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  1. #31
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    AW: Flüchtlingshelfer/Innen werden gefeiert - Propaganda, von der man lernen kann

    Man kennt diese Jubelpropaganda hinreichend aus allen diktatorischen Systemen.
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

  2. #32
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    AW: Flüchtlingshelfer/Innen werden gefeiert - Propaganda, von der man lernen kann

    Mit der „Tante“ gelingt die Integration

    Die Unsicherheit ist ein ständiger Begleiter im Alltag von Walid, seinem Bruder Ezat sowie Feroz und Hamed. Die vier jungen Afghanen leben in Münsingen im Flüchtlingsheim des Landkreises in der Wiesentalstraße und wissen nicht, ob sie als Flüchtlinge anerkannt werden oder wieder nach Afghanistan zurück müssen. Dazu kommt die Unsicherheit darüber, wie es ihren Familienangehörigen in ihrer Heimat geht. Dennoch haben sie es mit tatkräftiger Unterstützung der von ihnen liebevoll „Khaala“ – also Tante – genannten Begleiterin Sabine Zeller-Rauscher geschafft, sich schon nach vergleichsweise kurzer Zeit in den deutschen Alltag zu integrieren. Das geht sogar soweit, dass alle vier Ausbildungsverträge bei regionalen Firmen haben, beziehungsweise kurz vor einem entsprechenden Vertragsabschluss stehen.
    aha, kurz davor stehen. Wobei die Ausbildungskosten ja zu mehr als 50 Prozent von der Arbeitsagentur für Arbeit übernommen werden und so den Arbeitgeber finanziell entlasten. Im Gegenzug dazu erhält der Asylbewerber ein Bleiberecht für die Dauer der Ausbildung, das im Falle der nachgewiesenen Arbeitssuche danach oder der Arbeitsaufnahme noch einmal verlängert wird und nach 5 Jahren dann in eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis mündet.

    Anreiz also genug. Warum, wodurch und weshalb wird dem Leser allerdings nicht mitgeteilt.


    Neben ihrer Offenheit und Bereitschaft, sich auf das Leben in Deutschland und auf der Alb einzulassen, hat der Einsatz ihrer Mentorin Sabine Zeller-Rauscher erheblich zu der als „mustergültig“ zu bezeichnenden Integration beigetragen. Sie war es, die Ezat, Hamed und Feroz auf ihrem Weg von der Stadt ins Alte Lager, ihrer ersten Unterkunft in Münsingen, angesprochen und zur Teilnahme am Lauftreff der TSG Münsingen eingeladen hatte. Daraus ergaben sich regelmäßige Kontakte, aus denen Freundschaften – auch zu Zeller-Rauschers Mann Hartmut – entstanden sind. Alle sind längst in das Vereinsleben der TSG integriert und haben beim Neujahrsempfang genauso mitgearbeitet wie bei der Markungsputzete.

    Zeller-Rauschers Erfahrung ist eindeutig: „Nur durch persönliche Beziehungen gelingt die Integration wirklich“. Eine Aussage, die Ezat bestätigt: „...

    Seit einiger Zeit lebt der Jugendliche, dessen Bruder für ihn die Vormundschaft beantragt hat, nun in Münsingen und hospitiert in der 9. Klasse des Gymnasiums, um sein Deutsch zu verbessern. Die guten Kontakte zu Zeller-Rauscher sind nicht nur im Umgang mit Behörden oder bei Arztterminen hilfreich, sondern durch ein rasch entstandenes Netzwerk an Unterstützern konnten viele nützliche Dinge für den Alltag problemlos beschafft werden.

    „In Afghanistan haben wir keine Zukunft“, sagt Walid, „wir wollen hier bleiben und uns ein besseres Leben aufbauen“. Die Familie stammt aus Panjshir nördlich von Kabul und der Vater stand im Dienst der US-Armee. Als Konsequenz daraus wurden sie durch die Kämpfer der Taliban bedroht. Ein Faktum, das auch für die anderen beiden jungen Afghanen gilt. Der Vater des 22-jährigen Feroz aus Masar-e Scharif hat als Polizist gearbeitet und ist damit den Terroristen genauso verhasst wie der 25-jährige Hamed aus Helmand, der nach seiner Schulzeit sowohl für die Bundeswehr als auch die US-Armee gearbeitet hat. „Natürlich würde ich lieber in Sicherheit in Afghanistan leben“, betont Feroz, der seine Frau und zwei kleine Kinder zurücklassen musste, „aber das funktioniert nicht“.

    So setzen die Vier auf eine Zukunft in Deutschland. Zumindest der berufliche Grundstein dafür ist gelegt: So absolvieren Ezat und Hamed bereits seit September vergangenen Jahres eine Ausbildung zum Fachlageristen im Autohaus Jllig in Münsingen, während Walid die feste Zusage für einen Ausbildungsplatz bei einer Münsinger Baufirma hat – Start wird im September diesen Jahres sein. Feroz, der vor Kurzem nach Dettingen gezogen ist und dort bei einem großen Malerbetrieb als Bautrockner arbeitet, hat bei dieser Firma ebenfalls einen Ausbildungsplatz in Aussicht. Einen großen Anteil an dieser positiven Entwicklung hat die engagierte, ehrenamtliche Unterstützung der „Tante“ – daher wünscht sich Zeller-Rauscher, dass noch mehr Menschen eine Art „persönlicher Patenschaft“ für einen Flüchtling übernehmen und diesen auf dem Weg in die Mitte der deutschen Gesellschaft begleiten.
    http://www.swp.de/muensingen/lokales...-14823416.html
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  3. #33
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    AW: Flüchtlingshelfer/Innen werden gefeiert - Propaganda, von der man lernen kann

    „Natürlich würde ich lieber in Sicherheit in Afghanistan leben“, betont Feroz, der seine Frau und zwei kleine Kinder zurücklassen musste
    So ein feiges Arschloch. Kein westlicher Mann würde so etwas machen.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  4. #34
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    AW: Flüchtlingshelfer/Innen werden gefeiert - Propaganda, von der man lernen kann

    Zitat Zitat von Realist59 Beitrag anzeigen
    So ein feiges Arschloch. Kein westlicher Mann würde so etwas machen.
    Da bin ich mir mittlerweile nicht mehr so sicher. Wenn man sich so da bei den Grünen umschaut...
    Aber auch sonst scheinen mir die Tugenden, die man füher hochhielt, weitgehend abhanden gekommen zu sein.
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

  5. #35

    AW: Flüchtlingshelfer/Innen werden gefeiert - Propaganda, von der man lernen kann

    So kann es gehen:


    Mechernich „Ich bring' dich um!“ – Flüchtlingshelferin fühlt sich alleingelassen

    ......Gisela Bueneman berichtete, sie habe eine Frau zweimal darauf aufmerksam gemacht, sie möge schmutzige Windeln bitte nicht vor ihre Tür legen, sondern im Müll-Container entsorgen. Doch die sei ausgerastet und habe gedroht: „Ich bring’ dich um!“ Ein Stadtbediensteter habe den Vorfall mitbekommen, aber keinen Ton gesagt. „Da hätte ich erwartet, dass man der Frau mal die Meinung sagt“, ärgert sich Gisela Bueneman. Schließlich habe sie die Staatsanwaltschaft angeschrieben: Die habe geantwortet, sie solle in der Sache einen Schiedsmann bemühen.

    Bueneman ist verärgert: „Ich wollte aus der ,Elisabethhütte’ ein Vorzeige-Objekt machen, was mir leider Gottes nicht gelungen ist.“ Sie sei fast jeden Tag dort. Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick meint dazu: „Mit der ,Elisabethhütte’, wo derzeit 72 Flüchtlinge leben, kümmert sich Frau Bueneman um einen sehr schwierigen Bereich. Da knallt es auch schon mal.“ Bueneman sagt von sich, dass sie dort die „Drecksarbeit“ mache..............

    http://www.ksta.de/region/euskirchen...assen-26759674
    Manche Probleme lösen sich von selbst.
    Jeder glaubt eine eigene Meinung zu haben, nur woher hat er vergessen.
    Medien sind das was man über Religionen sagte, Opium fürs Volk.


  6. #36
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    AW: Flüchtlingshelfer/Innen werden gefeiert - Propaganda, von der man lernen kann

    Bueneman sagt von sich, dass sie dort die „Drecksarbeit“ mache.
    Selbst schuld. Niemand hat sie dazu gezwungen.
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

  7. #37
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    AW: Flüchtlingshelfer/Innen werden gefeiert - Propaganda, von der man lernen kann

    Zitat Zitat von Thomas Beitrag anzeigen
    So kann es gehen:



    Manche Probleme lösen sich von selbst.
    Da bekommt eine Flüchtlingshelferin die Drohung, umgebracht zu werden, der Stadtbedienstete als Zeuge des Vorfalls duckt sich weg, der Staatsanwalt ignoriert die Drohung und verweist an eine Schiedsstelle und der Bürgermeister beschwichtigt, na, da, wo die Dame tätig sein, würde es halt ab und zu mal kallen. Kein Problem.

    Eine Geschichte aus dem Kreise der Flüchtlingshelfer. Von denen hilft keiner dem anderen, wenn es darauf ankommt. Ein Sittengemälde.
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  8. #38
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    AW: Flüchtlingshelfer/Innen werden gefeiert - Propaganda, von der man lernen kann

    Es gibt sie wieder in Deutschland, die Ehrennadeln und die Medaillen und die Gegenstände mit Widmung.

    Ehrung durch die Malteser
    Flüchtlingshilfe-Mitarbeiter aus Emmerich und Rees geehrt


    Malteser aus Münster ehrten ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter in der Flüchtlingshilfe aus Rees und Emmerich. Wer die Medaille bekommen hat.

    Natürlich ist Meggy Sürücü stolz, dass sie für ihre Flüchtlingsarbeit ausgezeichnet wird. „Aber als Arbeit habe ich das bislang gar nicht gesehen“, sagt die junge Frau, die im Millinger Jugendhaus JiM aktiv ist. „Im Gegenteil: Wir, die Betreuer sind völlig aufgeblüht durch die Flüchtlingskinder“, sagt sie mit einem Lächeln. Schon deshalb, weil diese so dankbar seien für ganz bescheidene Hilfen und Angebote.

    Am Donnerstag zeichnete Dr. Martin Altenburger, stellvertretender Diözesanleiter bei den Maltesern im Bistum Münster, 57 ehren- wie hauptamtliche Mitarbeiter aus die in der Flüchtlingshilfe aktiv sind, sowie neun Vertreter diverser Vereine, Einrichtungen und Ärzte für ihr Engagement. Für das JiM nahm stellvertretend Vesila Sürücü, die Leiterin des Einrichtung und Schwester von Meggy Sürücü, die Auszeichnung entgegen.

    Großer Dank für viel Hilfe

    Mit dem Zitat, „Ubi bene, ibi patria“, das dem römischen Philosophen Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.) zugeschrieben wird, startete Altenburger seine Ansprache. „Wo es mir gut geht, da ist meine Heimat“, übersetzte er. Die Flüchtlinge, die in unser Land gekommen seien, seien auf brutalste Art und Weise ihrer Heimat beraubt worden, fuhr er fort.

    „Wir wollen ihnen hier wieder Heimat ermöglichen.“ Die Malteser, die diverse Einrichtungen betreuten, aber auch die Ehrenamtlichen seien angetreten, das Leid dieser Menschen geringer, ihr Elend erträglicher zu machen, sagte er. Und: „Sie bereiten den Boden, dass Fremde wieder Wurzeln schlagen und sich hier heimisch fühlen können“, dankte er für „die unzähligen Stunden Hilfe, die mit Herzblut geleistet worden sind.“

    Rotes Etui mit weißem Malteserkreuz

    Anschließend überreichte Altenburger den Helfern die „Order of Malta Refugee Aid Medal“ in dreifacher Ausführung in einem roten Etui mit weißem Malteserkreuz sowie eine entsprechende Urkunde. „Ich freue mich, dass der Einsatz anerkannt wird“, sagte Johannes Peters, einer der Geehrten, auf NRZ-Nachfrage. Der Haffener sucht regelmäßig die Flüchtlingskinder mit seinen Alpakas auf und sorgt für Begeisterung.

    Bürgermeister Christoph Gerwers
    erinnerte daran, dass die vielen Flüchtlinge unterzubringen, auch eine große Herausforderung für die Verwaltung gewesen sei. „Aber ich glaube, dass haben wir gut hingekriegt“, zog er Bilanz.

    Wer Medaillen erhielt

    Geehrt wurden: Heribert Henning, Michael Pardolla, Bettina Theyßen, Josef Theyßen, Zita Theyßen (Malteser Stadtverband Rees); Yvonne Anthony-Höpken, Lia Brockmeyer, Nicole Christmann, Johannes Ehm, Dirk Fahrland, Ibrahim Güdden, Ahmad Hassanzada, Inka Helmes, Kalle Hornig, Merlinda Irro, Ralf Jansen, Gabriele Klama, Saskia Klose, Ulrich Kobbe, Benjamin Kobs, Reginald Kokuma, Nina Lantzerath, Brigitte Lundu Mumbu, Ilda Merdan, Renate Maas-Vondermann, Cornelia Mosch, Hans-Heinrich Müllers, Katrin Nagorny, Maria Perau, Anne Perolles, Johannes Peters, Daniela Schlutz, Faduma Schneegans-Jonethal, Petra Seeger, Ziver Sürücü. Chris Terhart, Monika Wolk (ZUE Rees); Christoph Gerwers (Stadt Rees), Dr. Michal el Nounou (SV Rees), Dr. Faisal Balaom (Hausarzt Rees), Fremde werden Freunde (Initiative Rees), Jugendhaus Remix, Dr. Arndt Verfürth (Kinderarzt Rees), Jugendhaus JiM (Millingen). Susanne Maubach, Heinz Uwe Treger (Malteser Stadtverband Emmerich).



    https://www.nrz.de/staedte/emmerich-...210471709.html

    19 Männer, sofern ich einen orientalischen Vornamen richtig zugeordnet habe und 22 Frauen.
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
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  9. #39
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    AW: Flüchtlingshelfer/Innen werden gefeiert - Propaganda, von der man lernen kann

    Nach Feierabend ins Asylheim

    Vor Kurzem wurde Una Rieß-Stadnik für ihr Engagement geehrt. In ihren Augen tut sie aber nur das Nötige.


    Coswig. Kaum hat sich Una Rieß-Stadnik auf der großen Couch in dem kahlen WG-Wohnzimmer niedergelassen, füllt sich die Runde. Der erste Weg nach ihrer Arbeit im Reisebüro führt die Coswigerin immer auf die Köhlerstraße. Montags bis freitags ist das nach 19 Uhr, sonnabends nach 13 Uhr. Seit anderthalb Jahren engagiert sie sich ehrenamtlich als Patin für die Bewohner der Neusörnewitzer Asylunterkunft.

    Zurzeit betreut sie hier einen harten Kern von zehn Flüchtlingen. Darunter eine WG von afghanischen Männern, aber auch einige Syrer und Pakistani sowie ein Vater-Sohn-Gespann aus Afghanistan. Ayaz, wie der Sohnemann heißt, weicht ihr nicht von der Seite. Stolz berichtet der Neunjährige, dass seine Füße schon wieder gewachsen sind. Ein WG-Bewohner holt einen Brief in typisch grauem Ökopapier von Behörden herbei. Una Rieß-Stadnik erfasst mit einem Blick, was Sache ist. „Da rufen wir an und fahren hin“, sagt sie ruhig. „Hat das Sinn?“, fragt er unsicher. „Alles hat Sinn!“, macht sie Mut.

    Bis auf einen einzigen haben alle Afghanen hier einen Negativbescheid auf ihren Asylantrag erhalten. „Die Gründe versteht man nicht“, sagt Una Rieß-Stadnik. „Das sind nur Textbausteine in der Begründung.“ Darum hat sie alle bei dem Schritt zur Klage am Verwaltungsgericht begleitet. „Da will ich auch noch mal mit den Jungs hin, damit sie als Zuschauer schon mal eine Verhandlung erleben und sich besser auf ihre eigene vorbereiten können.“

    Die Männer auf der Köhlerstraße sind ihr dankbar. „Immer kommt sie uns besuchen“, sagt ein Mittvierziger. „Das Leben ist so langweilig für uns.“ Darum nutzt Una Rieß-Stadnik jede Gelegenheit, etwas mit ihnen zu unternehmen. Damit sie rauskommen. Unter Menschen sind. Selbst, als sie vor Kurzem für den David-Schmidt-Preis aufgestellt war, nahm sie drei ihrer Schützlinge mit zur Veranstaltung ins Radebeuler Lügenmuseum.
    Vorgeschlagen hatte sie die Initiative Coswig – Ort der Vielfalt. „Ihr Engagement geht weit über das Normale hinaus“, sagt Sprecher Sven Böttger. Zum Beispiel habe sie einem Syrer eine Lageristenstelle im Rewe-Markt vermittelt. Und Ayaz habe sie zeitweise bei sich aufgenommen, während dessen Vater im Krankenhaus lag. Und später habe sie erreicht, dass der Junge aufgrund seiner angeborenen Augenkrankheit die Landesschule für Blinde und Sehbehinderte – Förderzentrum Chemnitz besuchen darf. Auch kümmerte sie sich mit darum, dass er nun jeden Tag aus Coswig abgeholt und wieder heimgebracht wird. „Sie hängt sich ungemein rein und bleibt dran“, sagt Sven Böttger. Die Nominierung sei einstimmig in der Arbeitsgemeinschaft Patenschaften beschlossen worden. Darin organisieren sich aktuell 31 Paten.

    Una Rieß-Stadnik hatte davon nichts mitbekommen, weil sie oft gar nicht die Zeit hat, zu den AG-Treffen zu gehen. Sven Böttger informierte sie am Telefon, dass die Wahl der Initiative auf sie gefallen ist. „Ich habe mich geehrt gefühlt“, erinnert sie sich an diesen Moment.

    Dass sie tatsächlich ausgezeichnet werden könnte, zog sie gar nicht weiter in Erwägung. „Ich war bei der Veranstaltung neugierig auf die anderen“, erzählt sie. Doch die Jury ehrte die Flüchtlingspatin für ihr überdurchschnittliches Engagement mit dem Sonderpreis der Hans-Böckler-Stiftung. Dabei handelt es sich in erster Linie um eine ideelle Anerkennung, die jedoch auch mit einem kleinen Preisgeld verbunden ist. Die Höhe weiß sie noch nicht.

    Dass es ihren Schützlingen zugute kommt, steht für sie jedoch außer Frage. „Einige brauchen Schuhe“, sagt sie und lächelt Ayaz an.

    Außerdem fallen ständig irgendwelche Kosten an. Einem der afghanischen Männer legte sie jüngst das Geld für ein Busticket aus. Er hatte im Odenwald Arbeit bei einem Landwirt gefunden und seine letzten Groschen in den Umzug investiert. Vor Ort schuftete er 78 Stunden pro Woche im Stall, mit dem Arbeitsvertrag aber hielt ihn sein Chef hin.

    Als nach reichlich zwei Wochen noch nichts geklärt und kein Cent Unterstützung gezahlt war, holte Una Rieß-Stadnik ihn zurück. Wie sich im Nachhinein herausstellte, war es nicht das erste Mal, dass der Landwirt Flüchtlinge ohne Bezahlung beschäftigt. Das klärt die Flüchtlingspatin nun auf höherer Ebene.

    Über ihr Engagement redet Una Rieß-Stadnik selbst wenig mit anderen. Einige in ihrem Umfeld gehen gegen Flüchtlinge auf die Straße. Ihnen erzählt sie manchmal von den einzelnen Schicksalen. Mehr nicht. Dass ihr so viel daran liegt zu helfen, erklärt sie sich mit ihrem Vati, der Sudetendeutscher war. Er erzählte oft, was er als Vertriebener erlebt und durchlitten hat. „Das hat mich geprägt“, sagt sie. „Er war sehr menschlich.“ Und damit ist er für sie Vorbild geworden.
    https://www.sz-online.de/nachrichten...m-3699466.html
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  10. #40
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    AW: Flüchtlingshelfer/Innen werden gefeiert - Propaganda, von der man lernen kann

    Die Männer auf der Köhlerstraße sind ihr dankbar. „Immer kommt sie uns besuchen“, sagt ein Mittvierziger. „Das Leben ist so langweilig für uns.“ Darum nutzt Una Rieß-Stadnik jede Gelegenheit, etwas mit ihnen zu unternehmen. Damit sie rauskommen.
    Was sind das nur für unselbstständige, unbeholfene Männer? Zu doof um mal vor die Tür zu gehen.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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