Das „Boateng-Zitat“ von AfD-Vize Alexander Gauland hat hohe mediale Wellen geschlagen. Zurecht. Allerdings vergessen Politiker und Medien geflissentlich, dass noch ganz andere unerträgliche Sprüche abgelassen haben. Beispielsweise über das Land, dem sie eigentlich als Politiker per Eid dienen sollten.

Nachfolgend ein paar dieser Zitate, die auch heute noch unglaublich klingen. Vor allem aber klar machen, warum die eine oder andere Partei sich selbst abschafft und in der Wählergunst fällt und fällt.

Zuvor noch ein Zitat aus dem Jahr 2011 der TAGESSPIEGEL-Kolumnistin Hatice Akyün darüber, dass Deutsche der „Urtyp der Promenadenmischung“ seien:

„Als die Preußen zuerst die Dänen, dann die Österreicher und am Schluss die Franzosen besiegten, waren wir schwuppdiwupp ein multikulturelles Reich. Es ist den Deutschen einfach nicht abzugewöhnen, sich aus einem Guss zu fühlen, obwohl sie doch der Urtyp der Promenadenmischung sind. Glauben wir tatsächlich, dass Goethe und Beethoven aus ordentlichen Verhältnissen kamen?“

Quelle: http://www.tagesspiegel.de/berlin/ko...r/5805026.html

Franziska Drohsler (SPD-Politikerin, Ex-Juso-Bundesvorsitzende):

„Ja also, deutsche Nation, das ist für mich überhaupt nichts, auf das ich mich politisch beziehe, würde ich politisch sogar eher bekämpfen.“ (2008)
https://guidograndt.wordpress.com/20...emand-aufregt/

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Die Wellen schlagen hoch beim Disput, um das umstrittene Zitat!

Der medial und politisch Verfolgte schreibt dazu:

Im Mittelpunkt des Gespräches standen Auseinandersetzungen im Bundesvorstand sowie der ungebremste Zustrom raum- und kulturfremder Menschen nach Deutschland und wie sich dieser Zustrom auf das Heimatgefühl vieler Menschen auswirkt.
Ich kann heute nicht mehr sagen, wer zuerst den Namen Boateng in den Mund genommen hat – ich bilde mir ein, es war einer der beiden FAZ-Redakteure, da mir der Name wie auch der Fußballsport weitgehend fremd sind. Dabei mag das Zitat von der Nachbarschaft gefallen sein. Ich habe dem keine Bedeutung beigemessen, da das Gespräch nicht zur Veröffentlichung bestimmt war.
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Ich habe an keiner Stelle ein Werturteil über Jerome Boateng abgegeben, den ich bis dato gar nicht kannte.
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Erst durch die Überschrift haben die ansonsten richtigen Aussagen den Dreh ins Fremdenfeindliche, Rassistische bekommen. Dabei ging es mir nur um eine Beschreibung von Gefühlen, die wir alle überall in unserer Nachbarschaft wahrnehmen und die sich nicht dadurch vermindern, dass wir sie heuchlerisch nicht zur Kenntnis nehmen. Streng genommen habe ich nicht Herrn Boateng beleidigt sondern diejenigen, die vielleicht nicht in seiner Nachbarschaft leben wollen, wenn er nicht so ein berühmter Fußballer wäre.
Doch mit solchen Differenzierungen kommt man bei einem Medienhype nicht mehr durch.

Quelle: http://www.faz.net/aktuell/politik/i...-14261212.html

Soweit zu Alexander Gaulands Erklärung.
Nun zur FAZ: Eckart Lohse sagte dem Deutschlandfunk

Gauland „hat einen Namen genannt, er hat eine Person genannt. Es ging sehr konkret in diesem Gespräch um eine einzige Person, nämlich um das Beispiel Jerome Boateng.

Beim DF liest es sich dann so: Lohse betonte: "Wir haben ihn gefragt bei dem Thema 'Fremd sein in Deutschland und Integration', wie es denn mit Herrn Boateng zum Beispiel sei. Und dann hat er die Antwort gegeben, die er gegeben hat, und die wir veröffentlicht haben. So banal war der ganze Ablauf."
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Er hat auch nicht gesagt, Leute, die in der Nachbarschaft leben, die fremd sind, sondern er hat einen Namen genannt, er hat eine Person genannt. Es ging sehr konkret in diesem Gespräch um eine einzige Person, nämlich um das Beispiel Jérôme Boateng. Und Herr Gauland hat auch nicht gesagt, ich weiß nicht, wer das ist, oder erklären Sie mal, wer das ist.

Quelle: http://www.deutschlandfunk.de/gaulan...icle_id=355634

So, und nun fügen wir die Dinge mal zusammen.

Zwei FAZ-Redakteure bitten Herrn Gauland zum Gespräch, wobei es u.a. auch um den Flüchtlingsstrom geht und der Reaktion der Einheimischen darauf.
Gauland schreibt, er meine sich zu erinnern, daß ein Redakteur den Namen Boateng ins Spiel brachte.
FAZ-Lohse sagte nun dem DF: Gauland hat einen Namen genannt .. "Wir haben ihn gefragt bei dem Thema 'Fremd sein in Deutschland und Integration', wie es denn mit Herrn Boateng zum Beispiel sei.

Also, wer hat hier konkret gelogen?
Es war Herr Lohse von der Lügenpresse aus Frankfurt am Main.

Er erklärt schließlich, daß der Name Boateng von der FAZ kam, also bestätigt er die Erinnerung von Gauland.
Er bestätigt darüber hinaus den Kontext des vermeintlichen Skandals.
Herr Gauland hat das Problem der Furcht vor den Fremden angesprochen und die FAZ hat dann einen Prominenten nachgeschoben, um den Widerspruch griffig zu machen.

Denn, welchen Sinn soll es ergeben, den Namen Boateng zu erwähnen, wenn Gauland das obengenannte Problem anspricht?
Es wird nur verständlich wenn die Redakteure auf den Widerspruch hinweisen, der da lautet:
Dunkelhäutiger, aber umjubelter Fußballer und dunkelhäutige, doch ungeliebte Nachbarn.

Und genau darauf bezog sich Gaulands Antwort, die nun wieder korrekt vom Lügen-Kartell zitiert wurde.
Und ich bin mir sicher, daß der Redakteur nicht nur den Namen Boateng nannte, sondern auf den FUSSBALLER (oder gar Fußball-Nationalspieler) Boateng verwies, denn sonst wird das Gauland-Zitat nicht rund.