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  1. #1

    Spanien einst - Tag der offenen Tür

    Morisken
    ...

    Kultur

    Die spanische Regierung erlegte den Morisken strenge Beschränkungen auf, um sicherzustellen, dass sie nicht weiterhin heimlich dem Islam anhingen, was tatsächlich der Fall war: Morisken hatten die Türen ihrer Häuser am Donnerstagabend und Freitagmorgen offen zu lassen, damit Soldaten ein- und ausgehen konnten, um sicherzustellen, dass sie nicht badeten, wie es unter Muslimen vor dem Gemeinschaftsgebet am Freitag üblich ist. Muslime, die beim Lesen des Korans oder bei der Wudu genannten rituellen Waschung angetroffen wurden, konnten sofort getötet werden.
    Doch selbst unter diesen äußerst schwierigen Umständen hielten die Morisken größtenteils über Jahrzehnte an ihrem Glauben fest, auch wenn ihre Möglichkeiten zum Gemeinschaftsgebet oder die Pilgerfahrt nach Mekka eingeschränkt waren:
    Morisken arbeiteten heimlich an den kirchlichen Feiertagen und zelebrierten die Freitage mehr als die Sonntage. Auch wenn ihre Kinder zum Schein getauft wurden, wischten sie symbolisch das Taufwasser ab und gaben ihnen maurische Namen, die im eingeweihten Kreis verwendet wurden. Auch wurden die Jungen heimlich beschnitten. Auch wenn Trauungen öffentlich nach christlichem Ritus durchgeführt wurden, folgte daheim oft eine Trauung im muslimischen Stil, in traditionell maurischer Kleidung und mit rituellen Tänzen.[1]
    https://de.wikipedia.org/wiki/Morisken

    https://michael-mannheimer.net/2015/...nien-nicht-an/
    Geändert von burgfee (12.09.2016 um 19:17 Uhr)

  2. #2
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    AW: Spanien einst - Tag der offenen Tür

    Die Weigerung sich zu integrieren hat einen ganz wesentlichen Vorteil. Man wird im Fall des Falles diese Leute auch wieder los. Sie haben ja wenig Verbindendes zu dem Land aufgebaut, in dem sie leben. Deshalb gelang letztlich die Vertreibung der Muslime aus Spanien.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  3. #3

    AW: Spanien einst - Tag der offenen Tür

    Einerseits waren die Westgoten dem Bericht nach sehr hart und brutal mit ihren Untergebenen umgegangen, so dass die auf bessere Zeiten durch den Islam hofften, was teilweise eintrat, jedoch wird in dem Bericht auch deutlich, der Islam duldete kein gleichberechtigtes Nebeneinander.

    ...
    Auch die ländlichen Gesellschaften wurden nach eigenen Maßstäben umorganisiert: In den eroberten Distrikten wurden zuerst Adel und Kirche enteignet und das Land zur Bestellung unter den Eroberern für militärische Verdienste verteilt. Außer den seit alters her bekannten Gemüse- und Getreidesorten und Oliven, Feigen und Weinreben wurden in den Huertas (Nutzgärten) und Vegas (Fruchtebenen) nun neue Pflanzen aus dem Orient angepflanzt: Zuckerrohr, Reis, Auberginen, Spinat, Artischocken, Spargel, Aprikosen, Bananen, Baumwolle, Orangen, Limonen und Zitronen und natürlich die Dattelpalmen, die den islamischen Eroberern als erste Pflanze und wichtiges Grundnahrungsmittel in die neuen Länder gefolgt war. Es entstand bäuerlicher Klein- und Mittelbesitz, weil freigelassene Sklaven und ehemalige leibeigene Bauern bleiben durften, wenn sie als Pächter die Felder bestellten. Dafür mußten sie jedes Jahr einen Teil der Ernte an die neuen Besitzer abführten, die eine neue Araber-Aristokratie zu bilden begannen. In dieser Hierarchie nachgeordnet waren die Mawali, Personen, die unter dem persönlichen Schutz eines einflußreichen Muslims standen. Eine dritte Gruppe bildeten die andersgläubigen Bauern, dann folgten die Sklaven; meist ehemalige Kriegsgefangene.
    ...
    http://open-speech.com/threads/72695...=1#post1699736

    Und weiter liest man in dem Bericht:
    Eine dritte Gruppe bildeten die andersgläubigen Bauern, dann folgten die Sklaven; meist ehemalige Kriegsgefangene.

    Bei ihnen machte sich der Übergang zu den neuen Verhältnissen am entscheidensten bemerkbar. Unter den westgotischen Herren waren sie jeder Willkür preisgegeben, bei der selbst geringste Vergehen blutig bestraft wurden. Der Islam erkennt zwar, die Sklaverei an, aber der Koran gebietet auch die rücksichtsvolle Behandlung von Sklaven und Untergebenen. Sklaven konnten sich durch Arbeit freikaufen oder auf die Milde ihres Herrn spekulieren, denn es galt als Verdienst vor Allah einem Sklaven die Freiheit zu schenken. Wurde ein Sklave schlecht behandelt hatte er die Möglichkeit vor einem Gericht seinen Herrn anzuklagen. Oder er bekannte sich zum Islam, weil unter Umständen auch dadurch die Freiheit erlangt werden konnte. In der Folge waren sie bis zum Ende der arabischen Herrschaft in Spanien die treuesten Gefolgsleute der Mauren. - So entstand ein Neben- und Miteinander von Bevölkerungsgruppen, die einander ständig durchdrangen.
    ...
    http://stud-www.uni-marburg.de/~Schmeer/mauren.html

    Wobei ich nicht wirklich glauben kann, dass es den Sklaven unter den moslems damals so gut ging, wenn man so manche aktuellen Artikel über Sklaven und Dumpinglohnarbeiter in Saudiarabien liest...
    Geändert von burgfee (14.09.2016 um 17:20 Uhr)

  4. #4

    AW: Spanien einst - Tag der offenen Tür

    Dazu kamen inner-islamische Reibereien, die der Bevölkerung schwer machten.


    Formell unterstand Spanien in der ersten Hälfte des 8. Jhdts. dem omaijadischen Kalifen Hîshâm (724-743) in Damaskus, praktisch aber dem Emir Ibn Abdallah in Nordafrika. Darin liegen auch die Ursachen für die inneren Machtkämpfe und Gegensätze zwischen Moslems und Einheimischen die den Islam angenommen hatten. Hinzu kamen theologische Reibereien zwischen Arabern und aus Nordafrika zugewanderten Berbern, die bisher das Rückrat der kämpfenden Truppen gebildet, sich aber nun sozial benachteiligt und durch die arabischstämmige Aristokratie bevormundet fühlten. Dazu kam, daß nach ihrer Koranauslegung die Gemeinde über dem Kalifen steht und er der Gemeinde in seinen Entscheidungen folgen muß. Nach nomadischer Tradition hatten sie die Stammesbindungen nach Nordafrika aufrecht erhalten und als die nordafrikanischen Berber einen Aufstand gegen den Kalifen anzettelten, folgten die Stammesbrüder in Spanien ihrem Beispiel. Der Aufstand konnte zwar 740 niedergeschlagen werden, aber schon nach kurzer Befriedung und Parteienvergleich kam es zu neuen Auseinandersetzungen.
    http://stud-www.uni-marburg.de/~Schmeer/mauren.html

  5. #5

    AW: Spanien einst - Tag der offenen Tür

    Sprachliche Auswirkungen in Spanien und Portugal.

    Die römische Provinz Hispanien wurde ebenfalls von einem Germanenstamm erobert, den Westgoten. Sie errichteten dort das Westgotenreich und setzten sich als militärische Oberschicht über die römische Bevölkerung fest. Wie die Franken übernahmen auch die Westgoten bald die Sprache ihrer Untergebenen, die zwar militärisch besiegt waren, aber eine höherstehende und attraktive Kultur hatten. Anders als in Frankreich, währte die Herrschaft der Westgoten nur bis 711 n. Chr., als der Großteil ihres Reiches von den arabischen Mauren erobert wurde. Nur im gebirgigen Norden der iberischen Halbinsel konnten sich kleine christliche Reiche halten, die von einer von Westgoten abstammenden Adelsschicht regiert wurden. Im Süden regierte mehrere Jahrhunderte eine arabische Oberschicht über die romanischsprechende Mehrheitsbevölkerung. Erst später eroberten diese Kleinkönigreiche bis 1492 die iberische Halbinsel von den muslimischen Mauren zurück. Die Spanische Sprache hat deshalb zwei Superstrate, ein westgotisches und ein arabisches, wobei sich das westgotische Superstrat im modernen spanischen Vokabular auf ein paar wenige Wörter, Personennamen und Ortsnamen beschränkt, während die arabischen Spuren ungemein größer sind.
    Ähnlich ist die Situation in der Portugiesischen Sprache. Diese hat ebenfalls ein kleines germanisches Superstrat von den Sueben, die sich im Nordwesten der iberischen Halbinsel festsetzten. Viel bedeutender ist aber auch dort das arabische Superstrat von den Mauren, die den Süden des Landes jahrhundertelang regierten. Der Unterschied der Einflüsse zwischen Norden und Süden bestimmt noch heute die Dialekte in Portugal. Der arabische Einfluss ist im Süden, in den Regionen Alentejo und Algarve am deutlichsten spürbar. Der galicische Norden hingegen, der eigentliche Entstehungsort der portugiesischen Sprache, kam im 13. Jahrhundert zum Königreich Kastilien und war seitdem einem kastilischen Spracheinfluss ausgesetzt. Die Galicische Sprache und die Portugiesische Sprache sind heute zwei eigenständige Sprachen, die aber sehr nah verwandt sind. Dem Galicischen fehlt das arabische Superstrat, arabische Wörter sind dort nur über das kastilische Superstrat in die Sprache gekommen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Superstrat_(Linguistik)

  6. #6
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    AW: Spanien einst - Tag der offenen Tür

    Zitat Zitat von Eddie J. Beitrag anzeigen
    Wobei ich anmerken möchte, dass die Vertreibung der Juden und Muslime aus Spanien nicht zu den Sternstunden West-Europas (falls man Spanien ganz mutig damit meint) gehört... .
    Und die Alternative dazu wäre gewesen?
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  7. #7
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    AW: Spanien einst - Tag der offenen Tür

    Zitat Zitat von Eddie J. Beitrag anzeigen
    Merkwürdige Frage. Falls sie ernsthaft gemeint war:

    Die Juden und Muslime NICHT vertreiben. Und bei der Gelegenheit auch gleich auf die sog. "Reconquista" inkl. Scheiterhaufen u.ä. verzichten.
    Was ist da so merkwürdig dran und warum sollte sie nicht ernsthaft gemeint sein? Tatsache ist doch wohl, dass die Muslime die Spanier unterworfen und 800 Jahre eine Fremdherrschaft ausgeübt haben. Tatsache ist, dass die Christen sich in einem Befreiungskampf vom Joch der Muslime befreit und sehr wohl erkannt haben, dass ein Zusammenleben mit den Muslimen nicht möglich ist. Die angeblich so glanzvolle Zeit mit religiöser Toleranz und Friede, Freude, Eierkuchen ist ein Märchen. Letztlich war die Vertreibung die einzige humane Möglichkeit, die Besatzer und Unterdrücker loszuwerden. Alternativ hätte man sie alle umbringen können.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  8. #8
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    AW: Spanien einst - Tag der offenen Tür

    Zitat Zitat von Eddie J. Beitrag anzeigen
    Sorry, ziemlicher Unsinn.
    Dann träume mal weiter
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  9. #9

    AW: Spanien einst - Tag der offenen Tür

    Wie 'kultiviert' es da unter den Moslems zuging kann man im Abschnitt "Das Kalifat von Cordoba" nachlesen.

    http://open-speech.com/threads/72695...=1#post1699771
    Geändert von burgfee (14.09.2016 um 17:24 Uhr)

  10. #10
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    AW: Spanien einst - Tag der offenen Tür

    Zitat Zitat von Eddie J. Beitrag anzeigen
    Ich halte mich an die Fakten.
    Und die sind?
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