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AW: Flüchtlingshelfer/Innen werden gefeiert - Propaganda, von der man lernen kann
Stimmt! So habe ich das noch gar nicht gesehen. Ich habe es als gottgegeben genommen, dass die armen Kerle mit nur 150,-- Euro Taschengeld pro Person den ganzen Tag daheim rumgammeln müssen, dabei könnten sie doch spazierengehen oder den Haushalt besorgen, die Toilette putzen, Beete bepflanzen, den Hof kehren, in einen Sportverein gehen, Deutsch lernen, in den Zoo gehen, Currywurst essen, alten Damen über die Straße helfen, verlorengegangene Portemonnaies suches...
Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
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Ein dramatischer Artikel:
n Erlangen droht neues Flüchtlingsdrama
Trotz guter Integration bangt 16-jähriger Afghane um Bleiberecht - vor 5 Stunden
ERLANGEN - Immer mehr junge Afghanen sind von Ausweisung bedroht. Auch Bahar R. (16) bangt um sein Bleiberecht, obwohl er bestens integriert ist und eine Ausbildung bei einem renommierten Erlanger Handwerksbetrieb zum 1. September beginnen könnte. Nach dem Nürnberger Polizeieinsatz wächst nun die Angst: bei Bahar und seinen Pflegeeltern.
Die Unterlagen für Behörden und Betriebe sind vollzählig, die Formulare akkurat ausgefüllt, selbst ein Lebenslauf liegt den Dokumenten bei. Das dazugehörige Foto zeigt Bahar R., einen neugierig in die Kamera blickenden jungen Afghanen, der alles vorweisen kann, was für eine Lehre erforderlich ist: Sein sportliches Engagement beim Erlanger TV 1848 zeigt Fitness und Teamfähigkeit, seine Praktika in verschiedensten Bereichen Interesse und Flexibilität.
Bahar R. ist das, was man gemeinhin als voll integriert versteht, seit Dezember 2016 hat er sogar eine richtige Erlanger Pflegefamilie: Ursula und Klaus Waldmann haben den Unbegleiteten Minderjährigen Flüchtling (UMF) vom Paten- zum offiziellen Pflegekind gemacht.
Kinder von 12-18 Jahren:
Kosten für den Sachaufwand: 676 €
Kosten für die Pflege und Erziehung: 237 €
Gesamt: 913 €
Mögliche Beihilfen und Zuschüsse
(die Gewährung orientiert sich am Einzelfall)
Seitens des Landesamtes für Jugend und Soziales wurde in Zusammenarbeit mit den Jugendämtern Empfehlungen zur Gewährung einmaliger Beihilfen und Zuschüsse erarbeitet.
Sie dienen der einheitlichen Anwendung zur Regelung des zusätzlichen Bedarfes eines Pflegekindes im Rahmen einer Hilfe zur Erziehung gemäß § 33 KJHG (Vollzeitpflege).
Folgende Beihilfen können im Einzelfall gewährt werden:
Erstausstattung
Leistungen bei wichtigen persönlichen und besonderen Anlässen, z.B. Kommunion/Konfirmation
Weihnachtsbeihilfe
Kosten von Klassenfahrten, Urlaubs –und Ferienreisen
Leistungen für Schul- und Berufsausbildung
Leistungen zur besonderen pädagogischen Förderung
Alle Beihilfen und Zuschüsse werden nur auf vorherigen Antrag gewährt.
Bundeskindergeld
Pflegeeltern sind berechtigt, Kindergeld zu beantragen; eine entsprechende Bescheinigung finden Sie anbei.
Nach dem Bundeskindergeldgesetz werden Pflegekinder bei der Zahlung von Kindergeld berücksichtigt, wenn sie mit den Berechtigten durch ein familienähnliches, auf längere Dauer angelegtes Band verbunden sind und in deren Haushalt aufgenommen wurden.
Und damit haben die Pflegehelfer bzw. Pflegeeltern einen guten Schnitt gemacht und tatsächlich ein kleines Nebeneinkommen gesichert.
Nun aber zurück zum Artikel:
Der Heranwachsende lebt gemeinsam mit den beiden in einem Einfamilienhaus am Stadtrand, er hat dort sein eigenes Zimmer und alle erforderlichen Deutsch- und Schulkurse erfolgreich absolviert. "Bahar ist uns wie ein eigener Sohn ans Herz gewachsen", erzählt der Pflegevater. Auch der junge Mann, der seine kriegszerstörte Heimat aus Angst vor Bomben und den Taliban verlassen hat, blickt seine neuen Eltern strahlend an: "Mir gefällt es hier sehr gut", sagt er auf Deutsch, "ich wäre so glücklich, wenn ich bleiben darf."
Das ist der größte Wunsch der kleinen Familie. Daher strebt Bahar jetzt den qualifizierenden Abschluss der Mittelschule an. Ein renommierter Erlanger Handwerksbetrieb, bei dem er als Praktikant war, würde ihn zum 1. September als angehenden Fliesenleger einstellen. Diese Zusage hat der junge Asylsuchende schon seit Wochen in der Tasche. Da die Ablehnung des Asylantrags durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) wegen einer laufenden Klage nicht bestandskräftig sei, erläutert Waldmann, liege auch kein Grund vor, eine Erlaubnis für die duale Ausbildung zum Fliesenleger zu verweigern.
Doch eines fehlt Bahar R: und das ist die Verlängerung seiner Aufenthaltsgestattung und jene Beschäftigungserlaubnis zur Ausbildung, wiesie die "Drei-plus-zwei-Regelung" für Flüchtlinge vorsieht.
Monatelang ist das Ehepaar nun schon mit Behördengängen und Appellen an Politiker beschäftigt, um eine Genehmigung zu erhalten. Der Schriftverkehr, der den Erlanger Nachrichten vorliegt, füllt einen ganzen Ordner. Mehrere E-Mails haben die Pflegeeltern des 16-Jährigen an die Zentrale Ausländerbehörde (ZAB) Mittelfranken in Zirndorf geschickt mit der Bitte um Angaben zum weiteren Prozedere. Doch bisher blieben die Anfragen ohne große Antwort.
Ohnehin waren die Waldmanns vom plötzlichen Wechsel der Zuständigkeit mehr als schockiert. Praktisch von heute auf morgen war für die Verlängerung der Aufenthaltsgestattung nicht mehr die Erlanger Behörde zuständig, sondern die ZAB.
Damit geht ein Fall von einer städtischen Behörde, die womöglich weniger streng urteilt, in die Hände der (meist) restriktiveren Ämter des Freistaates über. "Das kann durchaus der Grund für die neuen Zuständigkeiten sein", vermutet Waldmann, der die bayerische Flüchtlingspolitik zum Beispiel bei seinem Engagement im Kirchenasyl oder seinem Einsatz für die ehrenamtliche Flüchtlingsbetreuung in Erlangen (Efie) mehrfach erlebt hat.
Seine Ehefrau Ursula kennt sich als Lehrerin der Wirtschaftsschule von ihrem Umgang mit Flüchtlingen ebenfalls mit deren bürokratischen Problemen aus.
Aber mit solch gravierenden Auswirkungen der vor wenigen Wochen in Bayern geänderten Zuständigkeiten hätte selbst das Paar nicht gerechnet. "Vom Ausländeramt erfolgte bisher leider keine Information an uns, die uns eine Option auf eine verträgliche Lösung für das Kind gegeben hätte", erzählt Waldmann. Stattdessen seien die Unterlagen kurzfristig nach Zirndorf überstellt worden.
Über das Schweigen der Behörde können die Waldmanns nur noch den Kopf schütteln: Frühestens drei Monate vor Beginn der Ausbildung käme die Entscheidung, hieß es. Das wäre zum 1. Juni gewesen, also vor gut einer Woche. Flüchtlingshilfsorganisationen weisen inzwischen darauf hin, dass Behörden die Erteilung und Verschickung von Genehmigungen zunehmend verzögerten, um Abschiebungen zu ermöglichen. Ob das auch bei Bahar R. dahintersteckt, ist unklar.
Fakt ist jedoch die Machtlosigkeit der Betroffenen gegenüber den Behörden. "Ich bin sprachlos", sagt der 58-jährige Ingenieur, "und es macht mich wütend, dass Jugendliche, die einen besonderen Schutz brauchen, diesem Verwaltungsakt hilflos ausgeliefert sind."
Seit langem treiben die Ängste vor einer Abschiebung die Waldmanns und Bahar um. Doch Hoffnung, dass sich alles noch zum Guten wendet, hatten sie bis zuletzt noch immer. Jetzt aber, nach dem umstrittenen Polizeieinsatz in Nürnberg, hat sich ihre Sichtweise verdunkelt.
Die Polizei war kürzlich (wie berichtet) in einem umstrittenen Einsatz massiv gegen eine Sitzblockade von Berufsschülern vorgegangen. Die Jugendlichen wollten ihren Klassenkameraden Asef N. vor einer Abschiebung retten.
"Der Vorgang macht mir und meiner Frau schwer zu schaffen", erzählt Klaus Waldmann, "und lässt uns am Rechtsstaat zweifeln". Auch Bahars Furcht, dass er in sein Herkunftsland zurück muss, wachse täglich. Die Situation nimmt ihn mit, betont der Pflegevater. Es sei für den Heranwachsenden schwer, sich für seine Prüfungen immer wieder zu motivieren.
"Wie können wir ihm erklären", fragt Klaus Waldmann rhetorisch, "dass er mit der Schule und der Integration alles richtig gemacht hat und jetzt dennoch befürchten muss, dass die Polizei vor unserer Tür steht?"Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
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12.06.2017, 17:22 #43
AW: Flüchtlingshelfer/Innen werden gefeiert - Propaganda, von der man lernen kann
Der Axt-Terrorist aus Würzburg hatte auch deutsche Kümmerer, lebte prima integriert.
Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
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Oh, ich sehe gerade, in Bayern wird sogar noch mehr Pflegegeld gezahlt. Jugendamt Nürnberg (zuständig auch für Erlangen):
ab dem 13. Lj.
Pflegegeldpauschale für in Nürnberg
1010,00 Euro
Einmalige finanzielle Beihilfen für Pflegekinder
Die einmaligen finanziellen Beihilfen werden mit einer monatlichen Pauschale von 20 Euro abgegolten. Diese wird zusammen mit dem Pflegegeld zum Anfang des Monats überwiesen. Daneben gibt es folgende Ausnahmen, für die das Jugendamt der Stadt Nürnberg entweder auf Antrag oder automatisch Beihilfen gewährt.
Art
Betrag
Erstausstattung für Möbel und Bekleidung
Pauschal 715,00 Euro
Ausstattung für Berufsanfänger
auf Antrag und nach Bedarf
Hilfen zur Verselbständigung
auf Antrag und nach Bedarf
Kindergartenbeitrag
auf Antrag
Weihnachtsbeihilfe
42,00 Euro jährl., Anfang Dez.
Ausstattung mit Kinderzimmer
409,00 Euro
Lohnsteuerkarte
Pflegekinder, die auf längere Zeit in einer Pflegefamilie leben, können in die Steuerkarte der Pflegeeltern eingetragen werden. Dieser Eintrag erfolgt nicht automatisch, sondern muss jährlich beim zuständigen Finanzamt beantragt werden.
Kindergeld
Nach den gesetzlichen Bestimmungen stehen Pflegepersonen für ein Pflegekind, mit dem sie durch ein familienähnliches, auf längere Dauer berechnete Band verbunden sind, Kindergeld zu.Krankenversicherung
Pflegekinder können im Rahmen der Familienversicherung bei der gesetzlichen Krankenkasse der Pflegeeltern mitversichert werden. Sollte dies - z.B. bei privater Krankenversicherung - nicht möglich sein, so kann das Jugendamt die Beiträge zur freiwilligen Krankenversicherung übernehmen, soweit sie angemessen sind.
Alterssicherung für Pflegepersonen
Aufgrund der Änderungen des Kinder- und Jugendhilferechts haben Pflegepersonen seit dem 1.10.2005 Anspruch auf die hälftige Erstattung nachgewiesener Aufwendungen zu einer angemessenen Alterssicherung.
Erstattungsfähig ist eine Alterssicherung bis maximal des ½ Mindestbeitrags für die freiwilligen Rentenversicherung, also höchstens 39,80 € mtl. pro Kind.
Unfallversicherung für Pflegepersonen
Pflegepersonen haben seit 01.10.2005 Anspruch auf die Erstattung nachgewiesener Aufwendungen für Beiträge zu einer Unfallversicherung. Wenn eine Pflegefamilie mehrere Pflegekinder von verschiedenen Jugendämtern betreut, so leistet das Jugendamt, dass die Familie zuerst belegt hat. Die Pflegefamilie muss den anderen Jugendämtern mitteilen, dass sie Unfallversicherungsbeiträge von einem Jugendamt erstattet bekommt.Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
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AW: Flüchtlingshelfer/Innen werden gefeiert - Propaganda, von der man lernen kann
Spandauer Patinnen berichten von der Unterstützung von Flüchtlingen
Gatow. 25 Spandauer haben seit 2015 eine Patenschaft für Flüchtlinge aus dem Awo-Refugium im Waldschluchtpfad übernommen. Aber wie sieht diese Hilfe konkret aus? Zwei Patinnen erzählen.
Wer in Afghanistan Autos reparierte - sofern er sie reparierte - ist ein Mechatroniker.
Die Omaris leben seit neun Monaten in der Gemeinschaftsunterkunft am Waldschluchtpfad. Zhala ist 21 Jahre alt, ihr Mann Massoud 32. Die beiden sind gerade im Baby-Glück. Vor vier Monaten kam nach zwei Fehlgeburten Tochter Marlin zur Welt. Jetzt ist die kleine Familie komplett. Ein bisschen gehört auch Hildburg Matuszweski-Nagel dazu. Denn die Gatowerin und die Omaris aus Afghanistan sind mehr als gute Bekannte. Hildburg Matuszweski-Nagel hat vor eineinhalb Jahren die Patenschaft für die Omaris übernommen. Sie weiß von ihrer Flucht übers Mittelmeer ohne Wasser und Essen, von dem untauglichen Boot, in dem beide fast ertrunken wären und von den Folgen für Zhalas Körper und Psyche. Sie kennt ihre Wünsche und Hoffnungen und ihren starken Willen, endlich in einem ganz normalen Leben anzukommen.
Genau dabei hilft ihnen Matuszweski-Nagel. Die 65-Jährige ist für sie die erste Anlaufstelle für alle Fragen des täglichen Lebens. Sie begleitet sie zum Arzt, zum Einkauf, zum Landesamt für Flüchtlinge, hilft ihnen durch den Behördendschungel und die nötigen Formulare auszufüllen. Sie hat mit ihnen den BVG-Plan studiert und ihnen die Wege erklärt. „Das war anfangs natürlich intensiver als jetzt“, sagt die Gatowerin. Mittlerweile kommen die Omaris gut allein zurecht. Dank der Hilfe zur Selbsthilfe. Sie haben Kontakte nach draußen geknüpft, und vor allem Zhala spricht gutes Deutsch. Sie geht zum Babyturnen und näht, er hat sich in einem Fitnesscenter angemeldet. Drinnen im Heim ist das Ehepaar zum Warten verurteilt. Als afghanische Flüchtlinge sind sie nur geduldet und haben damit keinen Anspruch auf einen Integrationskurs. Sie dürfen nicht arbeiten, keinen Wohnberechtigungsschein beantragen und keine eigene Wohnung suchen. Sie würde gern eine Ausbildung zur Krankenschwester machen, erzählt Zhala. Das Abitur hat sie, nur kein staatliches Zeugnis vom Deutschkurs. Ihr Mann ist Mechatroniker, betrieb zu Hause eine Autowerkstatt. Er ist ein freundlicher und guter Mann, sagt Zhala. Und er gibt ihr Kraft. „Deutschland ist jetzt unser Zuhause. Wir wollen nicht zurück“, sagt Zhala. „Dort müsste ich als Frau zu Hause bleiben, könnte nicht arbeiten und meine Tochter nicht studieren.“ Im August läuft die Duldung der Omaris ab. Derzeit kämpft ihr Rechtsanwalt um eine Verlängerung.Spandauer Patinnen berichten von der Unterstützung von Flüchtlingen
Claudia Matys-Hartmann und Aimad sind gute Freunde geworden.
Claudia Matys-Hartmann und Aimad sind gute Freunde geworden. (Foto: Ulrike Kiefert)
Zhala und Massoud mit ihrer Tochter Marlin und Hildburg Matuszweski-Nagel.
Zhala und Massoud mit ihrer Tochter Marlin und Hildburg Matuszweski-Nagel. (Foto: Ulrike Kiefert)
Berlin: AWO-Refugium |
Gatow. 25 Spandauer haben seit 2015 eine Patenschaft für Flüchtlinge aus dem Awo-Refugium im Waldschluchtpfad übernommen. Aber wie sieht diese Hilfe konkret aus? Zwei Patinnen erzählen.
Die Omaris leben seit neun Monaten in der Gemeinschaftsunterkunft am Waldschluchtpfad. Zhala ist 21 Jahre alt, ihr Mann Massoud 32. Die beiden sind gerade im Baby-Glück. Vor vier Monaten kam nach zwei Fehlgeburten Tochter Marlin zur Welt. Jetzt ist die kleine Familie komplett. Ein bisschen gehört auch Hildburg Matuszweski-Nagel dazu. Denn die Gatowerin und die Omaris aus Afghanistan sind mehr als gute Bekannte. Hildburg Matuszweski-Nagel hat vor eineinhalb Jahren die Patenschaft für die Omaris übernommen. Sie weiß von ihrer Flucht übers Mittelmeer ohne Wasser und Essen, von dem untauglichen Boot, in dem beide fast ertrunken wären und von den Folgen für Zhalas Körper und Psyche. Sie kennt ihre Wünsche und Hoffnungen und ihren starken Willen, endlich in einem ganz normalen Leben anzukommen.
Genau dabei hilft ihnen Matuszweski-Nagel. Die 65-Jährige ist für sie die erste Anlaufstelle für alle Fragen des täglichen Lebens. Sie begleitet sie zum Arzt, zum Einkauf, zum Landesamt für Flüchtlinge, hilft ihnen durch den Behördendschungel und die nötigen Formulare auszufüllen. Sie hat mit ihnen den BVG-Plan studiert und ihnen die Wege erklärt. „Das war anfangs natürlich intensiver als jetzt“, sagt die Gatowerin. Mittlerweile kommen die Omaris gut allein zurecht. Dank der Hilfe zur Selbsthilfe. Sie haben Kontakte nach draußen geknüpft, und vor allem Zhala spricht gutes Deutsch. Sie geht zum Babyturnen und näht, er hat sich in einem Fitnesscenter angemeldet. Drinnen im Heim ist das Ehepaar zum Warten verurteilt. Als afghanische Flüchtlinge sind sie nur geduldet und haben damit keinen Anspruch auf einen Integrationskurs. Sie dürfen nicht arbeiten, keinen Wohnberechtigungsschein beantragen und keine eigene Wohnung suchen. Sie würde gern eine Ausbildung zur Krankenschwester machen, erzählt Zhala. Das Abitur hat sie, nur kein staatliches Zeugnis vom Deutschkurs. Ihr Mann ist Mechatroniker, betrieb zu Hause eine Autowerkstatt. Er ist ein freundlicher und guter Mann, sagt Zhala. Und er gibt ihr Kraft. „Deutschland ist jetzt unser Zuhause. Wir wollen nicht zurück“, sagt Zhala. „Dort müsste ich als Frau zu Hause bleiben, könnte nicht arbeiten und meine Tochter nicht studieren.“ Im August läuft die Duldung der Omaris ab. Derzeit kämpft ihr Rechtsanwalt um eine Verlängerung.
Das Warten kennt auch Claudia Matys-Hartmann. „Das ist furchtbar und zermürbt die Menschen.“ Die Kladowerin gibt Deutschunterricht im Waldschluchtpfad und hat so vor zwei Jahren ihren Paten Aimad Aoun kennengelernt. Aimad (33) kommt aus Libyen. In Tripolis arbeitete der Mechaniker bei einer Ölgesellschaft. 2013 hatte er einen Verkehrsunfall und sitzt seitdem im Rollstuhl. Nur einmal in der Woche sehen sich die zwei. „Ich motiviere ihn, wo ich kann. Aber er soll selbstständig sein“, sagt Claudia Matys-Hartmann. Die 62-Jährige mag ihren Schützling. „Er ist sehr respektvoll und interessiert.“ Auch Aimad will sich in Deutschland weiterbilden. „Ich kann mit meinen Händen arbeiten, als Übersetzer oder in der Behindertenpflege“, sagt er. Doch der Weg dahin ist schwer. Das Bundesamt für Migration hat ihn aufgefordert, innerhalb von 30 Tagen das Land zu verlassen. Das wäre Ende Juni. Mit Hilfe der Asylberater im Heim hat er Einspruch gegen die Abschiebung eingelegt. Jetzt sucht ihm Claudia Matys-Hartmann einen Rechtsbeistand.
Fragt man Hildburg Matuszweski-Nagel und Claudia Matys-Hartmann nach der Belastung, die diese Patenschaften für sie bedeutet, winken beide ab. Für sie ist es vor allem eine Bereicherung, eine ganz wesentliche Erfahrung in ihrem Leben. Fremde Menschen kennenlernen zu dürfen, die von so weit her kommen. Und dann zu merken, wie viele Gemeinsamkeiten man doch hat.
Was kann ich investieren? Jeder Pate entscheidet selbst
25 Patenschaften sind seit 2015 im Awo-Refugium entstanden. Betreut werden sie von Ehrenamtskoordinatorin Gerit Probst. In Haus 3 hat sie ihr Büro. Die Paten und die Flüchtlinge finden sich auf ganz unterschiedliche Weise. Im Deutschkurs oder Mitarbeiter aus dem Haus berichten Gerit Probst von Familien, die Interesse haben und das sind viele. Oder jemand wird von einem Flüchtling nach dem Weg gefragt. Auch daraus kann eine Patenschaft wachsen. Schriftlich vereinbart wird nichts. „Jeder Pate kann selbst entscheiden, wie viel Zeit er investieren will“, sagt Gerit Probst. Und was er tun will: Kindern bei den Hausaufgaben helfen, zu Behörden begleiten, Ausflüge unternehmen, zusammen Kochen oder einfach nur da sein und reden. „Unsere Bewohner wünschen sich nichts mehr, als den Kontakt zu Einheimischen. Das gibt ihnen das Gefühl angekommen zu sein“, sagt Gerit Probst. Nur eines kann die Ehrenamtskoordinatorin nicht vermitteln: Sympathie.
Wer sich für eine Patenschaft interessiert, sollte am 28. Juni ins Gemeindehaus der Evangelischen Kirche in Kladow kommen. Dort, am Kladower Damm 369, stellt sich um 18 Uhr die Patenschaftsinitiative vor.
Die AWO (Arbeiterwohlfahrt) und die Evangelische Kirche arbeiten Hand in Hand.Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
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19.06.2017, 16:38 #46
AW: Flüchtlingshelfer/Innen werden gefeiert - Propaganda, von der man lernen kann
Dann sollen die Paten auch die Finanzierung dieser Leute übernehmen.
Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
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Exemplarisch mal wieder einer von vielen in den letzten Wochen und Monaten
Stadt Hilden vergibt Förderpreis Integration
Bis 15. Oktober nimmt das Integrationsbüro Vorschläge an.
Hilden. Mit dem „Förderpreis Integration“ würdigt die Stadt Hilden einmal im Jahr Menschen, deren Integrationsgeschichte vorbildlich ist. Dazu gehören Bürger, Institutionen und Gruppen, die sich in besonderer Weise für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte engagieren. Bis zum 15. Oktober nimmt das Integrationsbüro noch Vorschläge für Kandidaten an.Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
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