Studienförderung für Flüchtlinge: Man muss nur die richtigen Leute anrufen

[Turmfalke]

Es geht doch. Unabhängig von dem Stand des Asylverfahrens und der Aufenthaltsgenehmigung, die erst nachgereicht werden muss und unabhängig von erforderlichen Deutschkenntnissen und weiteren Zugangsvoraussetzungen können Flüchtlinge in Deutschland studieren.

Da es für Flüchtlinge im Anerkennungsverfahren noch kein BAFÖG gibt, hilft das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, das sogar, um das allgemeine Anerkennungsverfahren, das die Flüchtlinge nicht bestehen würden, zu umgehen, ein besonderes Anerkennungsverfahren exkluxiv entwickelt hat - es fehlen ja sogar die Deutschkenntnisse bei den Flüchtlingen - und das Goethe-Institut.

Private Hochschule in Mannheim gibt jungen Syrern die Chance auf eine akademische Laufbahn

MANNHEIM - Dass Adel Haidar und George Achji so selbstbewusst in der Hochschule der Wirtschaft für Management (HdWM) in Mannheim sitzen, ist alles andere als selbstverständlich. Denn es ist noch gar nicht so lange her, da befanden sich der 21-jährige Haidar und sein 28-jähriger Kommilitone auf der Flucht. In Deutschland suchten sie Schutz vor dem Krieg, der in ihrem Heimatland Syrien tobt. Nun sind beide Studenten an der privaten Hochschule im Stadtteil Neckarau und pauken für ihren Abschluss in IT-Management

„Viele der Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen, haben schon einen Abschluss oder haben ein Studium in ihrer Heimat begonnen“, so Nagy. Die HdWM habe sich zum Ziel gesetzt, diese Menschen wieder auf die akademische Laufbahn zu schicken. Ein Vorhaben, das keineswegs einfach ist. Allein schon die bürokratischen Hürden bis hin zu einer Hochschulzulassungsberechtigung verschlingen viel Zeit. Zudem, so Nagy, habe sich die Hochschule die Fragen stellen müssen, welche Studiengänge denn überhaupt für die Geflüchteten geeignet seien und wie die Finanzierung bewerkstelligt werden könnte. „Immerhin finanzieren wir uns als private Einrichtung von den Studiengebühren“, gibt er zu bedenken.

Doch es folgten Lösungen. Der Studiengang IT-Management bietet sich an, da ein Großteil der Vorlesungen und Seminare auf Englisch gehalten wird. Da es mit dem BAföG für die Flüchtlinge eher mau aussieht, griffen die Univerantwortlichen zum Telefon. Nagy: „Man muss nur die richtigen Menschen und Firmen fragen.“ Schnell entstanden Förderpartnerschaften. Besonders dankbar zeigte sich der Präsident gegenüber dem Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg, das in Rekordzeit einen eigens für Flüchtlinge entwickelten Eignungstest der HdWM zur Studienzulassung genehmigt hätte. So kam es, dass bereits zehn Geflüchtete für das Sommer- beziehungsweise Wintersemester 2016 zugelassen wurden. „Und es sollen noch mehr werden“, so Nagy.
Noch knabbert die international ausgerichtete Hochschule, an der auch viele deutsche Studenten mit Migrationshintergrund studieren, an weiteren bürokratischen Hürden wie beispielsweise dem Thema „Aufenthaltsgenehmigung“ als Voraussetzung zur Studienaufnahme. „Integration in die Gesellschaft geht über Bildung“, sagt dazu der HdWM-Geschäftsführer Wolfgang Dittmann, der ebenfalls seine Dankbarkeit für das schnelle Handeln des Wissenschaftsministeriums ausdrückt und betont, dass die HdWM, wenn auch privat, keine Einrichtung für exklusive Elitestudenten sein wolle.

http://www.wormser-zeitung.de/lokale...n_16913435.htm

[Realist59]

Es ist kaum zu ertragen, was für ein gigantischer Aufwand betrieben wird, um diese Leute aus den Hartz IV-Statistiken herauszuhalten.