Bautzen treibt Integration voran

Bautzen will bei der Integration von Flüchtlingen vorankommen: Sachsen unterstützt drei Initiativen zur Demokratieförderung im Kreis mit insgesamt 125 000 Euro. Unter anderem soll im Bautzener Neubaugebiet "Gesundbrunnen" ein neues Interkulturelles Zentrum entstehen.
"Wer zu uns kommen will, ist herzlich willkommen", erklärte Natalia Deis vom Verein "Leuchtturm-Majak" am Montag. Für ihren Verein bekam sie die Förderzusage von Sachsens Integrationsministerin Petra Köpping. "Integration können wir nicht nur über das Ehrenamt organisieren. Dafür braucht es feste Strukturen", erklärte die SPD-Politikerin.
Deis weiß, was Integration bedeutet. Die 41-Jährige kam vor 13 Jahren mit ihrem Mann aus Russland, 1996 gründeten die Spätaussiedler den Majak-Verein. "Inzwischen arbeiten wir mit allen Migrantengruppen zusammen. Das Ziel unseres Zentrums ist es, durch gemeinsame Erlebnisse die Barrieren zwischen Einheimischen und Migranten abzubauen."
Ein Bindeglied zwischen Geflüchteten, Flüchtlingshelfern, Behörden und Einheimischen will auch die Regionale Arbeitsstelle für Bildung, Demokratie und Lebensperspektiven (RAA) in Hoyerswerda mithilfe der finanziellen Unterstützung schaffen. "Wir wollen informieren, beraten, aber auch verschiedene Akteure zusammenführen", sagte RAA-Vorstandsvorsitzende Helga Nickich.

Gefördert wird auch der Bautzener Steinhaus-Verein. Das soziokulturelle Zentrum der Stadt ist von Anfang an Treffpunkt für geflüchtete Jugendliche. "Begegnungen gibt es. Wir müssen aber einen Schritt weitergehen und planen nun eine sozialpädagogische Anlaufstelle. Denn Ehrenamt ist eine endliche Ressource", sagte Sozialarbeiter Stefan Lehmann.
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