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    Lokale Arbeitgeber gegen Abschiebung

    Auch die Arbeitslosigkeit im Schwarzwald ist hoch, weswegen viele Schwarzwälder in benachbarte Regionen ziehen. Doch ganz offensichtlich gibt es auch im Schwarzwald erstaunlicherweise Fachkräftemangel.

    Villingen-Schwenningen. Nach seinem engagierten Vortrag über die Zustände in Gambia und die, aus seiner Sicht nicht nachvollziehbaren Abschiebeverfahren im Schwarzwald-Baar-Kreis, sowie einer Diskussion unter den anwesenden Arbeitgebern, waren sich alle einig, dass ein runder Tisch gegründet werden sollte, um gemeinsam zu diskutieren, wie die Abschiebungen gerade von Gambiern, die integrationswillig sind und einen Ausbildungsplatz haben, verhindert werden können.
    Arbeitskräfte: Die Arbeitskraft der Flüchtlinge, die integrationswillig sind, wäre in vielen Branchen dringend notwendig, so Utischill. Die Ausbildung der Asylbewerber, viele würden monatlich 100 Euro an ihre zurückgebliebene Familie schicken, sei eine gelebte Entwicklungspolitik. Baden-Württemberg sei ein Schwerpunktland für Gambier, 15 000 würden in Baden-Württemberg leben, fünf Prozent hätten eine reelle Chance, als Asylbewerber ein Bleiberecht zu bekommen, das seien 750 Personen, betonte Utischill.
    Arbeitgeber: Martin Ballof, Straßenbaumeister, berichtete von einem Flüchtling aus Gambia, der bei ihm arbeite und über den er nur positive Rückmeldungen erhalte. "Wer von uns Deutschen will noch bei jedem Wetter draußen arbeiten, wer möchte noch alte Menschen pflegen", fragte Ballof. Seine Mutter habe an Ministerpräsident Winfried Kretschmann geschrieben und sich für die Flüchtlinge eingesetzt. Sie habe tatsächlich eine Antwort von Innenminister Thomas Strobl, voll mit verquastem Beamtendeutsch erhalten, reichte Ballof den Brief durch die Reihen.
    In der Baufirma als Saisonarbeiter eingestellt und für den Winter entlassen:

    Leo Hermann von der Hermann GmbH, einer Baufirma in Vöhrenbach, erklärte, seine Leute seien positiv überrascht gewesen mit welchem Interesse die Flüchtlinge bei der Arbeit seien und auch unbedingt lernwillig seien. "Sie liegen dem Staat nicht zur Last, ich hoffe, dass sie im Frühjahr wieder arbeiten dürfen und nicht abgeschoben werden, betonte er.
    Und hier die ultimative -Prozent-Stelle (für Prozent fehlt offensichtlich die Kapazität, es war wohl schon zuviel Personal angestellt).

    (Mal sind es die begeisterten Mitarbeiter, mal die fragenden Senioren, das nächste Mal vermutlich der Weihnachtsmann. Welche von den Arbeitgeber Abhängigen so in die Verantwortung für deren private Interessen genommen werden - was moralisch hehr klingt, wird doch eher verwerflich....)

    Der Heimleiter von der Seniorenresidenz, Lubina, erklärte, ein Gambier sei zu 50 Prozent bei ihm angestellt gewesen. Er war beliebt, belegte einen Sprachkurs, bis ihm vergangene Woche alles entzogen wurde und er jetzt vor der Abschiebung stehe. "Die Senioren fragen nach ihm, die Mitarbeiter auch, was soll das", ereiferte sich Lubina.
    Kaum gekommen, schon Fachkräfte. Es dürfte sich hier um Hilfskräfte handeln, mehr nicht.

    Simone Spiegelberg von BBQ Berufliche Bildung berichtete, sie habe drei Flüchtlinge in St. Georgen als Altenpfleger. Die würden die Senioren betreuen als ob sie ihre Eltern seien und würden jeden Tag besser Deutsch sprechen.
    Die armen Alten!

    Ballof und Hermann verstanden nicht, wieso man bei den Gambiern, die arbeitswillig seien, den Hebel ansetze. Der Tenor der anwesenden Arbeitgeber und Flüchtlingsbetreuer vom Deutschen Roten Kreuz war gleich: "Wir Arbeitgeber wollen die Flüchtlinge behalten, wir haben das Gefühl, dass die Behörden nicht miteinander kommunizieren", die Bemühungen der Sozialdienste seien nahezu hoffnungslos wie die der Ehrenamtlichen. Und die Politiker sind in diesem Jahr mit der Wahl beschäftigt, da wird sich nicht viel tun, betonten sie.
    Fazit: Abschließend war man sich einig, dass alle Arbeitgeber Stellung beziehen sollten, eine Vernetzung sei wichtig und die Politiker sollten die Adressaten für die Appelle, das Abschiebeverfahren zu ändern, sein.
    http://www.schwarzwaelder-bote.de/in...5e491693f.html

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    Zu diesem Utschill, der schon im vorigien Artikel erwähnt wird und der Initiator ist (übrigens sei hervorgehoben, dass Arbeitgeber, die Flüchtlinge einstellen, neben Integrationshilfen der Bundesagentur für Arbeit ebenfalls auch noch die Hälfte des Lohnes als Subention erhallten, bezahlt von den sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmern über die Arbeitslosenversicherung - die Subventionen gelten auch für Praktika und Lehrstellen)

    Christian Utischill, ehrenamtlicher Helfer für Asylbewerber in Maria Tann, setzt sich nach wie vor für seine Schützlinge ein, die vor allem aus Gambia stammen.

    Nachdem er sie in der deutschen Sprache unterrichtet und dafür gesorgt hatte, dass sie Ausbildungsplätze erhalten, sieht er sich vor eine neue Aufgabe gestellt: "Zwei der Männer sollen nach Italien abgeschoben werden. Die Abschiebung war zum 11. Januar geplant", erklärt er. Die beiden Männer wurden nicht angetroffen, stellten sich jetzt jedoch freiwillig, berichtet er.
    Utischill handelte und schrieb an den diensthabenden Polizeibeamten mit der Frage, wann die nächste Abschiebung geplant sei. Die Fragen der Unterbringung und Verpflegung wolle er beantwortet haben und bitte auch darum, die Abschiebung mindestens zwei Tage vorher anzukündigen.
    Weiter hat Utischill um ein dringendes Treffen der Betreuer der Gambier im Schwarzwald-Baar-Kreis mit dem Deutschen Roten Kreuz, dem Landratsamt, der Arbeitsagentur und unter anderem der Diakonie gebeten.
    Ein wichtiger Informationsaustausch über die Abschiebepraxis mit ihren Zusammenhängen und Folgen sei dringend notwendig, so Utischill. Er werde am Ende dieser Woche an einem Fachtag zum Thema Gambia in Stuttgart teilnehmen und möchte, dass bei diesem Treffen die Ergebnisse dieser Veranstaltung berücksichtigt werden.
    Er ist der Ansicht, dass von der Abschiebung betroffenen Personen ein Anrecht haben, über alle Fragen aufgeklärt zu sein, damit ein Mindestmaß an humanitärer Behandlung möglich werde, so Utischill. Er erklärt, dass er auf ein sehr kurzfristiges Meeting der Betreuer im Kreis warte.
    http://www.schwarzwaelder-bote.de/in...cd15ff797.html

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    Und hier klingt die Sache völlig anders. Die Gambier sind zum Teil entschwunden, zum Teil wurden sie gekündigt und Herr Utschill, der mit dem Wegfall der Flüchtlingsbetreuung um sein Altershobby fürchtet, war früher Unternehmensberater und ist Vorsitzender des CDU-Ortsvereins. Er weiß also, welches Rädchen er drehen muss und hat beste Kontakte zu örtlichen Arbeitgebern und zur Presse.

    Es begann im Januar, als Bürgermeister Andreas Braun jene Bürger zu einer Zusammenkunft in das Rathaus eingeladen hatte, die bereit waren, sich ehrenamtlich für Flüchtlinge einzusetzen.

    Zunächst sei alles sehr gut angelaufen. Man habe mit den Flüchtlingen vereinbart, dass man sich montags zwanglos in Maria Tann zum Kennenlernen treffe, parallel hatten Bürger aus Maria Tann in drei Gruppen Unterricht in Maria Tann gegeben.

    Bis zum Sommer sei es gut gelaufen, dann seien immer weniger Flüchtlinge zu den Treffen gekommen, weshalb sie schließlich eingestellt wurden. Inzwischen gibt nur noch Utischill ein Mal in der Woche Deutsch-Unterricht. Am Anfang habe er bis zu zwölf Flüchtlinge unterrichtet, inzwischen seien es nur noch fünf bis sieben, erzählt er. "Sie sprechen inzwischen ganz gut Deutsch und wir reden jetzt über Themen, die ihnen auf dem Herzen liegen", betont er.

    Zwei der Männer aus Gambia hatte er im Sommer bei Rolf Weisser in Unterkirnach untergebracht, wo sie sich sehr gut bei Arbeiten im Außengelände gemacht hätten. Mit einem sehr guten Zeugnis von Weisser konnten sie im neuen Seniorenzentrum auf dem ehemaligen Velvetgelände ein Praktikum als Vorstufe zum Helfer beginnen: "Das Praktikum dauert drei Monate, vom Seniorenstift aus erhalten sie fachspezifischen Deutschunterricht und alle sind sehr zufrieden mit ihnen", freut er sich.

    Keiner der Flüchtlinge, die er unter seine Fittiche genommen hatte, wisse, ob er auf Dauer in Deutschland bleiben können, erklärt Utischill. Ein Flüchtling, der bei CNC Technik arbeiten könnte, solle nach Italien abgeschoben werden, was Utischill mithilfe eines Anwalts erst einmal aufgeschoben hat: "Er wartet und wartet auf eine Arbeitserlaubnis und hat auch kein Taschengeld erhalten", sagt Utischill.

    Drei Männer aus Gambia habe er bei Winkler untergebracht, wo sie eine Ausbildung zum Metallfacharbeiter absolvieren. Diese Drei seien nicht von der Abschiebung betroffen, zeigt er sich erleichtert. Ein anderer Flüchtling habe ein Praktikum bei den Stadtwerken bis Mitte Januar erhalten, dann sehe man weiter, so Utischill. Ein Flüchtling habe ein Praktikum im Fohrenhof in Unterkirnach absolviert, fährt er fort.

    Auf die Frage, wie seine Schützlinge zu ihren verschiedenen Arbeitsplätzen fahren, antwortet er, dass er ihnen die jeweiligen Adressen im Internet ausgedruckt habe, ebenso die Busverbindungen.

    Inzwischen macht sich Utischill Sorgen, denn fünf der insgesamt zwölf Flüchtlinge habe er lange nicht mehr gesehen. Sie wollten anscheinend nicht betreut werden, bedauert er.

    Auch habe er erfahren, dass das Deutsche Rote Kreuz (DRK) sechs Helfern, die die Flüchtlinge betreut haben – zwei davon in Maria Tann – zum 15 Dezember gekündigt habe. Auf Anfrage des Schwarzwälder Boten erklärt Ludwig Winter vom DRK, der für die Flüchtlinge im Kreis zuständig ist, dass zwei neue Kräfte vom DRK in Maria Tann eingesetzt werden, jedoch mit weniger Stundenzahlen als bisher.

    Utischill befürchtet, dass die Flüchtlingsunterkunft in Maria Tann geschlossen wird und er die Männer nicht mehr betreuen kann. Dann bestehe wieder die Gefahr, dass sie abgeschoben werden, meint Christian Utischill.

    Christian Utischill lebte ab 1946 in Bayern, wo er in der Datenverarbeitung arbeitete. In den vergangenen 20 Jahre war er als Unternehmensberater tätig und seit 1995 Projektmanager. Seit 1976 lebt er mit seiner Frau in Unterkirnach, war dort zwei Jahre Vorsitzender des CDU-Ortsverein Unterkirnach und ist noch immer Mitglied.
    http://www.schwarzwaelder-bote.de/in...396d2763a.html

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    Wie Christian Utschill an sein Amt als Vorsitzender des CDU-Ortsvereins kam, ist auch äußerst dubios:

    Im CDU Gemeindeverband Unterkirnach galt es diese Woche, einen neuen Vorsitzenden zu wählen. Die Amtsinhaberin Regina Hiekisch verabschiedete sich im Rahmen der Hauptversammlung nach acht Jahren aus dem Vorstand. Für ihre Nachfolge hatten sich zwei Kandidaten beworben, Gemeinderat Michael Klafki und Christina Utischill stellten sich den CDU-Mitgliedern vor.
    Die Wahl ging knapp aus: Mit zwölf zu zehn Stimmen entschieden sich die Mitglieder des Gemeindeverbandes für Christian Utischill. Einige konnten ihre Überraschung und andere wollten ihre Enttäuschung über dieses Ergebnis nach der Wahl nicht verbergen, galt Klafki bei vielen doch als Favorit für dieses Amt. Insbesondere die bisherige Vorsitzende Regina Hiekisch machte aus ihrer Enttäuschung keinen Hehl. „Plötzlich haben da Mitglieder mit abgestimmt, die habe ich noch nie auf einer Versammlung gesehen“, kommentierte sie das Wahlergebnis. Michael Klafki, der sich in seiner Vorstellungsrede als Unterkirnacher aus Leidenschaft bezeichnete, wird künftig Utischills Stellvertreter. „Ich kenne die Menschen hier und weiß um ihre Probleme“, argumentierte der pensionierte Lehrer, der 40 Jahre lang an der Roggenbachschule tätig war und sich hier weiterhin ehrenamtlich engagiert, vor der Wahl. Christian Utischill hat sich zwar bisher aus beruflichen Gründen nicht in der Gemeinde engagieren können, will das jetzt aber nachholen. Als erste Amtstat legte er den anwesenden Mitgliedern noch in der Hauptversammlung eine eigene Prioritätenliste vor, in der er aufzeigte, wie er sich künftig die Arbeit des Gemeindeverbandes der CDU in Unterkirnach vorstellt.
    Er wolle eine stärkere Einbindung der Kompetenz der CDU-Gemeinderäte in die Arbeit des Gemeindeverbandes. Außerdem forderte er die Mitglieder auf, eigene Wünsche zu definieren. Christian Utischill selbst möchte auch Jugend und Politik zusammenbringen, setzt dabei auch auf Michael Klafki. Man müsse einfach abseits aller Parteipolitik mit Schülern diskutieren, meinte der neue Vorsitzende. Sein Weg führe auch weg von der bisher gepflegten Konsenzpolitik seiner Vorgängerin, es sollten ruhig auch neue, kontroverse Ideen auf den Tisch kommen. Dafür benötige man auch einen Bürgerstammtisch. Die in seinen Augen einseitige Ausrichtung auf den Tourismus hält Christian Utischill für falsch. Wenn dieses eine Standbein weg bricht, dann gehe es Unterkirnach schlecht. „Wir müssen die Industriebrachen in Unterkirnach wieder mit Leben füllen“, meint er.
    http://www.suedkurier.de/region/schw...372541,4042907
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2
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    AW: Lokale Arbeitgeber gegen Abschiebung

    Dann sollen die Unternehmer sämtliche Kosten aller "Flüchtlinge" tragen.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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