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Çevikkollu: Deutschland hat Integration "verbockt"
http://www.heute.de/interview-mit-ka...-46721958.htmlÇevikkollu: Deutschland hat Integration "verbockt"
Erdogan-Fans finden sich auch in der deutsch-türkischen Community. Für den Kabarettisten Fatih Çevikkollu ist das Folge nicht geleisteter Integrationsarbeit und erfahrener Ausgrenzung: Achim werde eben eher zum Vorstellungsgespräch eingeladen als Ahmed, erklärt er im heute.de-Interview.
heute.de: Sind die derzeitigen deutsch-türkischen Beziehungen für einen Kabarettisten ein gefundenes Fressen, oder bleibt Ihnen da das Lachen im Halse stecken?
Fatih Çevikkollu: Ganz ehrlich, als Sohn türkischer Eltern, die vor über 50 Jahren nach Deutschland gekommen sind, ist das nichts Neues. Wenn ich es recht betrachte, sind Spannungen zwischen Deutschland und der Türkei und zwischen Deutschen und Türken für mich lebensbegleitend.
heute.de: Sie sind gar nicht darüber verwundert, dass es zwischen Deutschland und der Türkei gerade dermaßen zur Sache geht?
Çevikkollu: Das hat sich jetzt ja schon länger abgezeichnet. Das Verhältnis auf Staatsebene hat sich doch völlig gewandelt. Früher hat man sich abwartend und distanziert gegeben. Aber mittlerweile steht man in Abhängigkeit. Die politische Realität ist nun eine ganz andere.
heute.de: Sind das Dissonanzen, die auch zwischen Deutsch-Türken, Türken und Deutschen hier im Land widerhallen?
Çevikkollu: Ich denke nicht, dass dies das größte Problem ist. Unverständnis oder Benachteiligungen sind ja ohnehin häufig die Regel. Man weiß, dass man in Deutschland mit einem ausländischen Aussehen anders in einer Verkehrskontrolle behandelt wird. Es ist empirisch belegt, dass Achim eher zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird als Ahmed. Und ich habe mir schon als Kind Fragen anhören müssen, die ich einfach nicht verstanden habe. Zum Beispiel wenn mich der Hausmeister der Grundschule gefragt hat, ob ich lieber in der Türkei oder in Deutschland leben möchte oder ob ich an Gott oder an Allah glaube.
heute.de: Was würden Sie dem Hausmeister heute antworten?
Çevikkollu: Heute würde ich es dem Hausmeister sagen, dass ich die Frage nicht verstehe. Und ich würde diese Aussage so lange wiederholen, bis er versteht, was ich meine.
heute.de: Was ist denn nun das größere Problem in diesem deutsch-türkischen Konflikt?
Çevikkollu: Das wirkliche Problem ist, dass wir gerade sehen, wie Deutschland die seit Jahrzehnten nicht geleistete Integrationsarbeit um die Ohren fliegt. Wie kann es sonst sein, dass Menschen, die in diesem Land geboren wurden und hier leben, aktuell so die Türkei und ihre Politik favorisieren? Fakt ist: Gelungene Integrationsarbeit ist kein Kuschelkurs. Wer da Erfolg haben und mehr Teilhabe will, der muss auch mehr Konflikte in Kauf nehmen. In Deutschland hat es aber eher so eine Art Folklore-Kurs gegeben. Das hat man eindeutig verbockt.
heute.de: Fehlt es Türken und Deutsch-Türken am Integrationswillen?
Çevikkollu: Einigen vielleicht, aber es gibt ja immer zwei Seiten. Wer als Einwanderer in Deutschland aufgewachsen ist, hat eine Menge an Ausgrenzungserfahrungen. Wenn Emma zweisprachig mit Deutsch und Englisch aufwächst, dann ist das schick. Zweisprachigkeit finden hier alle super, bis sie herausfinden, dass deine zweite Sprache Türkisch ist.
heute.de: Polarisiert der Konflikt auch Türken und Türkischstämmige in Deutschland?
Çevikkollu: Ja, gerade die gehen sich doch an den Hals. Das ist doch das Schlimmste an der Sache: Da werden Fronten gebildet, die nur den Hetzern nützen. Wir brauchen aber Menschen, die uns zusammenführen, nicht aufrühren. Wir kommen keinen Schritt weiter, wenn wir uns gegenseitig unsere Fehler vorhalten. Der armenische Journalist Hrant Dink, der 2007 in Istanbul erschossen wurde, hat es eigentlich auf den Punkt gebracht: Wir müssen lernen, den Schmerz des anderen zu respektieren.Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
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14.03.2017, 10:39 #2
AW: Çevikkollu: Deutschland hat Integration "verbockt"
Selbstkritik kennen die Türken nicht. Schuld an allem sind immer die Anderen nur sie selbst nicht. Warum ausgerechnet die Türken dermaßen unbeliebt sind und zwar nicht nur in Deutschland, kann sich dieser Heini nicht erklären, wo die Türken in der Selbstwahrnehmung doch so nett und lieb sind. Es gibt wohl kaum ein anderes Volk auf dieser Welt wo Anspruch und Wirklichkeit derart weit auseinanderklaffen. Deutschland hat es den Türken leicht gemacht, sich zu integrieren. Man kann aber niemanden zur Integration zwingen und die meisten Türken sind stramme Nationalisten, die die deutsche Gesellschaft als minderwertig und schlechter ansehen als die türkische Gesellschaft. Ich kenne vermeintlich integrierte Türken aber selbst in der dritten Generation ist für diese Leute ein deutscher Ehepartner unvorstellbar. Sie sind den Deutschen gegenüber rassistisch und wähnen sich als Moslems weit überlegen. Während die Polen in Deutschland scheinbar unsichtbar sind und sich problemlos integrieren, verpulvert Deutschland Jahr für Jahr zig Milliarden Euro für Integrationsprogramme die vor allem auf Türken zugeschnitten sind und nichts bringen.
Die Türken sollten endlich eine Entscheidung treffen und verschwinden, wer meint in diesem Land nicht akzeptiert zu werden, der lebt erheblich besser in der Türkei.Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
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14.03.2017, 10:52 #3
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AW: Çevikkollu: Deutschland hat Integration "verbockt"
Was für ein Schwachmat! Der sollte sich zuallererst mal fragen, warum es immer nur Probleme zwischen Deutschen und Türken gibt, nicht aber zwischen Deutschen und nicht muslimischen Ausländern. Die Ablehnung der Deutschen hat viele, gute Gründe!
"...und dann gewinnst Du!"
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