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Staatsschutz ermittelt in Sachsen |
Bürgerwehr fesselt kranken Flüchtling an Baum!Die Polizei ließ die Männer erst laufen und sucht sie jetzt wieder

Dresden – Heftiger Fall von Selbstjustiz in Sachsen! Nachdem ein psychisch kranker Asylbewerber (21) in einem Supermarkt eine Mitarbeiterin bedroht hatte, gingen mehrere Männer auf ihn los, zerrten ihn nach draußen und fesselten ihn an einen Baum. Jetzt ermitteln Kripo und Staatsschutz.
Obwohl sich der Vorfall bereits am 21. Mai ereignet hatte, gab ihn die Polizei erst jetzt bekannt – nachdem ein Video dazu im Netz aufgetaucht war.
Der 21-jährige Iraker hatte Probleme mit einer gekauften Telefonkarte und war deshalb bereits zum dritten Mal in einem „Netto“-Markt im sächsischen Arnsdorf, wo er auch in der örtlichen Psychiatrie untergebracht ist.
Als eine Angestellte dem Mann mitteilte, dass das Guthaben der Karte aufgebraucht sei, soll er ausgerastet sein. Laut Zeugen soll er sich eine Flasche Wein aus einem Regal gegriffen und damit die Mitarbeiterin sowie die Filialleiterin bedroht haben.
Im Video ist nur zu erkennen, wie der Mann mit einer Flasche in der Hand im Kassenbereich des „Netto“-Marktes steht und mit den Angestellten diskutiert. Bis plötzlich drei Männer in den Einkaufsmarkt stürmen! Sie nehmen dem Iraker die Flasche ab, schlagen auf ihn ein und zerren ihn gemeinsam aus dem Gebäude.
Unfassbar: Sie binden den kranken Asylbewerber draußen mit Kabelbinder an einen Baum! Von den „Netto“-Mitarbeitern greift niemand ein. Nur eine Frau ist zu hören, die sagt: „Ist schon schade, dass man eine Bürgerwehr braucht.“
Wurde etwa diese „Bürgerwehr“ gerufen und erst danach die Polizei?

Als die Beamten eintrafen, schickten sie die drei Männer weg und befreiten den gefesselten Asylbewerber. Er wurde zurück in die Psychiatrie gebracht.
Kurios: Obwohl die Polizisten die Männer weggeschickt hatten, werden jetzt Zeugen gesucht, die Hinweise zu ihnen geben können. „Es war den Streifenpolizisten vor Ort nicht möglich, die Personalien in der heiklen Situation aufzunehmen“, erklärt ein Polizeisprecher. Es soll sich um mindestens drei Täter handeln.
Gegen die vermeintliche Bürgerwehr wird nun wegen Freiheitsberaubung ermittelt. Gegen den Asylbewerber läuft ein Verfahren wegen Bedrohung. Auch der Staatsschutz hat sich eingeschaltet.
Unfassbar ist, wie die Bild-Zeitung das Geschehen darstellt.
Eine Bürgerwehr ist keine Form der Selbstjustiz, sondern eine legitime Gewalt im Staat.
In einer Demokratie ist der Bürger der Souverän im Staat, nicht irgendwelche Staatsdiener. Die Bürgerwehr ist in diesem Fall also Hoheitsträger und steht in der Staatstheorie über der Polizei, die nur Staatsbedienstete sind.
Die Männer der Bürgerwehr haben eindeutig im Rahmen der Gesetze gehandelt. Es bestand eine Nothilfe-Situation. Von dem Iraker ging eine physische Gefahr aus. Es wurde keine unverhältnismäßige Gewalt eingesetzt. Der Täter (der Iraker, nicht die Männe rder Bürgerwehr, wie die Bild fälschlich behauptet) wurde nur festgesetzt, nicht misshandelt. Die Polizei konnte den Fall problemlos übernehmen und weiterbearbeiten. Warum da jetzt die StaSi ermittelt, ist mir schleierhaft.

Was allerdings schön an diesem Fall ist, ist dass die Bürger sich richtig verhalten:
Erst die Bürgerwehr rufen, die in jedem Fall kompetenter und schneller vor Ort ist.
Erst danach die Polizei verständigen zum Aufräumen und Registrieren des Vorfalls. Zu sonst etwas sind die wohl auch nicht zu gebrauchen.

Die erwähnte Frau hat die Situation in der Tat richtig beschrieben: „Ist schon schade, dass man eine Bürgerwehr braucht.“