Bisher hatte ich den Eindruck, dass die Bezahlung in diesen Berufen ein Hemmnis ist und nicht etwa eine Vielzahl an möglichen Arbeitnehmern.

Vielleicht habe ich kleiner Bürger auch hier nur etwas falsch verstanden. Vielleicht handelt es sich hier auch einfach nur um eine Initiative für mehr Döner-Buden. Die abgebildete Frau mit Kopftuch ist auf jeden Fall ein Indiz, weil sie kaum in einer Großküche und erst recht nicht auf einer Cafeterrasse eines Ausflugslokals arbeiten könnte. Zumindest nicht in diesem Outfit.

INTEGRATION IN DEN ARBEITSMARKT:Gastronomie als Chance

30 Prozent der Mitarbeiter landesweit mit Migrationshintergrund. Auch Flüchtlinge sollen nun in der Gastronomie ausgebildet werden
Das Bild möge der Leser per Link betrachten. Dieser hier:
http://www.svz.de/regionales/mecklen...d16526051.html

Man sieht mehrere Kopftuchfrauen, die sehr entspannt und ohne Eile (sehr ungewöhnlich für die Gastronomie, es handelt sich also eher um ein Beschäftigungsprogramm) in Kochtöpfen rühren. Das Kopftuch hängt dabei beinahe im Topf und wird durch die aufsteigenden Dämpfe geglättet. Man sieht, dass sie ein Schild auf ihrer weiten Kleidung (nicht etwa eine Schürze), über die noch eine Jacke getragen wird, angeheftet bekamen. Auf dem steht DA, das Logo des Qualifizierers, der im Auftrag der Arbeitsagentur... ach, ja, und hier wird es ärgerlich.... auf Kosten der versicherungspflichtigen Angestellten, die zwangsweise und dennoch im guten Glauben, mit diesen Beiträgen Zeiten von Arbeitslosigkeit abgesichert zu erhalten, diesen ganzen Spaß finanzieren. Gespart wird dann natürlich an....

Das Hotel- und Gaststättengewerbe besitzt im Vergleich zu anderen Branchen eine hohe Personalintensität, die immer schwerer zu decken ist. Hier ist der Fachkräftemangel trotz stetig steigender Beschäftigungszahlen (Stand Januar 2017: 29 600) besonders spürbar. „Die Besetzung der Stellen ist nicht immer einfach“, bestätigt Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit. „Daher müssen alle Wege genutzt werden. Dazu gehört es auch, Schutzsuchenden eine Einstiegschance über Praktika, die Einstiegsqualifizierung und eine anschließende Ausbildung zu geben.“

So beispielsweise mit einem neuen Projekt der Arbeitsagentur Rostock. Hier sollen Flüchtlinge in drei Monaten eine Art Crashkurs im Hotel- und Gaststättengewerbe erhalten und so als An- und Ungelernte in sozialversicherungspflichtige Arbeit geführt werden. Die derzeit 15 Projektteilnehmer werden in den ersten zehn Wochen Schritt für Schritt an die Arbeitsaufnahme herangeführt. In der elften und zwölften Woche sollen sie dann jeweils vier Tage direkt in den Unternehmen arbeiten. Darüber hinaus erhalten sie in dieser Zeit Deutschunterricht – denn die Sprache sei vor allem bei der Arbeit am Kunden das größte Hindernis.
Ein dreimonatiger Kurs sei natürlich nicht mit der regulären Ausbildung von drei Jahren vergleichbar, erklärt Tobias Woitendorf, stellvertretender Geschäftsführer des Tourismusverbandes MV. „Doch am Ende entscheidet die Praxis.“ Auch Matthias Dettmann, Geschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) in MV bekräftigt: „Im Hinblick auf Gäste und Mitarbeiter ist wohl keine Branche so international wie das Gastgewerbe. Bereits heute haben nahezu 30 Prozent unserer Mitarbeiter ausländische Wurzeln.“ Hinzu kämen Unternehmer mit Migrationshintergrund, die für weitere Vielfalt der gastronomischen Leistungen im Land stünden, so Dettmann. So könnte das Rostocker Modell durchaus auch für das ganze Land interessant werden.
Immerhin gibt es allein im Bereich der Arbeitsagentur Schwerin 427 unbesetzte Stellen im Gastgewerbe. Im Rostocker Sprengel sind es ebenfalls rund 400. Landesweit sind derzeit (Stand März 2017) etwa 1500 Stellen als Koch sowie im Hotel- und Gastronomieservice frei. Dem entgegen stehen allein etwa 2300 registrierte Migranten in Rostock, die auf der Suche nach Beschäftigung sind.


Projekte zur Integration Schutzsuchender in den Arbeitsmarkt könnten also einen guten Weg darstellen, langfristig dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. „Wir freuen uns natürlich über jede Maßnahme, die die Gastronomie belebt“, erklärt Marjon Hopmann-Wolthius, Geschäftsführerin des Hotels Schloss Basthorst. In der Praxis blieben ihr aber noch Zweifel. „Wir benötigen mehr Fachkräfte als ’nur’ helfende Hände“, erklärt sie. Das könne ein dreimonatiger Kurs nicht leisten. Schließlich gehöre zum Job viel mehr als Teller zu tragen. „Wir finden aber generell die dreijährige Ausbildung als Arbeitsvoraussetzung schwierig für Flüchtlinge. Das Programm bietet einen niedrigschwelligeren Einstieg, das gefällt uns.“ Im Schloss Basthorst besitzen etwa 15 Prozent der Mitarbeiter einen Migrationshintergrund. Die Kräfte stammen aus Litauen, Polen, Rumänien, der Türkei und Spanien.
Mit Maßnahmen wie dem Rostocker Projekt sei das Problem des Fachkräftemangels zwar nicht zu lösen, doch „es ist ein Anfang“, sagt Woitendorf. Auch Dettmann bekräftigt, „Ziel ist eine anschließende Ausbildung oder ein beruflicher Abschluss in der Branche.
http://www.svz.de/regionales/mecklen...d16526051.html