Inzwischen rafft meine Herrin, wozu Vorwahlen dienen. Ich weiß das schon viel länger, blök!

Es dürfen da nicht etwa nur Parteimitglieder, sondern alle im Internet abstimmen, die sich als zu derjenigen Partei gehörig oder mit ihr sympathisierend fühlen, die solche Wahlen abhält. Kontrolliert wird das nicht. Im Fall des Parti Socialiste (PS) geht das so:

Von den PS-Funktionären und PS-Mitgliedern, Ministern und ihren Apparaten, Regional-, Departments- und Kommunalregierungen sowie von allen, die von PS-Funktionen leben, es sind zig Tausende, stimmen viele für den linken Kandidaten, weil die Umfragen sagen, daß die Bürger Frankreichs nach dem kontur- und erfolglosen François Hollande endlich eine richtig linke Politik wollen. Ihren Wählern nach dem Mund zu reden, setzen sich diese PS-Funktionäre in ihren Wahlkreisen für Benoît Hamon ein; denn Manuel Valls, von der linksrechten Mitte und einzig präsidentiabler Kandidat, kommt sowieso für niemanden im PS in Frage, weder für die Linken noch die Linksrechten, noch für seine einstigen Amtskollegen, der ist nämlich verbrannt durch seine Zeit als Premierminister, und François Hollande haßt ihn eh, weil er keine Gelegenheit ausgelassen hat, sich gegen den Präsidenten zu profilieren.

Benoît Hamon, ce pauvre con, ist also Kandidat, aber da jeder weiß, daß Wahlen nur in der Mitte gewonnen werden, ziehen Gönner der Kaviarlinken und Vertreter der Globalisierung als Präsidentschaftskandidaten einen smarten jungen Mann aus dem Hute, Emmanuel Macron, den Wirtschaftsminister des François Hollande, von August 2014 bis August 2016, und er wird samt einer En marche ! genannten Bewegung als Retter des Parti Socialiste erfunden. Das Projekt ist schon vor den Vorwahlen entwickelt worden, die Herrschenden, die gern Herrschende bleiben wollen, überlassen nichts dem Zufall.

Parallel zur Demontage des in den Vorwahlen bestimmten Präsidentschaftskandidaten des PS Benoît Hamon wird durch von der sozialistischen Regierung eingesetzte und angeleitete Juristen der Finanzstaatsanwaltschaft unter der Führung der von François Hollande 2014 trotz ihrer geringen Erfahrung im Fachgebiet berufenen Éliane Houlette, der Kandidat der Républicains François Fillon diskreditiert und vorgeführt, bis konservative Wähler, die etwas auf sich halten, ihn nicht mehr wählen können, wenn sie morgens noch in den Spiegel schauen wollen.

Fazit: Von den Sozialisten eingesetzte Juristen bestimmen den Wahlausgang.

Im ersten Durchgang der Präsidentschaftswahlen treten elf Kandidaten an, von denen, wie's jetzt aussieht, Marine Le Pen und Emmanuel Macron es in den zweiten Durchgang schaffen. Es folgt das schon 2002 praktizierte "Faire barrage", mit dem die Machtübernahme des Front National verhindert wird: Nie wieder Vichy! Diesmal wird es dabei einen Rekord an Nichtwählern geben; denn eher soll den Bürgern, die François Fillon gewählt hätten, die Hand abfallen, als daß sie sich mit dem Front National gemein machen. Einige werden sogar Emmanuel Macron wählen, vor allem diejenigen, die nicht wissen, welche abgehalfterten politischen und dezidiert operierenden Finanzkreise ihn stützen.

Blök!
Euer Schaf
Wahlbeobachter





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