Kurios: Turban schützt vor Helmpflicht
10.09.2013
http://www.suedkurier.de
Von Hans-Martin Vögtle
Bad Säckingen - Viele in und um Bad Säckingen haben ihn schon mal gesehen und sich gefragt: Wer ist denn das? Der Inder mit dem Turban, der auf einem nostalgischen englischen Motorrad schon zum Stadtbild in Bad Säckingen gehört? Salinder Singh hat eine Sondergenehmigung vom Landratsamt Waldshut und ist von der Helmpflicht befreit.
Das ist Salinder Singh, 1964 als Angehöriger der Glaubensgemeinschaft der Sikh im Landesteil Panjab in Indien geboren und seit 1992 in Deutschland.
Doch der Reihe nach: Singh flüchtete 1986 während des Sikh-Pogroms aus Indien und kam über Jordanien, Irak, Österreich und der Schweiz nach Deutschland. Er hat den Status eines politischen Flüchtlings und eine unbegrenzte Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis.
Seit 1999 ist er Inhaber des Adria-Pizzaservices im Keltenweg in Bad Säckingen und beschäftigt vier Mitarbeiter und fünf Aushilfskräfte. In seiner Freizeit fährt er mit seinem Motorrad, einer in Indien in Lizenz gebauten Royal Enfield Bullet 500, durch Bad Säckingen und Umgebung.
Auffallend ist dabei, dass er dies mit einem Turban statt Helm tut. Da wundert sich manch einer, warum er nicht angehalten wird und auf die Helmtragepflicht hingewiesen wird.
Das wird er eben nicht, weil Salinder Singh eine Sondergenehmigung vom Landratsamt Waldshut hat und von der Helmpflicht befreit ist. Sikhs dürfen aus religiösen Gründen keine andere Kopfbedeckung außer einem Turban tragen und so darf er als einziger im Landkreis ohne Helm mit seiner Enfield durch die Gegend tuckern. Das macht er oft und gerne. Sein neuestes Hobby aber ist sein auffallendes Feuerwehrauto. Dabei handelt es sich um ein ausgedientes Flugfeldlöschfahrzeug des Flughafens Bern-Belp, Baujahr 1955. ... Der immer fröhliche und freundliche Inder ist mit seinem Nostalgiefeuerwehrauto gern gesehener Gast bei den Feuerwehren im Umland. ...

Fifa-Entscheidung: Fußballer dürfen mit Turbanen spielen
14.06.2013
http://www.spiegel.de
Der Fußballweltverband Fifa hat einen außergewöhnlichen Beschluss getroffen: Fortan ist es Männern offiziell erlaubt, mit einem Turban Fußball zu spielen. ... "Männliche Fußballer dürfen Kopfbedeckungen tragen, solange sie die gleiche Farbe wie das Trikot haben", heißt es in der Fifa-Stellungnahme. Wichtige Bedingungen: Das professionelle Erscheinungsbild muss gewährleistet sein, es darf keine Verbindung mit dem Stoff des Hemds bestehen und vor allem keine gesundheitliche Gefahr von dem Turban für Träger oder Mitspieler ausgehen. Die Entscheidung der Fifa geht zurück auf ein Turban-Verbot im kanadischen Quebec. Der nationale Fußballverband hatte die Fifa gebeten, ein Machtwort in der Angelegenheit zu sprechen, weil die Provinz sich weigerte, Turbane zu erlauben. Brigitte Frot, Chefin des Provinz-Verbandes, hatte angekündigt, Quebec werde die Kopfbedeckung erlauben, wenn die Fifa zu dem Schluss käme, dass Turbane ungefährlich seien. Der kanadische Verband wollte mit seinem Vorstoß Jungen und Männern entgegenkommen, die aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur Religion Sikh einen Turban tragen ... psk/AP

http://www.sikh-religion.de/html/news.html