Wandere aus, solange es noch geht - Finca Bayano in Panama!
Ergebnis 1 bis 2 von 2
  1. #1
    Registriert seit
    25.04.2011
    Beiträge
    32.191
    Blog-Einträge
    1

    Kein Platz für Flüchtlinge? - Eine Flüchtlingshelferin klagt an

    Immerhin ist die Dame 75 Jahre alt und voll im gesellschaftlichen Leben integriert. Das sieht man schon anhand des Bildes, kurz geschnittene, rot gefärbte Haare, frisch vom Friseur, schicke Kleidung, weißes, modernes Sofa und zeitgemäßes Interieur in einer Neubauwohnung oder einem neu gebauten Haus, eine randlose Brille und ein Laptop auf dem Schoß. Und sie berichtet, dass die von ihr betreute Flüchtlingsfamilie sogar den Müll trennen würde.

    Aber Hilfe ist bereits in Sicht. Die Stadt vermietet demnächst eine Wohnung.

    Kein Platz für Flüchtlinge?

    Als sie bei der Wohnungssuche für eine syrische Flüchtlingsfamilie helfen wollte, begegneten Barbara Keilmann viele mit Ressentiments.


    Barbara Keilmann ärgert sich.
    Seit etwas mehr als einem Jahr unterstützt sie eine achtköpfige syrische Familie, die nach Deutschland geflüchtet ist und nun in der Gemeinde Zetel lebt, geht mit ihnen zu Behördenterminen oder zum Arzt. Das Problem: Die ganze Familie lebt in einer Vierzimmerwohnung. Vater, Mutter, drei erwachsene Kinder und eine Schwiegertochter sowie zwei kleine Kinder. Da wird es eng. Die kleine Familie in der Familie teilt sich ein Zimmer. Genauso der erwachsene Sohn und die erwachsene Tochter. Die Syrer suchten deshalb eine neue Bleibe.



    Natürlich steht Barbara Keilmann ihnen auch bei der Wohnungssuche bei. Aber was sie da erlebte, ärgerte sie gewaltig. „Wenn ich einen Vermieter angerufen habe und darauf hingewiesen habe, dass es sich um Flüchtlinge handelt, hieß die Antwort: ,Die nehmen wir nicht‘“, erzählt die 75-Jährige. Die Vermieter unternähmen nicht einmal den Versuch einer Erklärung.



    Dabei seien gerade die von ihr betreuten Syrer ausgesprochen vorbildlich. „Bei denen ist alles auf einem guten Weg“, sagt Barbara Keilmann. „Das sind ordentliche Leute, die trennen ihren Müll, lernen gut Deutsch und engagieren sich im Sportverein. Das zählt alles überhaupt nicht.“



    Barbara Keilmann gehe es nicht speziell um diese eine Familie. Für ihren Fall habe man in Zusammenarbeit mit der Gemeinde schon eine andere Wohnung in Aussicht.

    „Diese ablehnende Haltung ist ein Gesamtproblem“, meint Barbara Keilmann. „Wenn eine Wohnung frei ist und ich die vermieten möchte, dann muss ich doch nicht auf Nationalität oder Hautfarbe gucken.“



    Auf der anderen Seite würden der Gemeinde alte und abgewohnte Immobilien angeboten, um dort die Flüchtlinge unterzubringen. „Ich finde das ungerecht. Es sind Menschen, die sich wirklich bemühen. Aber wenn man für sie eine Wohnung sucht, kommt die platte Antwort: ,Nein. Flüchtlinge wollen wir hier nicht.‘“, sagt Barbara Keilmann.

    Dabei sei es so wichtig, die Menschen gut zu integrieren. „Die Kinder gehen hier zur Schule und wachsen hier auf. Das ist unsere Zukunft“, sagt Barbara Keilmann. Anders als mit vielen Vermietern laufe die Zusammenarbeit mit der Gemeinde vorbildlich.



    Auf Nachfrage der NWZ bestätigte Erster Gemeinderat Bernd Hoinke, dass es Probleme gebe, passenden Wohnraum zu finden. Das sei aber ein allgemeines Problem und treffe nicht nur auf die 204 Flüchtlinge zu, die derzeit in der Gemeinde leben. Besonders schwierig werde es bei großen Familien. Erfahrungen wie Barbara Keilmann habe man bei der Gemeinde aber nicht gemacht. Im Gegenteil habe man alle Flüchtlinge schnell in bereits bestehenden Wohnraum vermitteln können.


    https://www.nwzonline.de/friesland/p...493955796.html

    Einen einzigen Leserbrief gibt es in diesem Lokalblatt. Und der ist sehr persönlich, denn die Dame scheint offensichtlich schon bekannt:

    Malte Kochvor 4 Stunden
    Sehr geehrte Frau Keilmann,
    sie müssen hier nicht schon wieder die moralische Keule herausholen. Wir leben in einem Rechtsstaat in dem jeder Vermieter über sein Eigentum selber entscheidet.
    P.S.: Es sind Flüchtlinge die geflüchtet sind und hier Asyl bekommen haben und integriert werden.... dies heißt aber nicht, dass Sie "unsere Zukunft" sind und hier bleiben dürfen !!!!
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2
    Registriert seit
    13.07.2010
    Beiträge
    57.694

    AW: Kein Platz für Flüchtlinge? - Eine Flüchtlingshelferin klagt an

    Die Alte ist 75. Sie kann ins Heim gehen und ihre Wohnung an die "Zukunft Deutschlands" abtreten.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Eine frustrierte Flüchtlingshelferin wird relativiert
    Von Turmfalke im Forum Deutschland
    Antworten: 1
    Letzter Beitrag: 19.06.2016, 17:30

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •