt, nachdem eine Pfarrei in Budenheim bei Mainz die Betreuung eines syrischen Flüchtlings im Februar beendet hatte; nach dem Mann wird nach Angaben der Kreisverwaltung Mainz-Bingen gefahndet. In Rheinland-Pfalz gelegene Gemeinden der Evangelischen Kirche im Rheinland gewähren zurzeit fünf Menschen Kirchenasyl. In der Evangelischen Kirche der Pfalz sind es vier, in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) zwei Menschen. Vielfach geht es darum, eine Abschiebung in ein anderes EU-Land zu verhindern - nach der sogenannten Dublin-Regelung ist dasjenige EU-Land für den Asylantrag zuständig, in dem ein Flüchtling zuerst ankommt.
    http://www.focus.de/regional/mainz/f...d_6920603.html
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  4. #54
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    AW: Kirchenasyl

    Da gab's doch einmal eine Fabel von der Natter, die jemand an seinem Busen nährte. Mit einem überraschenden Ende - wenigstens für den, ach so fürsorglichen, Wohltäter.
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

  5. #55
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    AW: Kirchenasyl

    Die ARD berichtet:

    Bayern Kirchenasyl im Visier der Staatsanwaltschaft

    Seit Jahrhunderten gewähren Kirchen Menschen in Not Asyl. In Bayern ist das Kirchenasyl nun ins Visier der Staatsanwälte geraten: 19 Ermittlungsverfahren liefen Ende März allein gegen evangelische Pfarrer. Weitere werden wohl folgen.

    Von Christian Wölfel, BR

    Am 30. Januar 2017 erhält Simon Froben die erste Vorladung seines Lebens als Beschuldigter. An diesem Tag liegt beim Pfarrer der Evangelisch-Reformierten Kirche in Bayreuth ein Schreiben der Polizei im Briefkasten: Am 7. Februar habe er zur Befragung zu erscheinen, heißt es dort. Der Vorwurf: Beihilfe zum unerlaubten Aufenthalt.

    Es sei ein komisches Gefühl, sagt Froben. Eines, das in den vergangenen Monaten immer mehr Pfarrer, Priester, Ordensfrauen und –Männer in Bayern haben. Der Grund: Sie gewährten Flüchtlingen Kirchenasyl. Gerade die Häufung im Freistaat sei bundesweit einmalig, so Kirchenasyl-Experten. Allein gegen evangelische Pfarrer liefen Ende März 19 Ermittlungsverfahren.

    "Jeder Fall wird streng geprüft"

    Baidar aus Kabul war in Bayreuth im Kirchenasyl. Der Afghane kam über die Balkanroute nach Deutschland und wurde dabei in Bulgarien mit seinen Fingerabdrücken als Flüchtling registriert. Deshalb greift bei ihm eigentlich das Dublin-Verfahren. Doch nicht nur Pfarrer, sondern auch Hilfsorganisationen wie jüngst erst Oxam werfen Ländern wie Bulgarien oder Ungarn vor, im Umgang mit Flüchtlingen nicht humanitäre Mindeststandards einzuhalten. Asylbewerber landeten in Gefängnissen, würden geschlagen und misshandelt, so die Vorwürfe.

    Deshalb wollen Kirchengemeinden mit dem Kirchenasyl verhindern, dass Flüchtlinge von Deutschland aus in diese Länder zurückgeschoben werden.
    Dafür müssen bei den Asylsuchenden aber besondere persönliche Härten hinzukommen, etwa gesundheitliche Einschränkungen. Auch in Bayreuth ist das ein wichtiges Kriterium für den Kirchenvorstand. Man lehne mehr Anträge auf Kirchenasyl ab als man annehme, sagt die Vorsitzende Petra Ernst. Jeder Fall werde sehr streng geprüft.

    Im Jahr 2015 hatten die Kirchen mit Blick auf diese Härtefälle mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) eine Vereinbarung zum Kirchenasyl getroffen. Darin verpflichten sie sich, solche Härtefälle schnell zu melden. Das BAMF wiederrum erklärte, die Tradition des Kirchenasyls nicht in Frage zu stellen - eine Tradition, die seit Jahrhunderten bestehe, wie Pfarrer immer wieder betonen.

    Kirchen sind irritiert

    Umso mehr sind die Kirchen nun von den Anzeigen irritiert, gerade wenn sie sich auf ältere Fälle beziehen. "Ich nehme es durchaus als eine Drohgebärde, einen Einschüchterungsversuch wahr", sagt Pfarrer Froben. Er möge sich nicht vorstellen, dass die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen nun dem Wahlkampf geschuldet seien.

    Die Leitungen von katholischer und evangelischer Kirche stärken ihren Pfarrern den Rücken, stellen ihnen rechtlichen Beistand an die Seite. Gleichzeitig aber versuchen sie, das Thema politisch nicht zu sehr eskalieren zu lassen. So suchte der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm am Donnerstag den Dialog mit Bayerns Justizminister Winfried Bausback (CSU). Man wolle die Rechtskonflikte minimieren und gute Lösungen finden, hieß es hinterher. Es gehe nicht darum, dass die Kirche einen zweiten Rechtsweg wolle, erklärte Bedford-Strohm. Und der CSU-Politiker hob die christliche Tradition des Kirchenasyls hervor. Gelöst ist der Konflikt damit wohl noch nicht. Denn eine Weisung an die Staatsanwaltschaften, nicht zu ermitteln, wird es wahrscheinlich nicht geben.

    Pfarrer Froben in Bayreuth jedenfalls lässt sich durch das mittlerweile eingestellte Ermittlungsverfahren nicht von weiteren Kirchenasylen abhalten. Denn Kirchturm, Kirche und all die Gebete blieben hohl, würde die Gemeinde Menschen in Not nicht mehr helfen.
    https://www.tagesschau.de/inland/kir...chaft-101.html

    Ganz zufälligerweise übersah der Schreiber des Artikels, dass das Kirchenasyl niemals auch nur eine rechtliche Grundlage besaß und in den wenigen Fällen auch nur strafrechtlich Verfolgten galt, die die Kirche aus ganz persönlichen Gründen vor dem Zugriff schützen wollte.
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  6. #56
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    AW: Kirchenasyl



    Kirchenasyl: Ermittlungen gegen Erlanger Pfarrer

    Bernd Hofmann lässt sich nicht einschüchtern

    ERLANGEN - An Ostern ist viel von Nächstenliebe die Rede. Doch immer mehr Pfarrer, die ihre Kirche für Asylsuchende öffnen, landen im Visier der Ermittler. So auch der Erlanger Gottesmann Bernd Hofmann. Weshalb er sich dennoch nicht einschüchtern lässt, zeigt die Geschichte von Sara und Dawit.

    Die Predigt für den Sonntag hat Bernd Hofmann noch nicht ganz im Kopf. Aber vielleicht geht es in seinen Osterbotschaften um 5.30 Uhr und um 9.30 Uhr um Unterdrückung und Flucht – und um Nächstenliebe im besten christlichen Sinn. Vielleicht erblickt der Pfarrer der evangelischen St.- Matthäus-Kirche in seinen Reihen dann auch die Eheleute Sara und Dawit, die beiden äthiopischen Asylsuchenden, denen er gemeinsam mit einem tatkräftigen Helferkreis seit Mitte Januar diesen Jahres in dem Gotteshaus in der Rathenaustraße Unterschlupf bietet – nicht als "Akt des zivilen Ungehorsams", wie der Theologe sagt, sondern "als Zeichen der Mitmenschlichkeit."

    Vorstellig bei der Polizei

    Auch die bayerische Staatsregierung sah ein Kirchenasyl bisher mehr als eine humanitäre Geste denn als Widerstand gegen die Staatsgewalt. Das aber hat sich in den vergangenen Monaten drastisch geändert. Immer mehr Fälle werden bekannt, in denen die Staatsanwaltschaft gegen Pfarrer ermittelt, die ihre Gemeinde- und Gotteshäuser öffnen für Asylbewerber und sie so - zumindest zeitweise - vor einer Abschiebung bewahren.

    Pfarrer Hofmann hat deswegen kürzlich ebenfalls bei der Polizei vorsprechen müssen, auch gegen ihn läuft ein oder, genauer gesagt, laufen drei Ermittlungsverfahren. Eines bezieht sich auf einen Ukrainer, dem der Theologe und viele Unterstützer neun Tage lang Unterschlupf in einem Zimmer im Gemeindehaus gaben. Die zwei anderen "Fälle", die Hofmann angelastet werden, sind die beiden Christen Sara (21) und Dawit (24).

    Da die zwei als erstes europäisches Land Italien betreten haben, müssten sie nach der Dublin-III-Regelung dort einen Asylantrag stellen. Doch Menschenrechtsorganisationen kritisieren, dass die meisten Flüchtlinge in dem südeuropäischen Staat in der Obdachlosigkeit landen. Das aber woll(t)en Pfarrer Hofmann und Ingrid Kagermeier, die Sprecherin des Helferkreises, den beiden ersparen. Auch deshalb, weil Sara schwanger ist.

    Wer die beiden sieht, wie sie in dem zu einer Wohnung umfunktionierten Bürozimmer am Tisch sitzen und von ihren schlimmen Erlebnissen in der Vergangenheit und ihrem schönen Ereignis in der Zukunft, der Geburt ihres Kindes, berichten, der weiß, weshalb sich der evangelische Pfarrer und die praktizierende Katholikin in Absprache mit dem Kirchenasyl-Koordinator der evangelischen Landeskirche Theo Reichel für das Paar entschieden haben.

    Es war nicht die Hungerkrise, die die zwei in einer riskanten Odyssee aus dem Staat im Nordosten Afrikas über das Mittelmeer bis nach Europa fließen ließ, sondern die politische Lage. "Ich war Mitglied in einer Oppositionspartei und bin für meine Aktionen auch zwei Mal im Gefängnis gelandet", erzählt Dawit in Amharisch, der bedeutendsten Verkehrssprache in seiner Heimat. Sein Landsmann Shimels D., ein bereits abgelehnter Asylbewerber, überträgt die Sätze sofort in einwandfreies Deutsch.

    Geburtstermin im Juli

    Um einer weiteren Haftstrafe zu entgehen, habe er Äthiopien verlassen müssen, sagt Dawit. Und Sara ergänzt: "Wenn wir zurückkehren, passiert etwas Schreckliches." Deshalb wollen und können die zwei nicht zurück, selbst wenn sie dort Bethlehem, ihre kleine Tochter, zurücklassen mussten.

    Schon bald kommt das zweite Kind auf die Welt, Geburtstermin ist der 11. Juli. "Bis dahin wohnen die beiden hoffentlich in einer richtigen Unterkunft", sagt Ingrid Kagermeier vom mehrköpfigen Helferkreis, der das Paar in den vergangenen drei Monaten versorgt und betreut hat.

    Denn seit einigen Tagen ist das Kirchenasyl für die zwei zu Ende, Sara hat vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bereits den Bescheid erhalten, dass sie in Deutschland Asyl beantragen kann. Wie auch immer die Entscheidung der Behörden ausfällt - Pfarrer Hofmann bleibt dabei: "Ich stehe hinter dem Kirchenasyl und werde es immer wieder so machen - einschüchtern lasse ich mich nicht."
    http://www.nordbayern.de/region/erla...rrer-1.6006275
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
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  7. #57
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    AW: Kirchenasyl

    Eine Gemeinde gewährt einem Flüchtling Kirchenasyl und bringt ihn im Keller der Kita unter. Einige Eltern sind besorgt. Der zuständige Pastor rät ihnen deshalb, die Kinder doch abzumelden.
    Das Kirchenasyl ist oft die letzte Möglichkeit für Flüchtlinge, ihre Abschiebung zu verhindern. Viele Gemeinden halten ihre Aufnahme für christliche Pflicht und Aufgabe. So auch die evangelische Gemeinde Flintbek bei Kiel in Schleswig-Holstein. Seit Jahren wird dort in Einzelfällen Kirchenasyl gewährt.

    Doch diese Nächstenliebe sorgt nun für Ärger. Vor allem bei Eltern, deren Kinder die Kindertagesstätte der Gemeinde besuchen. Der Grund: Ein Flüchtling aus Eritrea wohnt im Keller der Kita. Einigen Eltern ist das offenbar zu nah dran.

    „Niemand – auch kein Pastor – kann uns garantieren, dass es bei einem womöglich traumatisierten Flüchtling, der sich wochenlang in einem Kellerraum ohne Tageslicht aufhält, nicht zu einer Kurzschlussreaktion kommen kann“, zitiert die lokale Zeitung „SHZ“ eine Mutter.

    Sind die Kinder durch den Flüchtling in Gefahr?

    Der zuständige Pastor der Gemeinde, Manfred Schade, kann diese Haltung nicht verstehen. Nach Beschwerden „einiger, weniger Eltern“, wie er auf Nachfrage der „Welt“ betont, erhielt die Elternschaft deshalb einen Brief, der der Redaktion vorliegt. Und darin findet Pastor Schade deutliche Worte, die für noch mehr Ärger sorgen.
    „Wer die Haltung der Ev. Kirchengemeinde Flintbek in dieser Frage [Anm. d. Red.: des Kirchenasyls] für falsch hält, dem mag eine Abmeldung des Kindes aus unserer Kita ein notwendiger Schritt erscheinen, den wir bedauern“, heißt es in der Stellungnahme. Die Gemeinde werde es allerdings nicht akzeptieren, „dass die schwächsten Glieder unserer Gesellschaft als potenzielle Gefährder oder Terroristen öffentlich verunglimpft werden.“ Sprich: Wer das Kirchenasyl nicht akzeptiert, kann doch gehen.

    Harsche Worte, die offenbar viele Eltern vor den Kopf gestoßen haben. Doch so will Pastor Manfred Schade das nicht verstanden wissen. „Die Kirchengemeinde hat von Abschiebung bedrohten Flüchtlingen bereits mehrfach Schutz gewährt und dabei nur gute Erfahrungen gemacht“, erklärt Schade die Stellungnahme. „Es ist nie zu irgendeinem Vorfall gekommen.“ Zudem unterstütze der Elternbeirat die Haltung zum Kirchenasyl ausdrücklich. Und sein Eindruck sei zudem, dass die Mehrheit der Eltern es gut finde, Flüchtlingen Schutz zu gewähren............

    https://www.welt.de/vermischtes/arti...er-Eltern.html
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  8. #58
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    Kirchenasyl Flüchtling im Kita-Keller strapaziert die Nerven der Eltern

    Kirchenasyl
    Flüchtling im Kita-Keller strapaziert die Nerven der Eltern


    Eine Gemeinde gewährt einem Flüchtling Kirchenasyl und bringt ihn im Keller der Kita unter. Einige Eltern sind besorgt. Der zuständige Pastor rät ihnen deshalb, die Kinder doch abzumelden.
    Das Kirchenasyl ist oft die letzte Möglichkeit für Flüchtlinge, ihre Abschiebung zu verhindern. Viele Gemeinden halten ihre Aufnahme für christliche Pflicht und Aufgabe. So auch die evangelische Gemeinde Flintbek bei Kiel in Schleswig-Holstein. Seit Jahren wird dort in Einzelfällen Kirchenasyl gewährt.

    Doch diese Nächstenliebe sorgt nun für Ärger. Vor allem bei Eltern, deren Kinder die Kindertagesstätte der Gemeinde besuchen. Der Grund: Ein Flüchtling aus Eritrea wohnt im Keller der Kita. Einigen Eltern ist das offenbar zu nah dran.
    „Niemand – auch kein Pastor – kann uns garantieren, dass es bei einem womöglich traumatisierten Flüchtling, der sich wochenlang in einem Kellerraum ohne Tageslicht aufhält, nicht zu einer Kurzschlussreaktion kommen kann“, zitiert die lokale Zeitung „SHZ“ eine Mutter.
    Der zuständige Pastor der Gemeinde, Manfred Schade, kann diese Haltung nicht verstehen.

    Nach Beschwerden „einiger, weniger Eltern“, wie er auf Nachfrage der „Welt“ betont, erhielt die Elternschaft deshalb einen Brief,
    der der Redaktion vorliegt. Und darin findet Pastor Schade deutliche Worte, die für noch mehr Ärger sorgen.
    „Wer die Haltung der Ev. Kirchengemeinde Flintbek in dieser Frage [Anm. d. Red.: des Kirchenasyls] für falsch hält, dem mag eine Abmeldung des Kindes aus unserer Kita ein notwendiger Schritt erscheinen, den wir bedauern“, heißt es in der Stellungnahme. Die Gemeinde werde es allerdings nicht akzeptieren, „dass die schwächsten Glieder unserer Gesellschaft als potenzielle Gefährder oder Terroristen öffentlich verunglimpft werden.“ Sprich: Wer das Kirchenasyl nicht akzeptiert, kann doch gehen.




    Harsche Worte, die offenbar viele Eltern vor den Kopf gestoßen haben. Doch so will Pastor Manfred Schade das nicht verstanden wissen. „Die Kirchengemeinde hat von Abschiebung bedrohten Flüchtlingen bereits mehrfach Schutz gewährt und dabei nur gute Erfahrungen gemacht“, erklärt Schade die Stellungnahme. „Es ist nie zu irgendeinem Vorfall gekommen.“
    Schade versteht die Aufregung auch deshalb nicht, weil er keinerlei Gefährdung für die Kinder sieht. Zwar seien drei der 82 in der Kita betreuten Kinder Flüchtlingskinder. „Dadurch entsteht natürlicherweise einerseits Kontakt zwischen Flüchtlingskindern und anderen Kindern“, erklärt Pastor Schade. „Die Eltern bringen die Kinder zur Kita und holen sie auch wieder ab. So ergeben sich selbstverständlich auch direkte Kontakte.“ Zum im Kirchenasyl untergebrachten Flüchtling im Keller habe es allerdings keinen Kontakt gegeben.

    Auch dem Vorwurf, die Gemeinde ziehe die Sorge um Flüchtlinge denen der Eltern vor, widerspricht Schade. „Die Besorgnis einiger Eltern nehmen wir sehr wohl wahr und versuchen, darauf einzugehen“, sagt Schade. „Allerdings ist eine Besorgnis sachlich aus unserer Sicht nicht nötig,
    Der Flüchtling musste allerdings trotzdem ausziehen – allerdings aus verwaltungstechnischen Gründen. Denn die Eltern hatten inzwischen auch den zuständigen Landrat Rolf-Oliver Schwemer von der Kreisverwaltung eingeschaltet. Nach Beschwerden von „etwa fünf Eltern“ habe er bei der Gemeinde um eine andere Unterbringung des Flüchtlings gebeten, sagte er der „Welt“. Der Raum sei in der Baugenehmigung nicht entsprechend ausgewiesen und daher „baurechtlich überhaupt nicht zum dauerhaften Aufenthalt von Menschen genehmigt“.

    Der Mann aus Eritrea ist zwar inzwischen ausgezogen, doch der deutliche Tonfall, mit dem auf die Bedenken der Eltern reagiert wurde, sorgt weiter für Irritationen. So sehr, dass der Gemeinde inzwischen indirekt damit gedroht wird, die Genehmigung für die Kita zu entziehen.

    Pastor Schade will die Einwände der Verwaltung jedenfalls juristisch prüfen lassen. Das Kirchenasyl zugunsten der besorgten Eltern aufzugeben, liegt Pastor Schade jedoch fern: „Diese Frage stellt sich uns nicht.“
    https://www.welt.de/vermischtes/arti....html#Comments

    Kommentare dazu (zum jetzigen Zeitpunkt bereits 365 - ein Kommentar Broders ist auch dabei) - eine kleine Auswahl:

    H. F.

    Der Fall ist ein gutes Beispiel für das sehr spezielle Verhältnis, das die Kirche bekanntlich schon immer zu Kindern hatte. Die Bedürfnisse von Kindern, also Schutz, Vertrauen, Unversehrtheit etc., wurden von der Kirche in der Vergangenheit des öfteren missachtet. Die Bedürfnisse eines einzelnen erwachsenen Mannes sind da wichtiger. Für den Pastor eine absolute Selbstverständlichkeit, so tief verankert ist diese Denkweise. Da müssen eher die eigenen Kinder weg, als dass die ohnehin rechtswidrigen Wünsche eines einzelnen fremden Mannes nicht erfüllt werden.

    Eva N.
    "die schwächsten Glieder unserer Gesellschaft" sind eigentlich immer noch die Kinder, oder? Aber immerhin lehrt diese Geschichte, dass das Baurecht in Deutschland auch heute noch nicht nur Revolutionen verhindern, sondern auch die Hypermoral in ihre Schranken weisen kann.

    Joerg S.
    Juristisch gesehen, ist es kein Unterschied, ob ein Mensch in einer Kirche, bei einer anderen Institution oder in einem Privathaushalt Zuflucht sucht. Es gelten die üblichen Regeln wie Hausrecht, aber es gibt keine Sonderrechte für Kirchen.
    Charlotte B.
    Wenn der H. Pastor schon das staatl. System unterlaufen will, weswegen nimmt er den A dann nicht bei sich zu Hause auf? Ist ihm das zu Nahe?

    Tina Colada
    Dass sich die Kirche schon immer ihr eigenes Rechtssystem geschaffen hat ist bekannt. Wenn alle Rechtsinstanzen durchlaufen wurden und der Asylantrag wurde letztendlich abgelehnt, dann ist dies rechtlich bindend. Nach Auffassung der Kirche ist die Bundesrepublik anscheinend kein Rechtsstaat, denn sonst würde sie dieses Urteil akzeptieren. Wenn sich jede Institution ihre eigene Rechtsauffassung "zusammenbastelt" ist das Ende einer gleichen Rechtsordnung erreicht.

    Rony M.
    Zitat: "Die Gemeinde werde es allerdings nicht akzeptieren, „dass die schwächsten Glieder unserer Gesellschaft ..."
    Die schwächsten Glieder unserer Gesellschaft sind doch wohl immer noch die Kinder und nicht irgendwelche erwachsenen Männer, die aus sicheren Drittländern einwandern, um hier vom Sozialstaat profitieren zu wollen!

    Black Widow
    Mir stoßen da drei Dinge echt sauer auf:
    1. Die Gemeinde werde es allerdings nicht akzeptieren, „dass die schwächsten Glieder unserer Gesellschaft als potenzielle Gefährder oder Terroristen öffentlich verunglimpft werden.“
    Seit wann sind Kinder nicht mehr der schwächsten in einer Gesellschaft.
    2. Wie kann ein Pfarrer garantieren das hier nichts passiert? Steht er oder einer seiner Helfer jeden Tag neben dem Mann.
    3. Seit wann kann man außerhalb einer Kirche sagen das ist Kirchenasyl,

    Und da wundern sich unsere Kirchenfürsten das immer mehr aus der Kirche austreten?
    Das Bodenpersonal wird immer schlechter und wenn sie meinen das Ihre neuen Schäfchen das alles zahlen werden. Da kann ich nur lachen

    Alfred G.
    " Wie kann ein Pfarrer garantieren das hier nichts passiert? "
    Die Antwort ist ganz einfach: Weil ihm nichts passiert, wenn etwas passiert.

    Karl H.
    Dieser Asylbewerber bekam kein Asyl und sollte, da er die freiwillige Ausreise verweigerte, abgeschoben werden.
    In den Keller einer Kita, mit Zugänglichkeit zu den Betreuungsrämen der Kinder (oder hat man ihn etwa im Keller eingesperrt?) gehören solche Personen ganz sicher nicht.

    Tobias F.
    Kirchenasyl ist illegal! Wir haben hier keinen Gottesstaat. Jede Gemeine die Kirchenasyl gewährt sollte zwangsgeschlossen werden und der zuständige Priester mit Berufsverbot belegt werden.
    Es kann doch nicht sein, dass sich die Kirche Ihre eigenen Gesetze zurecht schustert!

    "Juristisch ist es kein Unterschied, ob ein Mensch in einer Kirche, bei einer anderen Institution oder in einem Privathaushalt Zuflucht sucht. Es gelten die üblichen Regeln wie Hausrecht, aber es gibt keine Sonderrechte für Kirchen."
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kirchenasyl

    Frank M.
    Nebenbei gefragt: Funktioniert "Kirchenasyl" auch in der evangelischen Kindertagesstätte - ich dachte, das geht wirklich nur in der Kirche.
    Und wenn es in allen Gebäuden, die der Kirche gehören, funktioniert, warum hat der Pfarrer den Mann dann nicht einfach mit ins Pfarrhaus genommen?
    Das wäre eine wesentlich humanere Unterbringung gewesen und der Pfarrer selbst hätte das persönliche Risiko übernommen.
    Nützlicher Nebeneffekt: Der Streit wäre beendet gewesen.

    Hans-Jürgen B.
    Wer sich nur etwas in der derzeitigen Praxis der Abschiebung abgelehnter Asylbewerber auskennt weiß, dass die sehr genau geprüft wird (ich bin selbst als Politiker damit befasst). Dann "Kirchenasyl" im Keller des Kindergartens zu geben ist schon eine Posse an sich und rein rechtlich aus mehrerlei Hinsicht nicht haltbar. Da müsste die Stadtverwaltung odr der Landrat das geltende Recht durchsetzen. Wenn dann auch noch das Wohl kleiner Kinder, auch nur möglicherweise, gefährdet ist, hört die Tolerenz auf. Die Reaktion dieses "Hirten" der Gemeindeschäfchen sagt alles über den heutigen Zustand der Kirche. Die scheint meiner Meinung nach alles zu sein, nur nicht mehr Kirche.

    SinaSina
    Viele Zeitungsartikel (verschiedener Zeitungen) machen deutlich, dass die evangelische Kirche in den letzten Jahren zunehmend die Position der Grünen vertritt.
    *
    Die evangelische Kirche scheint sich immer weniger als spirituelle Gemeinschaft zu verstehen, sondern als politische Partei.
    Im Radio SWR3 gibt es die Sendung „SWR3 Worte“ und „SWR3 Gedanken“ der Kirchen.
    Wenn man den Anfang der Sendung verpasst und deshalb nicht weiß, dass nun eine Sendung der Kirche läuft - dann hat man oft den Eindruck, es sprechen Politiker.
    *
    SWR3, Johannes Hund, evang. Kirche, Podcasts
    http://t1p.de/qkqt
    SWR3, Christopher Hoffmann, katholische Kirche, Podcasts:
    http://t1p.de/szwy
    *
    Einmal war ich nach einer solchen politischen Ansprache so erbost - dass ich angefragt habe, warum die Kirchen offenbar davon überzeugt sind, ihren Mitgliedern schon am frühen Morgen ein schlechtes Gewissen einreden zu müssen?

    Warum nicht einfach einmal »Wir wünschen allen Mitgliedern weiterhin viel Kraft, die jeden morgen sehr früh aufstehen, um trotz eines lange Arbeitsweges pünktlich in der Arbeit zu sein« - oder »Wir schicken allen Mitgliedern unsere guten Wünsche für das anstehende Gespräch mit dem Chef«

    Marion G.
    Die Kirchen maßen sich an staatliche Gesetze außer Kraft zu setzen und zu glauben, sie wäre ein Staat im Staate. Kirchenasyl ist illegal. Asyl kann nur der Staat gewähren. Und wenn der nach mehreren Instanzen entschieden hat das kein Anspruch besteht, dann kann die Kirche nicht hergehen und trotzdem Asyl gewähren. Was bilden sich diese Herrschaften eigentlich ein? Kirchenasyl war der Grund für meinen Kirchenaustritt.

    Wolfgang P.
    Darf man mal die Wikipédia-Definition von Kirchasyl anbringen? "Kirchenasyl bedeutet heute die vorübergehende Aufnahme von Flüchtlingen durch eine Pfarrei oder Kirchengemeinde zur Abwendung einer von den Gemeindemitgliedern als für die Schutzsuchenden an Leib und Leben bedrohlich angesehenen Abschiebung." Es ist also eine Entscheidung der **Gemeindemitglieder". In dem hiesigen Falle ist es aber eine Entscheidung von Pastor Schade, also eines "Offiziellen", ohne Mitwirken u. teilweise gegen die Gemeindemitglieder. Das ist eine Verkehrung des Sinns des Kirchasyls, was ansonsten eine Art Paralleljustiz darstellt, die so tut, als wenn wir hier in einem Unrechtsstaat leben, gegen den man ankämpfen muss. In der Tat hat sich jedoch seit der Euro-Rettung und der Merkelschen gesetzeswidrigen Unrechtspolitik der Grenzöffnungen und der damit schrittweise eingeleiteten Staatsauflösung das Unrecht mit einhergehenden konkreten Gesetzesbrüchen etabliert. Nicht vorrangig die langsame EU-Zerbröselung, sondern die Erodierung der Rechtsgüter wird diesen Kontinent nachhaltig schwächen und zu einem gichtkranken Riesen degradieren.

    Ralph S.
    „Allerdings ist eine Besorgnis sachlich aus unserer Sicht nicht nötig, denn es gibt objektiv nichts, wovor man Angst haben müsste.“
    Da mittlerweile nicht mal mehr die Kinder im Krankenhaus sicher sind, halte ich nichts mehr für unmöglich.

    Henryk M. Broder, Reporter
    Die Frage, die sich stellt, lautet anders: Wie kann ein Pastor, ein gläubiger und praktizierender Christ, einen Menschen in einem fensterlosen Keller einquartieren? War denn oberirdisch kein Platz? In der Sakristei, im Haus des Pastor oder einem der Kirchen-Nebengebäude? Das war nicht praktizierte Nächstenliebe, es war Folter.

    Max E.
    "Seit Jahren wird dort in Einzelfällen Kirchenasyl gewährt."
    Anscheinend werden dort nicht nur in "Einzelfällen", sondern, wie auch aus anderen Artikeln zu diesem Fall hervorgeht, routinemäßig Ausreisepflichtige beherbergt.
    Und das nicht nur in Härtefällen zur genaueren Prüfung durch die zuständigen(!) Behörden (Weshalb der Staat das Kirchenasyl auch grundsätzlich duldet).
    Sondern mit dem bereits vorher festgelegten Ziel, einen nach allen Regeln gesetzgeberischen und billigen Ermessens Ausreisepflichtigen ein Aufenthaltsrecht zu ermöglichen. Damit delegitimiert Schade aber das Kirchenasyl. Es dient eben ausdrücklich nicht(!) der Erzwingung des Aufenthaltes auf Dauer und damit der Untergrabung staatlicher Autorität und Gesetzgeberschaft, sondern bezieht seine Legitimation einzig aus der Möglichkeit, in einzelnen(!) Härtefällen(!) diese nochmals ergebnisoffen(!) zu überprüfen.
    Und für diese Untergrabung staatlicher Autorität bricht der Pstor nicht nur Regeln des Ausländerrechts, der Brandschutzordnung und der behördlichen Auflagen für die Kita.
    Nein, der Pastor nimmt auch seine Gemeindemitglieder sowie die Eltern und Kinder der Kita in Haftung für sein Tun.

    Birgit B.
    Der Mann aus Eritrea kann dank Herrn Pastor Schade nicht mehr gemäß Dublin III nach Italien (EU-Mitglied!) abgeschoben werden, da die 6monatige Frist während des Kirchenasyls abgelaufen ist (siehe shz.de).
    Das ist missbräuchlich und gesetzeswidrig.

    Karl H.
    Gut dass der Kreis klargemacht hat, dass die Kita nicht der Kirche gehört. Der Kreis trägt nämlich die Kosten und kann sich ganz schnell einen neuen Betreiber suchen oder die Ortsgemeinde macht es selbst. Dann kann die Kirche froh sein, wenn der Kreis wenigstens noch die Räume der Kirche anmietet, ohne Asyflüchtling.

    Debbie
    Da zeigt sich eindeutig welche Prioritäten die Kirche setzt. Und die gilt mitnichten ihren Mitgliedern oder deren Kindern.

    Social B.
    Das Kirchenasyl zugunsten der besorgten Eltern aufzugeben, liegt Pastor Schade jedoch fern: „Diese Frage stellt sich uns nicht.“
    Na dann sollte vielleicht aufgegeben werden, dass so einem Mann die Obhut über Kinder anvertraut wird.
    Das sind nämlich die wirklich schwachen Mitglieder unserer Gesellschaft.

    Jan H.
    Der berichtete Sachverhalt spricht dafür, daß Herr Schade und sein Kirchenvorstand zu einem Verstoß gegen § 95 Aufenthaltsgesetz angestiftet oder dazu Beihilfe geleistet haben.
    § 95
    (1) Mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer

    1.
    entgegen § 3 Abs. 1 in Verbindung mit § 48 Abs. 2 sich im Bundesgebiet aufhält,
    2.
    ohne erforderlichen Aufenthaltstitel nach § 4 Absatz 1 Satz 1 sich im Bundesgebiet aufhält, wenn

    a)
    er vollziehbar ausreisepflichtig ist,
    b)
    ihm eine Ausreisefrist nicht gewährt wurde oder diese abgelaufen ist und
    c)
    dessen Abschiebung nicht ausgesetzt ist,
    Ich fordere die Staatsanwaltschaft Kiel auf, von Amts wegen tätig zu werden und fordere alle Leser auf, sich mit einer entsprechenden Eingabe an die Staatsanwaltschaft Kiel, Schützenwall31, 24114 Kiel zu wenden. Mal sehen, ob der zuständige Staatsanwalt durch Nichtstun eine Strafvereitelung im Amt begehen will oder die asylfreundliche Landesregierung ihm eine entsprechende rechtswidrige Weisung erteilt.

    Joe H.
    Und wieder ein klares Statement: Wenn unterschieden werden muss zwischen dem Wohl unserer Kinder und dem unserer Gäste müssen die Kinder halt zurück stecken. So lernen sie wenigstens frühzeitig, wo sie in der Rangordnung stehen, unseer Staat wird es später genauso handhaben....

    Stephan H.
    Die Kirche ist nur der Träger des Kindergartens, der Kita, eines Krankenhauses, etc.. Löhne und Gehälter werden vom Steuerzahler bezahlt. Soweit ich weiß, bezahlt der Staat seit 200 Jahren auch die Gehälter der Priester, Pfarrer, Bischöfe. Ein Bischof wird meistens nach der Besoldungsstufe B6 bezahlt und damit erhält er etwa 8.000 Euro als Grundgehalt. Für Taufen, Bestattungen, Trauungen, Religionsunterricht gibt es Extra-Geld.

    https://www.welt.de/vermischtes/arti....html#Comments
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  9. #59
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    AW: Kirchenasyl

    Zahl der Kirchenasyle steigt wieder. Und es gibt eine Bundesarbeitsgemeinschaft "Asyl in der Kirche". Damit ist das Kirchenasyl offenbar Bestandteil der Aktivistenprogramme.

    Flüchtlinge
    Zahl der Kirchenasyle steigt


    Letzte Zuflucht Kirche: Derzeit leben mindestens 512 Me Flüchtlinge in einer Kirche
    Flüchtlinge in einer Kirche: Bundesarbeitsgemeinschaft „Asyl in der Kirche“ fordert eine bessere Flüchtlingspolitik.

    Um die Ursachen des Kirchenasyls zu beseitigen, fordert die Ökumenische Bundesarbeitsgemeinschnschen im Kirchenasyl. Grund sei auch die restriktive Asylpolitik, sagt die Arbeitsgemeinschaft „Asyl in der Kirche“. Bei einer bundesweiten Konferenz im Frankfurter Dominikanerkloster hat sie am Samstag mit breiter Mehrheit eine entsprechende Erklärung verabschiedet.


    "Es bleibt unser Hauptziel, im Dialog mit der Politik und den staatlichen Behörden die Ursachen von Kirchenasyl zu beseitigen“, heißt es darin. „Wir erwarten von den politisch Verantwortlichen, uns durch die Rückkehr zu einer besonnenen und rechtsstaatlichen Ansprüchen genügenden sowie an den Menschenrechten orientierten Flüchtlingspolitik dabei zu unterstützen.“
    Laut BAG gibt es in Deutschland derzeit 309 Kirchenasyle mit mindestens 512 Menschen, davon etwa 129 Kinder. Gründe für die steigenden Zahlen seien eine immer restriktiver werdende Asylpolitik, eine hohe Zahl von Asylanträgen und vielfach fehlerhaft durchgeführte Asylverfahren. Hinzu kämen eklatante Mängel in der europäischen Flüchtlingspolitik sowie skandalöse Aufnahmebedingungen in den sogenannten Dublin-Staaten, vor allem in Bulgarien, Ungarn und Italien.
    Die Arbeitsgemeinschaft findet, dass es deutlich weniger Kirchenasyle geben würde, wenn Rückführungen nicht mehr in solche EU-Mitgliedsstaaten erfolgten, in denen die Grund- und Menschenrechte von Schutzsuchenden zum Teil systematisch verletzt würden. Die Mitstreiter fordern deshalb die vollständige Aussetzung von Abschiebungen nach Afghanistan und erwarten vom Auswärtigen Amt, die Beurteilung der dortigen Sicherheitslage anzupassen.
    Darüber hinaus setzt sich das Bündnis für von Trennung bedrohte Familien ein. So solle das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge seine Ermessensspielräume besser nutzen, um familiäre Bindungen und humanitäre Aspekte zu berücksichtigen. Auch sollten Kettenabschiebungen etwa über Norwegen nach Afghanistan in den Blick genommen werden. „Die deutsche Politik darf sich nicht ihrer Verantwortung entziehen.
    Zuletzt war das Kirchenasyl immer mehr in Bedrängnis geraten. Vor der Innenministerkonferenz der Länder klagte die BAG „Asyl in der Kirche“ kürzlich über wachsenden staatlichen Druck. „Zu Unrecht wird uns als Kirchen ein Missbrauch des Kirchenasyls unterstellt“, heißt es in einem Schreiben an die Ressortchefs. „Auf der einen Seite suchen immer mehr Menschen Schutz bei Kirchengemeinden“, betonen die Vorstandsvorsitzende von „Asyl in der Kirche“, Dietlind Jochims, und der interkulturelle Beauftragte der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Andreas Lipsch. „Auf der anderen Seite wird die Kritik aus Politik und Behörden lauter.“ So gebe es zahlreiche Ermittlungsverfahren, auch die Räumung von Kirchenasylen werde angedroht.
    Das Kirchenasyl könne keine Lösung für strukturelle Probleme in der Flüchtlingspolitik sein, findet die Arbeitsgemeinschaft. Dennoch sieht sie in der vorübergehenden Aufnahme von Geflüchteten ein Korrektiv im Rechtsstaat. „Grundsätzlich gewähren wir Kirchenasyl nur, wenn wir im Einzelfall davon ausgehen müssen, dass Menschen Gefahr für Leib und Leben oder eine schwerwiegende Beeinträchtigung der Grund- und Menschenrechte droht.“
    http://www.fr.de/rhein-main/fluechtl...eigt-a-1306989
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  10. #60
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    AW: Kirchenasyl

    Lorsch

    Nach Efrem genießt Abdi den Schutz

    KIRCHENASYL Ohne viel Aufhebens hat die evangelische Kirchengemeinde Lorsch zum zweiten Mal einem Flüchtling Unterschlupf gewährt

    LORSCH - Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt hat die evangelische Kirchengemeinde Lorsch zum zweiten Mal einem jungen Flüchtling Kirchenasyl gewährt. Bis Ende Oktober genoss Abdi Abdurazah (19) diesen besonderen Schutzstatus auf dem weitläufigen Gelände der Gemeinde auf dem Lorscher Wingertsberg.

    Sicher vor der Abschiebung in sein ostafrikanisches Heimatland Äthiopien ist der als unbegleiteter Asylbewerber nach Lorsch gekommene Abdi noch immer nicht. Aber sein Asylverfahren wird wenigstens in Deutschland geführt, nicht in Italien. Dorthin nämlich hätte der junge Mann nach dem sogenannten Dublin-Abkommen von Deutschland abgeschoben werden können – in das europäische Land also, in dem der Flüchtling als erstes registriert worden war. Italien aber ist speziell für Flüchtlinge, die auf dem Seeweg von Afrika übersetzen, in aller Regel das Land der Ankunft in Europa. „Wir hoffen immer noch, dass sein Verfahren auf gutem Wege ist“, sagt Pfarrer Renatus Keller. Das ist so wenig gewiss wie der Schutzstatus durch Kirchenasyl.

    Dieser Rechtsbegriff stammt aus dem Mittelalter; schriftlich fixiert wurde er später nicht. Die Polizei hätte Abdi also trotz Kirchenasyl jederzeit auf dem Wingertsberg abholen können. Auch um hässliche Bilder zu vermeiden, verzichten die vielen mit Asyl befassten Behörden aber meist auf diese Lösung und respektieren das Kirchenasyl.

    Gerade weil es so heikel ist, bemühen sich die Lorscher Protestanten, keinen großen Wellenschlag um das Kirchenasyl zu machen. Das galt schon beim ersten Lorscher Fall, von dem der damals ebenso 19 Jahre alte Eritreer Efrem vor zwei Jahren profitiert hatte. „Die lokalen Behörden sind sehr gelassen“, erzählt Margot Müller, Mitglied des evangelischen Kirchenvorstands und zugleich Vorsitzende der ökumenischen Flüchtlingshilfe Lorsch. Und der Bergsträßer Dekan Arno Kreh habe den Lorscher Kirchenvorstand gar bestärkt und in dessen Sinn mit Landrat Christian Engelhardt gesprochen. „Er weiß, dass wir nicht jedem Kirchenasyl gewähren“, sagt Pfarrer Keller im Gespräch mit dieser Zeitung. „Es geht immer um den Einzelfall.“ Die Lorscher Gemeinde sage auch mal Nein zu solch einem Anliegen.

    Das zeige sich schon daran, dass das Recht bislang nur den beiden jungen Ostafrikanern gewährt wurde. Efrem arbeitet inzwischen für ein Schnellrestaurant in der Gegend. Abdi wohnt wieder dort, wo er vor Beginn des Kirchenasyls untergebracht war: in einer Flüchtlingsunterkunft in der Lorscher Ludwig-Erhard-Straße.

    „In der Zwischenzeit haben wir versucht, ihn geistig rege zu halten“, erzählt Müller, vor allem mit Deutschunterricht. Seit Dezember lernt Abdi in einer Deutsch-Intensivklasse an der Heinrich-Metzendorf-Schule in Bensheim. In dieser Hinsicht ein hoffnungsvoller Fall, meint der Pfarrer: „Er ist ein gebildeter junger Mann, und gut Deutsch kann er auch.“ In Italien wäre er nach Einschätzung des Kirchenvorstands auch mangels Sprachkenntnissen verloren gewesen. In Lorsch habe er sich bei der Seniorenarbeit der Gemeinde engagiert.

    Weitere Fälle in Bensheim und Heppenheim

    Ein Unterschied zu Efrem, der seinen Vornamen für sich behalten hatte: Während der Eritreer als orthodoxer Christ religiöse Anknüpfungspunkte zu seinen Gastgebern hatte, fehlen diese bei Abdi, einem Moslem. Weil Kirchenasyl aber eben nicht genau definiert ist, musste der Mann freilich nicht unbedingt im Kirchenraum untergebracht werden, um vor Zugriff sicher zu sein. Der Äthiopier kam im Jugendraum der Gemeinde unter, Hauptsache auf dem Gelände der Kirche.

    Auch mit der zweiten Gewährung von Kirchenasyl binnen zweier Jahre bleibt es eine Ausnahmeerscheinung. „Es geht um eine sehr überschaubare Anzahl von Fällen“, sagt Keller. Neben der Christuskirchengemeinde in Heppenheim war seines Wissens nur die Bensheimer Stephanusgemeinde in diesem Sinne in jüngerer Zeit Gastgeber.
    http://www.echo-online.de/lokales/be...z_18416015.htm
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

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