Krach beim ORF: Eldorado der Beschönigungen

Auf dem Wiener Küniglberg tobt der Kampf um den ORF-Chefsessel. Am 9. August bestellt der Stiftungsrat den neuen Oberspieler der zur Zeit ziemlich verstimmten heimischen Medienorgel, die dringend eine Reperatur benötigt.
Denn in Zukunft sollte das öffentlich rechtliche Fernsehen wieder die Realität abbilden und nicht eine Wirklichkeit, die man sich dort wünscht!
Das findet auch der österreichische Kabarettist Alfred Dorfer, der zu diesem Thema in der deutschen Wochenzeitung „Die Zeit“ über den ORF sagt, es werde dort nicht so sehr berichtet, vielmehr könne man in einem Eldorado der Beschönigungen schwelgen. Vor allem spielt er damit auf den Internet-Auftritt des ORF an. Dort werde ein Schaufensterland abgebildet… So verschwand auf ORF.at. „sehr schnell der Begriff Flüchtling aus den Berichten“, erläutert Dorfer: „Plötzlich gab es keine mehr, nur Schutzsuchende.“
Stellt der ORF wirklich unangenehme Fragen?

Diese Materie, nämlich Flüchtlinge und Asyl, sei fast nicht mehr durchschaubar, findet auch der grüne ORF-Stiftungsrat Wilfried Embacher und fragt sich: „Wie kann sich der Innenminister einfach hinstellen und irgendetwas behaupten?“ Und weil die Innenminister in dieser Frage inhaltlich völlig blank gewesen seien, auch Mikl-Leitner, wünscht sich Embacher in der „Presse“ einen ORF, der sagt, wie es ist. „Man muss sich fragen: „Will man einen ORF der das System begleitet – oder einen, der unangenehme Fragen stellt.“
Das System Faymann habe einen möglichst unkritischen ORF kultiviert und die Boulevardblätter habe er sich mit Anzeigen gekauft, erläutert der Stiftungsrat. Doch man hätte sich auch im ORF fragen müssen: „Was ist da los? Ist das das System, das wir haben wollen? Und wenn ja, wohin führt uns das?“
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