AfD-Politiker abschießen: Videospiel an Hochschule sorgt für Empörung

LEIPZIG. Die sächsische AfD hat mit Entsetzen auf ein Videospiel reagiert, in dem AfD-Politiker abgeschossen werden. „Das Computerspiel ist menschenverachtend und mit den demokratischen Grundsätzen einer Hochschule unvereinbar“, sagte AfD-Landes- und Fraktionschef Jörg Urban am Mittwoch der JUNGEN FREIHEIT. Die Software soll von Studenten der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK) programmiert worden sein.

Die AfD-Fraktion im sächsischen Landtag veröffentlichte am Mittwoch zwei Bilder, die demnach Ausschnitte daraus zeigen. Darauf zu sehen sind die teilweise unkenntlich gemachten Köpfe mehrerer überregional bekannter AfD-Politiker wie Bundestagsfraktionschef Alexander Gauland, die stellvertretende AfD-Vorsitzende Beatrix von Storch und Thüringens AfD-Chef Björn Höcke. Außerdem ist ein Herz abgebildet, in dem eine schwarz-rote Flagge eingearbeitet ist, die an das Symbol der linksextremen „Antifa“ erinnert.

AfD-Politiker abschießen und Punkte sammeln
In dem Spiel, bei dem es mehrere Schwierigkeitslevel gibt, soll der Nutzer laut AfD die angezeigten Politiker mit einer Art Rakete abschießen. Dafür erhält er Punkte. Das Videospiel sei für eine Prüfungsvorleistung programmiert und mit „bestanden“ bewertet worden. Nach Informationen der JF steht auf einer Präsentation des Spiels „Space-Invader“, ein Videospiele-Klassiker. Es wurde demnach für den Fachbereich Softwaretechnik der Fakultät Informatik und Medien der HTWK von mehreren Studenten erstellt.

Urban kritisierte gegenüber der JF: „Es ist empörend, daß dieses gewaltverherrlichende Spiel als Prüfungsvorleistung anerkannt wurde. Sollten sich die Vorwürfe erhärten, ist eine Suspendierung der verantwortlichen Lehrkraft unausweichlich.“

Eine Sprecherin der HTWK sagte am Mittwoch auf Nachfrage der JF, man prüfe den Vorgang gerade intern im Zusammenhang mit einer Landtagsanfrage der AfD. Mehr wolle die Hochschule derzeit nicht dazu sagen. (ls/ag)

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