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  1. #1

    Rückkehr unerwünscht

    Stephan Steiner
    RÜCKKEHR UNERWÜNSCHT
    Deportationen in der Habsburgermonarchie der
    Frühen Neuzeit und ihr europäischer Kontext

    ...
    http://www.boehlau-verlag.com/downlo...OpenAccess.pdf

    In obigem Link gibts nicht nur das überaus spannende Inhaltsverzeichnis zu sehen, sondern sogar das gesamte Buch zu lesen! Es geht da um viele Gruppierungen, die Morisken habe ich in meinen Beiträgen willkürlich weiter unten herausgegriffen, da sie besonders gut in das Forenthema passen....




    https://www.amazon.de/R%C3%BCckkehr-.../dp/3205794990
    Geändert von burgfee (12.09.2016 um 22:56 Uhr)

  2. #2

    AW: Rückkehr unerwünscht

    Ab S. 74 über die Morisken

    S. 77
    ...
    Während man in katholischen Kreisen um den Kardinal Espinosa mit Jubel ein monokonfessionelles Spanien anbrechen sah, warnten der Herzog von Alba und der mit der Situation vor Ort zutiefst vertraute Marquis von Mondéjar vor einer Rebellion. Tatsächlich brach diese zu Weihnachten 1568 in Granada mit unerwarteter Vehemenz und Grausamkeit los. Da gerade zu diesem Zeitpunkt wesentliche Truppenkontingente in Flandern gebunden waren, gelang es den Morisken (mit erheblicher Unterstützung durch nordafrikanische Muslime), die Zahl ihrer Rebellen in kurzer Zeit von 4.000 auf etwa 30.000 zu steigern.
    In dieser Situation ernster Gefahr, in der ein Flächenbrand durchaus wahrscheinlich schien, betraute man Don Juan d’Austria, den unehelichen Sohn Karls V., mit der Niederschlagung des Aufstandes, der auf beiden Seiten durch Massaker gekennzeichnet war. Doch erst Mitte des Jahres 1570 zeichnete sich ein Sieg der königlichen Truppen ab, der dann gegen Jahresende „den brutalsten Krieg, der auf europäischen Boden in diesem Jahrhundert geführt wurde“, endgültig beendete.
    ...
    S. 81
    Insgesamt erreichte die Zahl der alleine aus der Region Valencia nach Nordafrika Verfrachteten das gigantische Ausmaß von 116.000 Personen

    S. 82
    Braudel etwa deutet an, dass die These von der ökonomischen Sinnlosigkeit der Deportationen von 1570 zumindest diskussionswürdig ist: „Die Morisken waren in Kastilien wieder angesiedelt worden, während die Altchristen im befriedeten Königreich Granada die fruchtbaren Böden kolonisierten: die Christenheit hatte bei diesem Krieg unterm Strich keineswegs Einbußen erlitten.
    http://www.boehlau-verlag.com/downlo...OpenAccess.pdf
    Geändert von burgfee (12.09.2016 um 22:20 Uhr)

  3. #3

    AW: Rückkehr unerwünscht

    Alpujarras

    Die Alpujarras (arabisch البشرات al-bušarāt), im Spanischen ist auch die Singularform La Alpujarra geläufig, sind eine größtenteils in der Provinz Granada in der autonomen Region Andalusien in Spanien gelegene Gebirgsregion. Der westliche Teil bildet den Südhang der Sierra Nevada, während sich der östliche Teil bis in die Provinz Almería erstreckt.
    ...
    Geschichte

    Berichte über die Alpujarras gibt es seit der arabischen Besiedlung ab 711. Vor allem zuwandernde Berber prägten das Land durch die Terrassierung der Berge und die Entwicklung eines ausgeklügelten Bewässerungssystems. Im 9./10. Jahrhundert führte Umar ibn Hafsun einen Aufstand gegen das Emirat von Córdoba. Ab dem 11. Jahrhundert, zur Zeit des Taifa-Königreichs von Almeria entwickelte sich die Alpujarras zu einem Zentrum der Seidenherstellung. 1228 kam es erneut zu einem Aufstand gegen die herrschenden Almohadendynastie. Im 13. Jahrhundert teilten die nun von Granada aus herrschenden Nasriden die Region in „Tahas“ genannte große Gemeindebezirke ein und befestigten diese mit Kastellburgen und Türmen.


    Moriskenaufstände und Vertreibungen

    Die relative Isoliertheit der Region führte nach der Eroberung Granadas durch die Katholischen Könige im Jahre 1492 dazu, dass sich viele Muslime hierher zurückzogen. Der letzte nasridische Emir Muhammad XII., genannt „Boabdil“, hatte dort nach seiner Kapitulation kurzzeitig sein letztes Refugium auf europäischem Boden, bevor er sich nach Fès in Marokko zurückzog.

    Von der noch 1492 proklamierten religiösen Toleranz sollte in der Praxis wenig übrig bleiben. Die spanische Feudalherrschaft erzeugte in den Alpujarras Spannungen, die sich schon im Jahr 1500 in gewaltsamen Aufständen entluden.

    Mit der Herrschaft Philipps II. verschärfte sich eine erneute Unterdrückung der islamischen Bevölkerung, wozu das Verbot des Islams, Zwangskonvertierungen und das Verbot der arabischen Muttersprache gehörten. Dies führte in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zu einem Aufstand. Abén Humeya übernahm die Führung der Morisken. Er wurde am 27. Februar 1568 zum König ausgerufen und wenig später in Cádiar gekrönt. Im April 1569 erhielt Juan de Austria, der Halbbruder des spanischen Königs, den Befehl über die spanischen Truppen und schlug nach und nach den Aufstand nieder. Im Oktober 1569 fiel Aben Humeya einer familiären Verschwörung zum Opfer. Sein Nachfolger Abén Aboo erlitt das gleiche Schicksal. Im Oktober 1570 unterlagen die letzten 300 aufständischen Morisken. Es folgte die Ausweisung der überlebenden etwa 80.000 Morisken zumeist nach Westandalusien, la Mancha oder Kastilien. Von etwa 400 Orten wurden 270 neu besiedelt, mit Bauern aus Galicien, León, Asturien und Kastilien. Die übrigen Ortschaften verfielen. Die neuen Bewohner konnten allerdings nicht das arabische Bewässerungssystem weiterführen. Die Landwirtschaft verfiel und die Region geriet in den folgenden Jahrhunderten weitgehend in Vergessenheit.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Alpujarras

  4. #4

    AW: Rückkehr unerwünscht

    https://michael-mannheimer.net/categ...es-andalusien/

    ***

    Die Spanische Inquisition und die Morisken

    Maislinger, Sarah (2008) Die Spanische Inquisition und die Morisken.
    Diplomarbeit, University of Vienna. Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
    BetreuerIn: Edelmayer, Friedrich

    [img] PDF
    Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
    Download (1587Kb)
    http://othes.univie.ac.at/755/
    Geändert von burgfee (12.09.2016 um 22:50 Uhr)

  5. #5

    AW: Rückkehr unerwünscht


  6. #6

    AW: Rückkehr unerwünscht


  7. #7

    AW: Rückkehr unerwünscht

    Wobei die Geschichte ja mit der Eroberung durch Moslems beginnt, es wäre sinnvoll auch das auszuarbeiten. Das war alles andere als Honigschlecken. Ist schon länger her, dass ich drüber las.

    Hier erst mal ne kleine geschichtliche Übersicht.

    ...
    Während der Punischen Kriege eroberten die auf die Phönizier zurückgehenden Karthager weite Teile des Südens und des Ostens der Halbinsel. Nach der Niederlage Karthagos eroberten die Römer in einem langen Prozess die gesamte Halbinsel. Die Provinz Hispania entwickelte sich zu einem wichtigen Bestandteil des Römischen Reiches.

    Als das Weströmische Reich zusammenbrach, eroberten Westgoten das Land. Die gotische Herrschaft wurde ab 711 durch muslimische Heere beendet. Diese als Mauren bezeichneten Berbergruppen eroberten den Großteil der iberischen Halbinsel, bis der Gotenkönig Pelayo ihren Vormarsch in der Schlacht von Covadonga in Nordspanien beendete. Dieses Ereignis markiert im Rückblick den Beginn der Rückeroberung des Landes durch die Christen, die Reconquista. Das maurische Spanien wurde nach 750 unabhängig vom arabischen Weltreich, 929 rief Abd ar-Rahman III. Al-Andalus zu einem eigenen Kalifat aus. Streitigkeiten zwischen den Adelsfamilien führten dazu, dass das Kalifat nach einem Jahrhundert in zahlreiche kleine Reiche zerfiel.

    Inzwischen wurde der Einigungsprozess im Norden vor allem durch Kastilien vorangetrieben. León wurde 1037 von König Ferdinand dem Großen von Kastilien erobert. Zudem verfolgten die Kastilier imperiale Ziele und nahmen zeitweise den Kaisertitel an. Die beiden Königreiche brachen zwar 1157 wieder auseinander, als König Alfonso VII. eine Erbteilung vornahm, doch um 1230 wurden sie von Ferdinand III. endgültig wieder im Königreich Kastilien vereinigt. Dies wiederum verband sich 1469 durch ein Ehebündnis mit Aragón, das den Ostteil der Halbinsel dominierte.

    1492 eroberten die vereinigten Reiche von Kastilien und Aragón mit Granada die letzte muslimische Herrschaft. In dasselbe Jahr fiel die Entdeckung Amerikas. Das Bestreben aus Spanien ein einheitliches katholisches Reich zu machen, begründete die dortige Inquisition. Spanien entwickelte sich zu einem der mächtigsten Vielvölkerstaaten. Als die spanische Erbtochter Philipp, den Sohn des römisch-deutschen Kaisers heiratete, begann die Verbindung mit dem Haus Habsburg. Karl I. (von Spanien, zugleich Karl V. des Heiligen Römischen Reichs) vereinte 1517 eines der größten Kolonialreiche der Geschichte. Nachdem er sich 1556 zurückzogen hatte, wurde es zwischen der spanischen und der österreichischen Linie der Habsburger aufgeteilt. Dabei wurde das Land in umfassende Kriege mit Frankreich, den Niederlanden und England, aber auch dem Osmanenreich verwickelt.

    ...
    https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Spaniens

  8. #8

    AW: Rückkehr unerwünscht

    Schlacht von Covadonga

    Die Schlacht von Covadonga fand bei der Felsenhöhle von Covadonga in Asturien statt (südöstlich von Cangas de Onís im Gebirge Picos de Europa).[1] Dort besiegten im Jahre 722 (oder 718) Asturer unter Führung von Pelayo eine maurische Streitmacht. Dieser erste militärische Erfolg der Christen nach der muslimischen Eroberung der Iberischen Halbinsel gilt traditionell als Beginn der christlichen Rückeroberung (Reconquista). In der modernen Forschung wird die Historizität des auch in muslimischen Quellen erwähnten Kampfes, der möglicherweise eher ein Gefecht als eine Schlacht war, nicht bezweifelt. Die Darstellung der muslimischen Verluste in der christlichen Geschichtsschreibung („Covadonga-Mythos“) wird jedoch als stark übertriebene und unglaubwürdig zurückgewiesen.

    ...
    Vorgeschichte

    Nach dem Sieg der Muslime in der entscheidenden Schlacht am Río Guadalete (Juli 711), in welcher der Westgotenkönig Roderich fiel, wurde das Westgotenreich vernichtet. Die aus Nordafrika gekommene muslimische Invasionsstreitmacht (Berber und Araber) eroberte in wenigen Jahren die Iberische Halbinsel. Der asturischen Überlieferung zufolge war Pelayo (lateinisch Pelagius) ein adliger Westgote, der als spat(h)arius („Schwertträger“) zur Leibgarde Roderichs gehört hatte. Er begab sich nach Asturien, wo seine Familie anscheinend verwurzelt und angesehen war.[2] Dort trat er in den Dienst des muslimischen Gouverneurs Munuza, arrangierte sich also mit den neuen Machthabern.[3] Munuza wollte die Schwester Pelayos heiraten, wohl um seine Macht in der Region durch eine Verbindung mit diesem prominenten Geschlecht abzusichern.[4] Pelayo verweigerte jedoch seine Zustimmung. Als Munuza sich darüber hinwegsetzte, kam es zum Zerwürfnis, und Pelayo flüchtete in eine entlegene Berggegend, um dort einen Aufstand zu beginnen.[5] Er ließ sich im Jahre 718 von seinen Anhängern zum König oder „Fürsten“ (princeps) wählen. Anscheinend unternahmen die Muslime, die damals mit ihrer Expansion nördlich der Pyrenäen beschäftigt waren, zunächst nichts dagegen und entsandten erst vier Jahre später, 722, eine Streitmacht, um den Aufstand niederzuwerfen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Covadonga

  9. #9

    AW: Rückkehr unerwünscht

    Zeittafel der Reconquista in Spanien 711 bis 1492
    ...
    http://www.spanien-bilder.com/spanis...ta-spanien.php


    Tariq ibn Ziyad

    Tariq ibn Ziyad (arabisch طارق بن زياد, DMG Ṭāriq b. Ziyād, tamazight ⵟⴰⵔⵉⵇ ⴱⵏ ⵣⵉⵢⴰⴷ; * um 670; † 720) war ein berberisch-muslimischer Feldherr und Eroberer des Westgotenreichs (711–714 n. Chr).

    ...

    Leben

    Tariq war ein zum Islam übergetretener Berber und unterstand als Truppenführer und Gouverneur von Tanger Musa ibn Nusayr, dem Statthalter von Ifriqiya (703–714). Nach einem ersten erfolgreichen muslimischen Streifzug von Marokko ins Westgotenreich unter Tarif abu Zura (Juli 710) fiel Tariq im Frühjahr 711 mit rund 7000 Mann (vor allem Berber) über die Straße von Gibraltar aus dem Gebiet von Ceuta kommend bei Gibraltar auf der Iberischen Halbinsel ein. Der Name „Gibraltar“ ist die spanische Ableitung des arabischen Namen Jabal Ṭāriq (جبل طارق), mit der Bedeutung Berg des Tarek.[1] Von dort aus eroberten die Muslime die Iberische Halbinsel (arab. al-Andalus).

    Nachdem er Verstärkung von 5000 Mann erhalten hatte, besiegte er die Westgoten unter Roderich in der achttägigen Schlacht am Río Guadalete (19.–26. Juli 711) entscheidend. Behauptungen mittelalterlicher Chronisten, wonach die Niederlage der Westgoten durch Landesverrat verschuldet wurde, sind von der neueren Forschung als unzutreffend erwiesen worden. Da König Roderich in der Schlacht fiel, brach die westgotische Verteidigung schnell zusammen, so dass Tariq, entgegen den Befehlen von Musa ibn Nusayr, schnell Córdoba, Málaga und die Hauptstadt Toledo erobern konnte.

    Im Juni 712 traf Musa ibn Nusayr mit einem vorwiegend arabischen Heer (18.000 Mann) ein und eroberte Medina-Sidonia, Carmona und Sevilla. Zwar wurde Tariq wegen der Missachtung der Befehle von Musa bestraft, doch führten beide die Eroberung des Landes weiter und stießen bis nach Saragossa und Navarra vor. Allerdings kam es schon zu ersten Konflikten wegen der Verteilung der Eroberungen. Während die Araber sich vorwiegend im fruchtbaren Süden ansiedeln konnten, wurden den Berbern die Grenzgebiete im Norden zugewiesen. Bevor er über die Pyrenäen nach Septimanien vorstoßen konnten, wurde Tariq ibn Ziyad zusammen mit seinem Vorgesetzten Musa ibn Nusayr vom Kalifen al-Walid I. nach Damaskus beordert (714). Der Kalif war darüber erzürnt, dass die beiden ihn lediglich über die Eroberung informiert, aber nicht auf seinen Befehl gehandelt hatten. Tariq und Musa wurden ihrer Ämter enthoben und fielen in Ungnade.

    Der Beiname Tariq (arabisch طارق, DMG Ṭāriq ‚Morgenstern‘) ist arabischen Ursprungs; der vollständige Name bedeutet also Tariq, Sohn des Ziyad. In heutigen Berbersprachen ist Tariq unter dem Namen Ouziyad bzw. Ouziad bekannt.

    Ob es sich bei Tariq tatsächlich um eine historische Figur handelt, ist in jüngerer Zeit in Frage gestellt worden. Der Arabist Emilio González Ferrín von der Universität Sevilla vertritt in seiner in Spanien vielbeachteten Historia General de Al Ándalus die These, dass es im 8. Jahrhundert keine arabisch-muslimische Eroberung gegeben habe, sondern vielmehr eine bürgerkriegsartige Situation zwischen verschiedensten Volksgruppen. Die Landnahme durch Tariqs Berber sei demnach ein Gründungsmythos, der erst zur Zeit der Almoraviden im 11. Jahrhundert in die Welt gesetzt worden sei, um die Machtübernahme durch eine lange bestehende muslimische Präsenz auf der Iberischen Halbinsel zu legitimieren.


    al-Andalus, um 732
    https://de.wikipedia.org/wiki/Tariq_ibn_Ziyad


    Schlacht am Río Guadalete

    Die Schlacht am Río Guadalete im Süden von Andalusien wurde im Juli 711 zwischen dem Invasionsheer der Araber und Berber und den Westgoten ausgetragen und endete mit der Niederlage der Letzteren. Diese Niederlage war entscheidend für den weiteren Verlauf der Kämpfe und führte zum Untergang des Westgotenreichs und zur Eroberung der Iberischen Halbinsel durch die Mauren im Lauf der folgenden Jahre.

    ...
    https://de.wikipedia.org/wiki/Schlac...%ADo_Guadalete

    Mūsā ibn Nusair

    Mūsā ibn Nusair (arabisch موسى بن نصير, DMG Mūsā ibn Nuṣair, * 640; † 715) war ein arabischer Heerführer und Statthalter in Ifrīqīya (703-714).

    Mūsā ibn Nuṣair war zunächst in der Verwaltung von Basra tätig, wurde aber der Veruntreuung öffentlicher Gelder angeklagt. Er floh nach Ägypten, wo ein Bruder des Kalifen ‘Abd al-Malik Fürsprache für Mūsā einlegte. Er wurde nun sogar 703 zum Statthalter in Ifrīqīya ernannt und mit der Unterwerfung des Maghreb betraut. Zunächst unterstand er als Statthalter von Ifrīqīya noch dem Statthalter in Ägypten. Erst 705 erreichte Mūsā ibn Nuṣair die Eigenständigkeit der Provinz Ifrīqīya und die direkte Unterstellung unter die Kalifen.

    Ihm gelang bis 709 die Unterwerfung des gesamten Maghreb. Da die Berber schnell zum Islam übertraten, begann schon Mūsā ibn Nuṣair Berber als Hilfstruppen für seine Feldzüge einzustellen.

    Im Juli 710 unternahm Ṭarifa einen ersten erfolgreichen Raubzug ins Westgotenreich. Daraufhin entsandte Mūsā 711 Ṭāriq ibn Ziyād, den Gouverneur von Tanger, zu einem Feldzug gegen das Westgotenreich in Spanien. Entgegen Mūsās Befehlen besiegte dieser die Westgoten in der Schlacht am Guadalete und eroberte ihre Hauptstadt Toledo.

    Erst im Juni 712 konnte Mūsā mit einem vorwiegend aus Arabern bestehenden Heer (18000 Mann) in Spanien landen und Medina-Sidonia, Carmona und Sevilla erobern. Zwar wurde Ṭāriq beim Treffen in Talavera wegen Befehlsmissachtung bestraft, doch führten beide die Unterwerfung der Westgoten weiter. Als sie 714 Saragossa und Navarra unterworfen hatten und über die Pyrenäen nach Septimanien vorstoßen wollten, wurden sie von Kalif al-Walīd nach Damaskus beordert. Bevor er das Land verließ, setzte Mūsā seinen Sohn ‘Abd al-‘Azīz als Statthalter in Andalusien ein. Weitere Söhne wurden als Statthalter in Tanger/ Marokko und Ifrīqīya eingesetzt.

    In Damaskus fiel er bei al-Walīd I. in Ungnade und verlor sein gesamtes Vermögen. Mūsā ibn Nuṣair starb 715 als Bettler in Syrien.
    https://de.wikipedia.org/wiki/M%C5%ABs%C4%81_ibn_Nusair
    Geändert von burgfee (13.09.2016 um 08:53 Uhr)

  10. #10

    AW: Rückkehr unerwünscht

    9.2 Westgotenreich (bis 711)

    ...
    Das 3. Konzil von Toledo beendete die religiösen Konflikte. Zu den Konzilsbeschlüssen gehörten auch Maßnahmen gegen die Juden. Ihnen wurde verboten, christliche Frauen zu heiraten oder christliche Konkubinen zu haben. 694 wurden auf dem 17. Konzil von Toledo drastische Beschlüsse gefasst, die durch das Gerücht gefördert wurden, Juden hätten Kontakte zu den Muslimen Syriens aufgenommen oder gar eine Verschwörung geplant. Der König forderte die Vertreibung aus seinem Reich. Kinder aus den bereits bestehenden Verbindungen mussten getauft, ab dem 7. Lebensjahr sollten Kinder aus jüdischen Familien in christliche gegeben werden. Sklaven der Juden sollten freigelassen werden. Formal leitete der König das Konzil, doch die Inhalte steuerten wohl Bischof Leander von Sevilla und Abt Eutropius von Servitanum bei. Manche Arianer gingen nach Afrika, in Mérida kam es zu einer Rebellion. 633 verabschiedete das 4. Konzil von Toledo die altspanische Liturgie, die bis ins 11. Jahrhundert großen Einfluss ausübte.
    ...

    Einer sehr reichen Oberschicht, deren Vermögen hauptsächlich aus Landbesitz bestand, stand eine große Zahl von Unfreien und Freigelassenen gegenüber. Bischofskirchen, Klöster und Pfarrkirchen besaßen zahlreiche Sklaven. Dass Bischöfe ihre Kirchensklaven zur Strafe verstümmeln ließen kam so oft vor, dass Konzilien sich veranlasst sahen, dies durch entsprechende Bestimmungen zu untersagen.[59] Häufig entflohen Sklaven ihren Herren, wodurch ein Mangel an Arbeitskräften entstand.

    ...
    Dabei setzte sich der Prozess der De-Urbanisierung fort. Auch gingen Handwerk und Metallgewinnung zurück.
    ...
    https://de.wikipedia.org/wiki/Geschi..._.28bis_711.29

    Im Vorfeld gabs also Schwächungen, die den Einfall und die Besiegung durch die Berber begünstigten.

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