Integration klappt an Rheindiebacher Grundschule prima

RHEINDIEBACH - „Eine Schule – eine Welt“ lautete das Thema der Projekttage der Grundschule Petersackerhof. Ein Motto, das zur Schule passt: Kinder aus 16 Nationen besuchen aktuell in Rheindiebach den Unterricht. Darunter Aserbaidschan, die Philippinen, Afghanistan und natürlich Syrien. Insgesamt besuchen knapp 170 Kinder die vier Klassenstufen.

Kinder sprechen schon nach kurzer Zeit Deutsch

„Alles war für uns natürlich eine neue Situation“, dachte Schulleiter Klaus Jung an die plötzlichen Herausforderungen vor knapp zwei Jahren zurück, „aber alle ziehen mit und ich habe ein gutes Gefühl, denn die Kinder kommen prima miteinander klar.“ Und das nicht nur während der Projekttage, sondern vor allem auch im täglichen Umgang. „Mich freut, dass alle Kinder von ihren Mitschülern herzlich und vorurteilsfrei aufgenommen werden“, so Jung. Viele der „Neuen“ könnten nach relativ kurzer Zeit schon richtig gut Deutsch, teilweise schon für die Eltern übersetzen.

Und deshalb gab es jede Menge Möglichkeiten, sich über verschiedene Projekte gegenseitig noch besser kennenzulernen.

Kinderspiele, orientalische Schriftkunst, Stabpuppentheater, Matrjoschkas und Scherenschnitte, Hörspiele, Tänze und Lieder.
Eine selbst gebastelte Weltkarte, die nun im Treppenhaus hängt und zeigt, dass wir alle zusammengehören.
Ein Lied zum Auftakt, mit dem sich repräsentativ für alle jeweils ein Kind pro Land vorstellte. Ein Tanz, den Lehrerin Beate Schön mit einer Gruppe aus allen vier Schuljahren eingeübt hatte. „Dabke“ ist in vielen Ländern rund ums Mittelmeer ein Begriff, hat sich ursprünglich aus dem Stampfen von Lehm entwickelt. Nun kennen auch die Schüler im Rheintal die Grundschritte, wurden von Eltern und Freunden eifrig beklatscht.

Viertklässlerin Anne hatte klare Präferenzen: „Das Projekt Essen hat mir am besten gefallen. Ich probiere gern ausländische Sachen.“ So war es für sie klar, dass sie in der Küche mit Schulsozialarbeiterin Kirsten Nöldner, Sozialpädagogin Nicole Rothenbacher und Lehrer Michael Schilz dabei sein musste, wo gefüllte Teigtaschen zubereitet wurden.

Für den „normalen“ Mittelrhein-Gaumen stand allerlei Fremdes auf dem Plan, etwa ein syrischer Kichererbsenauflauf.

„Kochen ist immer gut“, wusste Jung, dass die Verständigung hier sowohl über das gemeinsame Arbeiten als auch über den bevorstehenden Genuss und schließlich über das Ergebnis klappen musste.

„Wer sich integrieren will, hat definitiv die Chance dazu und findet richtig gute Voraussetzungen“, war der Schulchef überzeugt. Deshalb wurde auch gemeinsam gebastelt. Und außer Eltern und Förderverein waren sogar einige ehemalige Schüler dabei, zumindest bei der Präsentation. So wie Philip. Der hoffte darauf, seine frühere Klassenlehrerin zu treffen, bastelte derweil nach Vorlagen im entsprechenden Projekt einen Pinguin aus Papier.



Viel Unterstützung bei der Integration


Eine Verlosung mit vielen tollen Preisen von
Weingütern bis hin zu Fußballclubs
spülte einige Euro in die Kassen des Fördervereins, der sich um die Unterstützung der Schulaktivitäten kümmert. Genauso wie die Volkshochschule, die Verbandsgemeinde und das Jobcenter. Alle, so Jung, würden mit uneigennütziger privater Hilfe die Integration bei den Kindern fördern. Und ein gemeinsames Fest gehört einfach dazu.
http://www.allgemeine-zeitung.de/lok...a_17832816.htm

Um mit Nina Ruge zu sagen: Alles wird gut!