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    "Wir sind auf die Flüchtlinge angewiesen" - Arbeitgeber erhält Zertifikat von der Bundesagentur für Arbeit

    "Wir sind auf die Flüchtlinge angewiesen"

    Rainer Suhr bildet in seinem Norderstedter Betrieb drei Afghanen aus – dafür verleiht ihm die zuständige Arbeitsagentur ein Zertifikat.

    Eine Win-Win-Situation: Der ausbildende Arbeitgeber erhält einen 50-prozentigen Zuschuß zum Lohn und weitere finanzielle Hilfen, wird bei Ausschreibungen bevorzugt berücksichtigt und erhält weiterhin ein Zertifikat, die afghanischen Flüchtlinge erhalten, weil sie einen Ausbildungsplatz vorweisen können, ein Bleiberecht mit Abschiebungsschutz in Deutschland. Einzig die sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer tragen die Lasten durch ihre Beiträge zur Arbeitslosenversicherung, von dem die Zertifikate, die finanzielle Förderung der Arbeitgeber und die zusätzlichen Angestellten für die Flüchtlingsförderung bezahlt werden.
    So heißt es auch in Zukunft für die deutschen Arbeitnehmer: Eine zeitlich eng befristete Zahlung von Arbeitslosengeldern, zudem in der Höhe stark begrenzt und weitere Qualifikationen nur im Notfall und, falls die Arbeitslosen schon älter sind, die Zwangsfrühverrentung mit starken Einschnitten in der Altersversorgung.

    "Wir sind auf die Flüchtlinge angewiesen"






    Rainer Suhr bildet in seinem Norderstedter Betrieb drei Afghanen aus – dafür verleiht ihm die zuständige Arbeitsagentur ein Zertifikat.






    Norderstedt. Jeder vierte Parkettleger-Azubi in Schleswig-Holstein ist ein Flüchtling, rechnet Rainer Suhr vor. Im ganzen Bundesland gibt es nur elf Azubis in diesem Bereich, drei von ihnen bildet Rainder Suhr in seinem Norderstedter Betrieb aus. Drei junge Männer aus Afghanistan – laut Suhr "sehr fleißige Arbeiter, auf die wir angewiesen sind." Mit "wir" meint er seinen Betrieb, aber auch die anderen: "Ich kann es allen Kollegen nur ans Herz legen, für Alternativen offen zu sein."


    So sieht es auch Thomas Kenntemich, Leiter der Arbeitsagentur Elmshorn, die auch für Norderstedt zuständig ist. Jetzt hat Kenntemich den Betrieb von Suhr mit dem Zertifikat für Nachwuchsförderung ausgezeichnet.

    "Herr Suhr hat vorgemacht, wie es geht – auf diese Offenheit für neue Bewerber wollen wir mit der Auszeichnung aufmerksam machen", so Kenntemich.
    Damit will er einer Entwicklung entgegenwirken, die ihm Sorgen macht: Trotz des doppelten Abiturjahrgangs in Schleswig-Holstein wurden 2016 weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen als im Vorjahr. "Anstatt sich über den Fachkräftemangel zu beschweren, sollten die hiesigen Betriebe flexibler werden und nach Alternativen suchen."


    Der Afghane ist froh, einen Arbeitsplatz zu haben

    Auch Rainer Suhr hat in seiner Branche diese Entwicklung beobachtet: "Vor zehn Jahren gab es bundesweit 1200 Lehrlinge in Parkettleger-Betrieben, heute sind es nur noch die Hälfte." Die Flüchtlinge in Deutschland seien eine große Chance für Betriebsausbildungen. "Vielleicht sogar die letzte Chance", so der Handwerksmeister.


    In Suhrs Fall hat diese Chance drei Namen – Ali, Hossein und Seyed. Die drei Afghanen sind seit mehreren Jahren in Deutschland, die Ausbildung zu Parkettlegern haben sie vor ungefähr 18 Monaten angefangen. Der Chef lobt die drei neuen Arbeitskräfte: "Sie sind extrem fleißig und sehr sprachbegabt. Vielleicht war das auch Glück, aber die drei Jungs sind alle ein Vorbild für die Integration." Als Suhr das erzählt, kommt Hossein von einem Auftrag zurück in den Betrieb. Der junge Afghane trägt Arbeitshose und blaues T-Shirt, beide gezeichnet von der Arbeit. Am liebsten spricht er über seine Ausbildung. Dabei lächelt er breit und bedankt sich mehrmals – bei Suhr, dem Betrieb, den Mitarbeitern und auch den Kunden, die ihn so freundlich aufgenommen haben.

    Über die Zeit davor hat uns Rainer Suhr erzählt: Mit 16 hat sich Hossein auf den Weg nach Deutschland gemacht, seine Familie verlor er im Bürgerkrieg. Heute ist der Afghane 21, wohnt in Quickborn und ist froh, einen sicheren Arbeitsplatz zu haben. Sein Chef muss jedes Jahr bestätigen, dass Hossein noch bei ihm arbeitet, sonst verliere er die Duldung und könne abgeschoben werden. "Im Unterbewusstsein haben alle drei deswegen einen enormen Druck", weiß Suhr. Bei ihm haben die drei Jugendlichen einen sicheren Ausbildungsplatz bekommen.

    Bei vielen Ausbildungen ist der Männeranteil über 90 Prozent

    Das ist ein Versprechen für eine bessere Zukunft – in Deutschland. "Ich mag Norderstedt, es erinnert mich hier an meiner Heimatstadt in der Provinz Ghazni. Beide sind ähnlich groß", erzählt Hossein. Die größte Schwierigkeit sei für ihn am Anfang die Sprache gewesen. "Aber das Lernen hat Spaß gemacht", versichert der 21-Jährige. Für arabische Muttersprachler sind sowohl das deutsche Alphabet als auch das Schreiben von links nach rechts komplett neu.

    ...

    http://www.abendblatt.de/region/nord...ngewiesen.html
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
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  2. #2
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    AW: "Wir sind auf die Flüchtlinge angewiesen" - Arbeitgeber erhält Zertifikat von der Bundesagentur für Arbeit

    Ja, an Parkettlegern herrscht bei uns extremer Mangel. Man weiß hier ja kaum, wo man seine Füße hinstellen darf. Aber dank Ali, Hossein und Seyed wird diese Notsituation nun bald ein Ende haben.
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  3. #3
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    AW: "Wir sind auf die Flüchtlinge angewiesen" - Arbeitgeber erhält Zertifikat von der Bundesagentur für Arbeit

    Vor allem muss dank moderner Verlegetechnik kein gelernter Parkettleger mehr Parkettboden verlegen. Nicht nur dank der Klick-Systeme. Nur noch für Vorortvillen und öffentliche Gebäude werden in großem Masse noch Parkettbodenleger benötigt, sofern natürlich kein Steinboden verlegt wird. Und öffentliche Gebäude: Nun, das läuft über Ausschreibungen und für die sind Zertifikate und ausschreibungsfördernde Beschäftigungen von Flüchtlingen natürlich äußerst hilfreich. Und für den Chef die Lohnbezuschussung der Arbeitsplätze für Flüchtlinge.
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  4. #4
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    AW: "Wir sind auf die Flüchtlinge angewiesen" - Arbeitgeber erhält Zertifikat von der Bundesagentur für Arbeit

    Parkettleger werden nicht gesucht. In Norderstedt und Umgebung, also Hamburg mit eingeschlossen, wird aktuell nur eine Stelle ausgeschrieben. https://www.kimeta.de/Home/SearchRes...9ptZPBgu-r8424 in ganz Schleswig-Holstein sind es aktuell nur 5 Stellen. Wer also nach seiner Ausbildung zum Parkettleger Arbeit sucht, muss sich bundesweit bewerben. Im Durchschnitt verdient so ein Parkettleger 2500 Euro brutto/Monat. Ein Traumjob ist das nicht, da nach 25 Berufsjahren die Knie kaputt sind. Es geht dem wackerem Handwerksmeister wohl eher um die staatlichen Zuschüsse.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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