BAMF-StudieIntegration stellt Frauen vor Herausforderungen

Geflüchtete Frauen stehen bei der Integration vor besonderen Herausforderungen – spezielle Integrationskurse helfen ihnen dabei. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat anlässlich des Weltfrauentags Daten dazu gesammelt.

Dabei kam die Behörde unter anderem zu dem Schluss, dass Frauen unter der Anleitung von weiblichen Lehrkräften besonders gut Deutsch lernen. Außerdem sei es wichtig, dass die Kurse für Frauen möglichst zugänglich sind. So sind zum Beispiel ein vertrauter Kursort, Kursleiterinnen mit eigenem Migrationshintergrund sowie Inhalte, die kein Vorwissen erfordern, hilfreich.

"Um die Integration von geflüchteten Frauen zu fördern, sind solche leicht zugänglichen Teilhabeangebote besonders wichtig."
Uta Dauke, Vizepräsidentin des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge




Schlechtere Schulbildung der Frauen

Als Problem identifizierte die Behörde allerdings, dass viele Frauen in ihren Heimatländern weniger gut ausgebildet werden und daher erst einmal weniger Qualifikationen mitbringen als die Männer. Gerade deswegen sei es wichtig, die Frauen über diese speziellen Angebote zu informieren, so Dauke.
http://www.br.de/nachrichten/mittelf...entag-100.html

[COLOR=rgba(0, 0, 0, 0.6)]Frauen Union: „Gleichberechtigung ein Muss – Diskriminierung darf nicht toleriert werden“[/COLOR]
Integration: Schwerpunkt auf Flüchtlingsfrauen setzen

VOGELSBERGKREIS (ol). Die Verwirklichung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern bedarf weiterer Anstrengungen und muss auch ein Schwerpunkt in der Integrationsarbeit im Vogelsbergkreis sein. Dies fordert die Frauen Union anlässlich des Internationalen Weltfrauentags, der am 8. März begangen wird.
„Es besteht immer noch Handlungsbedarf bei der gleichen Entlohnung, dem Wiedereinstieg in den Beruf nach der Familienphase und dem Aufstieg in Führungspositionen. Darüber hinaus muss die Situation der Flüchtlingsfrauen noch stärker in den Blick genommen und deren Gleichberechtigung eingefordert und unterstützt werden. Jetzt gilt es, auch ihnen ein Leben in Selbstbestimmung in unserem Land zu ermöglichen“, erklärte Kreisvorsitzende Stefanie Planz in einer Pressemeldung der Frauen Union.
„Es darf keine Rücksicht und falsch verstandene Toleranz gegenüber kulturell-religiös begründeter Diskriminierung oder gar Gewalt gegen Frauen geben. Was für uns selbstverständlich geworden ist, muss den Flüchtlingen als unverrückbare Grundlage des Zusammenlebens vermittelt werden. Frauenrechte sind nicht kulturell verhandelbar“, betonte die Kreisvorsitzende. Für Traditionen und Verhaltensweisen, die mit dem Prinzip der Gleichberechtigung nicht vereinbar seien, „gibt es keinen Platz in unserem Land.“
„Wer dauerhaft bei uns leben will, muss Ja zur Gleichberechtigung als zentralem Element unserer Grundordnung sagen. Wem sie nicht vertraut ist, der muss an das Prinzip der Lebensgestaltung in Freiheit unabhängig vom Geschlecht herangeführt werden.“ An der Frage der Durchsetzung der Gleichberechtigung der Flüchtlingsfrauen werde sich auch entscheiden, ob Integration dauerhaft gelinge.
Flüchtlingsfrauen gezielt unterstützen

Planz habe an den Kreis, die Städte und Gemeinden sowie die freien Träger appelliert, in den vielen Einzelmaßnahmen zur Integration von Flüchtlingen konsequent das Thema „Gleichberechtigung“ zu verankern und gezielt Initiativen für Flüchtlingsfrauen zu entwickeln. Entsprechende Initiativen von öffentlichen, kirchlichen und gemeinnützigen Trägern könnten eine Förderung des Landes erhalten. „Ab diesem Jahr stehen im Rahmen des WIR-Programms Mittel für modellhafte Vorhaben und Projekte zur Verfügung, die gezielt die Integration von geflüchteten Frauen unterstützen.“
Bei den Aktivitäten sei besondere Aufmerksamkeit auf die Integration der geflüchteten Frauen in den Arbeitsmarkt zu richten, damit sie dauerhaft finanziell und sozial abgesichert würden. „Dies muss auch für Mütter gelten. Fehler der Vergangenheit, auf diese nicht aktiv zuzugehen, dürfen sich nicht wiederholen“, so die Kreisvorsitzende.
Den Flüchtlingsfrauen komme eine Schlüsselrolle für die Integration der Familien zu. Deshalb sei entscheidend, dass sie an den Sprach- und Integrationskursen teilnehmen. „Grundvoraussetzung ist, dass hier jeweils die Kinderbetreuung sichergestellt wird“, so die Vorsitzende. Auch hierfür stünden seit diesem Jahr aus dem ‚WIR-Programm‘ Landesmittel zur Verfügung. Die Landesregierung habe eine entsprechende Forderung der Frauen Union aufgegriffen und umgesetzt.
Damit Integrationsmaßnahmen wirkungsvoll gestaltet werden könnten, sei es von Bedeutung, sich über das Frauenbild zu informieren, das in den Herkunftsländern der Flüchtlingsfrauen herrsche. Die Frauen Union werde hierzu einen Beitrag leisten und mit einer Veranstaltungsreihe zur Rolle der Frau im Islam Wissen und Aufklärung vermitteln.
Mit dem Weltfrauentag werde an den Kampf um gleiche Rechte für Frauen erinnert und deren Verankerung im Selbstverständnis der Gesellschaft sowie Durchsetzung im Alltag. Diese frauen- und gesellschaftspolitische Aufgabe stelle sich nun erneut für die Zuwanderer. „Angesichts dieser Herausforderung ist der Weltfrauentag aktueller denn je“, so Planz.
http://www.oberhessen-live.de/2017/0...frauen-setzen/