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    Wenn Türken lügen

    Im Orient nimmt man es mit der Wahrheit nicht sonderlich genau. Es wird gelogen was das Zeug hält. Aktuell gut zu sehen anhand der türkischen Medienberichte über Deutschland....

    „Fehlen nur die Gaskammern. Die gibt es bald bestimmt auch“
    Seit knapp zwei Wochen sind rund 1,4 Millionen Türken in Deutschlandaufgerufen, über die geplante Verfassungsänderung in der Türkei abzustimmen. Die Stimmabgabe ist in 13 deutschen Städten möglich – und ist offiziell geheim, gleich und frei. Gerade an letztem Punkt zweifeln türkische Zeitungen offenbar massiv. In Erdogan-freundlichen Medien wird einer Studie der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung zufolge behauptet, dass die im Exil lebenden Türken beträchtlich durch die deutsche Politik und die Medien unter Druck gesetzt würden, mit Nein zu stimmen. Die angeführten Beispiele strotzen nur so vor absurden Anschuldigungen gegen deutsche Behörden und Medien.
    Aret Demirci aus dem Istanbuler Büro der Stiftung hat sich eine Woche lang die antideutschen Kommentare und Nachrichten in vier regierungsnahen Medien angeschaut. Sein Fazit ist ernüchternd: „Die Türkei samt Staatsapparat und Medien scheint sich von der Welt der Rationalität verabschiedet und in die Sphäre der Absurdität begeben zu haben“, schreibt der Stiftungsmitarbeiter. Die regierungsnahen Medien präsentierten eine Welt voller Verschwörungstheorien und Feinde der Türkei.
    Da sei zum Beispiel der türkische Familienvater in Deutschland, der in der Tageszeitung „Sabah“ behaupten darf, dass die deutschen Behörden seine Familie auseinanderreißen könnten, wenn er beim Referendum nicht mit Nein stimme. Er berichte, wie Vertreter des Jugendamts seine Wohnung inspiziert und ihn zu seinem Wahlverhalten beim Referendum befragt hätten. „Ich habe Angst, dass sie mir meine Kinder wegnehmen. Ich bitte unseren Staatspräsidenten darum, sich um uns zu kümmern und uns rechtliche Unterstützung zu liefern“, sagte der Vater demnach in „Sabah“. In dem gleichen Bericht heißt es Demirci zufolge weiter, dass der Druck deutscher Behörden kein Einzelfall sei, sondern „systematische Praxis“.




    Der Artikel mit der Überschrift „Entweder Nein oder dein Kind“ gehe aber noch weiter. So würde etwa behauptet, dass das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ auf Türkisch erschienen sei, um die Wähler zu beeinflussen. Außerdem hätten türkische Bürger in Deutschland in ihren Postfächern Briefe ohne Absender gefunden, in denen sie zur Ablehnung des Referendums aufgefordert worden seien.

    Ein Kommentar in derselben Zeitung spitzte die Anschuldigungen gegen Deutschland weiter zu. Demirci zufolge schreibt „Sabah“-Kolumnist Ersin Ramoglu zu der angeblichen Praxis „Entweder gibst du beim Referendum eine Neinstimme oder dein Kind“: „Also hat in Deutschland die zweite Nazi-Epoche angefangen. Es fehlen nur die Gaskammern. Die gibt es bald bestimmt auch.“




    Auch die Zeitung „Takvim“, die wie „Sabah“ zur Erdogan-nahen Mediengruppe Turkuvaz gehört, greift laut Demirci die Nazi-Anschuldigungen auf. In dem Bericht „Nazi-Gräuel der Deutschen an unseren Bürgern“ hieße es zudem weiter, dass die ARD „Neinsendungen“ ausstrahle und die Bundestagszeitung „Das Parlament“ eine Ausgabe exklusiv der türkischen „Feindschaft“ gewidmet habe.

    Die neun fragwürdigen Artikel aus einer Woche, die Demirci auf sechs Seiten ausgewertet hat, sind angesichts der deutsch-türkischen Beziehungskrise vor dem Referendum kaum überraschend. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan und seine Politiker waren in den vergangenen Wochen selbst mit überspitzten und absurden Vorwürfen gegenüber der deutschen Regierung aufgefallen. Wiederholt hatte Erdogan den Deutschen öffentlich „Nazi-Methoden“ und eine Beeinflussung des Referendums zu seinem Nachteil vorgeworfen. Erst am vergangenen Montag hatte der Staatspräsident die Europäer als „Enkel des Nationalsozialismus“ beschimpft.
    Doch während Erdogans Vorwürfe oft oberflächlich bleiben, zeigt Demircis Analyse, wie hartnäckig und ergeben die regierungsnahen Medien daran arbeiten, eben diese Thesen zu untermauern. Demirci nennt zum Beispiel einen Bericht in der Boulevardzeitung „Günes“, der sich auf einen Artikel in einer italienischen Tageszeitung bezieht. Darin ginge es um Nazi-Verbrechen an italienischen Zivilisten, die von den deutschen Behörden bisher ungeahndet geblieben seien.
    „Deutschland, das Terroristen Tür und Tor öffnet und mit seiner Politik seine Nazi-Liebe unter Beweis stellt, hat jahrelang Nazis beschützt, die in Italien ein Massaker angerichtet haben“, schreibt „Günes“ in der Unterzeile. Bebildert sei der Artikel mit einer Collage, die Kanzlerin Angela Merkel in NS-Uniform und Hitlerbart zeigt. Im Hintergrund sei eine Kurden-Demo zu sehen, auf der Menschen Fahnen mit dem Konterfei des PKK-Führers Abdullah Öcalan tragen. „Dass die sonst wenig geschichtsinteressierten türkischen Zeitungen diese Story gerade jetzt aufgreifen, hinterlässt einen faden Beigeschmack“, interpretiert Demirci.
    Interessant ist auch, wie die genannten türkischen Medien real stattgefundene Ereignisse mit halb fiktiven Elementen für ihre Propaganda verweben. Die Demo mit Öcalan-Fahnen hat es in Deutschland tatsächlich gegeben. Mitte März waren rund 30.000 Kurden in Frankfurt am Main auf die Straße gegangen, um gegen die geplante Verfassungsänderung zu demonstrieren. Dabei hatten einzelne Teilnehmer auch Fahnen mit Öcalan getragen. In ihrer Collage unterschlägt die türkische Zeitung indes, dass solche Propaganda für die auch hierzulande als Terrororganisation eingestufte PKK in Deutschland verboten ist. Und dass das Verhalten der kurdischen Demonstranten mitnichten toleriert, sondern bereits durch die Polizei geahndet wird.
    Auch die „Spiegel“-Ausgabe auf Türkisch ist keine Erfindung der Erdogan-freundlichen Medien. Die erwähnte Ausgabe ist allerdings vier Jahre alt und erschien anlässlich der türkischen Protestbewegung im Istanbuler Gezi-Park. Eine neue türkische Ausgabe des Hamburger Magazins hat es bisher nicht gegeben.
    „Die wenigen Beispiele aus einem Zeitraum von nur einer Woche zeigen bereits, wie paranoid die Wahrnehmung der regierungsnahen Medien von allem Fremden ist“, meint Autor Demirci. „Sie präsentieren kurz vor dem historischen Referendum zur Verfassungsänderung eine sehr einfach gestrickte Welt: wir gegen sie, Gut gegen Böse, Türkei gegen den Rest.“ Er sieht nur einen Hoffnungsschimmer: dass sich die antideutsche Stimmung in den Medien nach dem Referendum wieder entspannt – und zwar unabhängig davon, wie das Ergebnis tatsächlich ausfallen wird. Schließlich könne ein Land „nicht unter Dauerstress leben“.
    https://www.welt.de/politik/ausland/...immt-auch.html


    ......so wie die Medien, so sind auch die meisten Menschen dort drauf.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  2. #2
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    AW: Wenn Türken lügen

    Und was tut die Spitzenpolitik? Das, was sie am besten kann: Sie schweigt! Es wird ein bißchen gefrotzelt und das war's! Ich schäme mich so unendlich für unsere feigen, rückgratlosen Politiker!
    "...und dann gewinnst Du!"

  3. #3
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    AW: Wenn Türken lügen

    Zitat Zitat von Clark Beitrag anzeigen
    Und was tut die Spitzenpolitik? Das, was sie am besten kann: Sie schweigt! Es wird ein bißchen gefrotzelt und das war's! Ich schäme mich so unendlich für unsere feigen, rückgratlosen Politiker!
    Ich schäme mich noch mehr für diejenigen, die sie gewählt haben.
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

  4. #4
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    AW: Wenn Türken lügen

    Türken hatten schon immer diesen speziellen Ruf. Woher kommt wohl der Ausdruck "getürkt"?
    "...und dann gewinnst Du!"

  5. #5
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    AW: Wenn Türken lügen

    Die Redewendung Einen "Türken" bauen kommt meines Wissens daher, dass ein gefälschter Schachautomat im 17. Jahrhundert vorgestellt wurde, darin war ein Kleinwüchsiger versteckt, der ein brillanter Schachspieler war.

  6. #6
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    AW: Wenn Türken lügen

    Zitat Zitat von Elena Markos Beitrag anzeigen
    Die Redewendung Einen "Türken" bauen kommt meines Wissens daher, dass ein gefälschter Schachautomat im 17. Jahrhundert vorgestellt wurde, darin war ein Kleinwüchsiger versteckt, der ein brillanter Schachspieler war.
    Dennoch ist dieser Redewendung ein gewisser Wahrheitsgehalt nicht abzusprechen. Der Islam macht's möglich.
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

  7. #7
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    AW: Wenn Türken lügen

    Das es wahr ist, habe ich doch nie bestritten.

  8. #8
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    AW: Wenn Türken lügen

    Es betrifft nicht nur die Türken, sondern den gesamten geografischen Bereich den man gemeinhin als Orient kennt. Die Araber stehen den Türken in nichts nach.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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