Landtagswahlen Nachlese

[Realist59]

Eine Überraschung sind die guten Ergebnisse für die AfD nur für jene, die seit Monaten im Koma gelegen haben. Ansonsten spiegeln die ausgezählten Stimmen ziemlich genau die Umfragewerte wieder.

Sachsen-Anhalt hat eine Arbeitslosenquote von rund 11% und liegt damit im oberen Bereich. "Flüchtlinge" werden eher als Bedrohung empfunden, wenn die wirtschaftliche Situation der Bevölkerung schlecht ist. Das die AfD mit 24% hier ein außergewöhnlich gutes Ergebnis erreichen konnte, ist also nicht verwunderlich. Interessant ist, woher die AfD-Wähler kommen, die Linken verloren rund 7%, die SPD 11% und die Grünen 2%. Die CDU verlor lediglich 3%. Ein Großteil der AfD-Wähler hat also sonst links gewählt. Hat Sigmar Gabriel also seine eigenen Wähler als Pack bezeichnet? Interessant auch, was die Leute in Sachsen-Anhalt über die AfD sagen. "Die können die Probleme auch nicht lösen, aber sie sagen wenigstens was los ist..."
Viele Bürger in Sachsen-Anhalt haben also die Nase voll von den ewigen Lügen der Altparteien, fühlen sich fatal an die SED erinnert.

Baden-Württemberg ist das wirtschaftliche Musterland und trotzdem haben 15% der Wähler die AfD gewählt. Das "Ländle" wies auch schon vor der Flüchtlingswelle einen sehr hohen Ausländeranteil auf, der Unmut in großen Teilen der Bevölkerung konnte aufgrund mangelnder Möglichkeiten sonst nicht artikuliert werden. Nun ist mit der AfD eine Partei aufgetaucht, die vielen verärgerten Bürgern eine Plattform für Protest bietet. In B-W ist vor allem die SPD eingebrochen. Sie verlor viele Wähler an die Grünen und an die AfD aber auch an die CDU, die ihrerseits viele Wähler an die AfD verlor.

Rheinland-Pfalz fällt etwas aus der Reihe. Hier konnte die SPD sogar zulegen. Auffallend auch hier die hohen Verluste der Grünen, die rund 10% abgaben. Auch in Rheinland-Pfalz konnte sich die AfD aus dem Stand ein hervorragendes Ergebnis sichern. Fast 13% der Wähler gaben ihr die Stimme.


Warum verlieren Grüne, Linke und SPD teilweise so massiv? Vor 5 Jahren hatten die Grünen mit dem Reaktorunfall in Japan Rückenwind und erzielten deshalb außergewöhnlich gute Wahlergebnisse. In Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz ist dieser Effekt inzwischen verpufft, sind die Grünen wieder auf Normalmaß geschrumpft. In B-W ist es die Person Winfried Kretschmann und nicht so sehr seine Partei, die die Wähler anspricht.
Die Linke kommt ohne La Fontaine im Westen nicht mehr an und im Osten fehlt Gregor Gysi. Als Protestpartei eignet sie sich nicht so gut wie die AfD. Alarmierend ist es für die SPD. Nur in Rheinland-Pfalz konnte sie sich behaupten. Vor ein paar Monaten aber lag die SPD in Umfragen 15% hinter der CDU. Hier ist es eindeutig die miese Politik Merkels, die der CDU massiv geschadet hat. In B-W hat die SPD mit Nils Schmidt einen wenig populären Vorsitzenden. Die massiven Verluste seiner Partei gehen zum großen Teil auf seine Kappe. Tatsache ist aber auch, dass die SPD als Koalitionspartner im Bund die fatale Flüchtlingspolitik mit trägt und sogar in vielfacher Hinsicht Lösungen torpediert. Außerdem sind es nach wie vor die "kleinen Leute", die die SPD wählen. Jene Leute also, die die Auswirkungen der Flüchtlingswelle als erste spüren. Warum sollen sie eine Partei wählen, die ihnen am meisten schadet?

[Pressewarze]

So is es ( wohl )!

Kretschmann= Fast ein Produkt wie es in den Verblödungswerbemedien verkauft wird ( das ist der Punkt für die mehrheitlich weniger helle Bevölkerung ).