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    AW: Papst zu Hexenverbrennungen

    Über Exorzismus und Hexenwahn in Kinshasa

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    Die fundamentalistischen Freikirchen trifft eine schwere Mitschuld, weil sie die Ängste vor "verhexten" Kindern schüren und rechtfertigen: Die Pfingstler geben ihren Glauben als göttliche Waffe gegen die Hexerei aus. Die Hysterie bei den Erwachsenen wie bei den Kindern - sie entwickeln ausgeprägte Phobien vor Katzen, Echsen und den langen, dunklen Nächten bei ausgefallenem Strom - steigert sich noch durch die Verbreitung von grausigen christlichen Videos, die zeigen, wie sich "verhexte" Kinder schuldig bekennen, samt dem anschließenden Exorzismus, was Hungern und Verbrühen mit kochendem Wasser bedeuten kann.(12) Ein Unaid-Bericht macht dafür das Treiben der "selbst ernannten" Priester verantwortlich, die Menschen mit ihren Prophezeiungen bedienen, "die eine schlichte Antwort auf ihre Sorgen und ihr Elend suchen".
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    De Boeck zufolge stellen die Sekten jedoch angesichts des allgemeinen Zusammenbruchs zugleich eine informelle moralische Instanz dar, und er betont: "Die Kirchenführer artikulieren diese Anschuldigungen nicht selbst, sie bestätigen sie nur und legitimieren sie damit." Die Pastoren organisieren öffentliche Bekenntnisse und Exorzismen: "Das Kind wird in einen Kreis von häufig in Trance betenden Frauen gesetzt, die immer wieder in Zungen sprechen, was als Zeichen des Heiligen Geistes gilt." Häufig weigern sich die Familien, einmal beschuldigte Kinder wieder aufzunehmen. So werden sie zu Straßenkindern. "Ich heiße Vany und bin drei Jahre alt", hörte De Boeck ein Kind sagen: "Ich war krank. Meine Beine wurden dick. Und dann haben sie gesagt, ich bin eine Hexe. Und das stimmte. Der Priester hat es auch gesagt."(14)
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    ...Weil es keine funktionierende öffentliche Kinderfürsorge gibt, kann der Vorwurf der Hexerei laut Beeckman, sogar das Verstoßen des Kindes rationalisieren, denn man kann die Abschiebung in eine religiösen Gemeinschaft oder die Ablieferung im Kinderzentrum einer internationalen NGO als Chance darstellen, "denn das Kind bekommt ja zu essen und kann etwas lernen". Doch die meisten der Hexerei beschuldigten Kinder enden, vor allem wenn sie krank oder HIV-positiv sind, auf der Straße. Dort stoßen sie zu der mindestens 30 000 Mann starken städtischen Armee von "Ausreißern, Missbrauchsopfern, Kriegsflüchtlingen, desertierten Kindersoldaten, Waisen und Unverheirateten"(16). (…)
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    http://www.taz.de/1/archiv/?dig=2006/12/15/a0043

    gleicher Artikel
    http://www.kongo-kinshasa.de/taz/taz2006/taz_061215.php

    Am Besten den vollständigen Artikel lesen, nachvollziehen zu können, dass Zerstörung des Lebensraums und Armut Krankheit und Elend bringen, die Leute erhoffen sich durch die Freikirchen Heilung, denn sie sind zu verarmt um sich Krankenkasse oder ärztliche Versorgung leisten zu können.


    Der Artikel bezieht sich u.a. auf dieses Buch:

    Kinshasa: Tales of the Invisible City (Englisch)
    Taschenbuch – 16. September 2014
    von Filip de Boeck (Autor), Marie-Francoise Plissart (Fotograf)

    https://www.amazon.de/Kinshasa-Tales.../dp/9058679675

    ***
    devisch kinshasa

    devisch kinshasa kirche
    Geändert von burgfee (19.07.2016 um 10:14 Uhr)

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