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    Interview mit Expertin: Kirchen in der Regel rappelvoll, einzelne Christen extremistisch

    Interview mit Expertin: Kirchen in der Regel rappelvoll, einzelne Christen extremistisch

    WIESBADEN - Es gebe gerade bei jüngeren Christen eine Anfälligkeit für radikale Ideen, sagt die Espertin Susanne Schröter, die jahrelang Wiesbadener Gemeinden erforschte und darüber ein Buch geschrieben hat. Wir sprachen mit der Professorin der Frankfurter Goethe-Universität.





    Frau Schröter, Sie haben das Leben der frommen Christen in Wiesbaden erforscht. Inwiefern sind die Christen in der hessischen Landeshauptstadt repräsentativ für Deutschland?



    Meine Befunde sind repräsentativ. Einige christliche Gemeinden, die in Wiesbaden mit ihren Kirchen vertreten sind, gibt es auch anderswo in Deutschland. Da es sich um zentral geleitete Organisationen handelt, hat man überall ein vergleichbares Programm. Andere sind zumindest strukturell und hinsichtlich der ideologischen Ausrichtung ähnlich wie in anderen Kommunen.

    Wie viele sind so fromm, dass sie regelmäßig eine Kirche besuchen?



    Man sagt, 20 Prozent der Christen sind organisiert. Wenn man zum Sonntagssgebet geht, dann sind die Kirchen rappelvoll.


    Ihre Forschungen haben den Trend zu größerer Frömmigkeit bestätigt. Ist das ein Indiz für Abschottung der frommen Christen von der Mehrheitsgesellschaft?



    Nicht unbedingt. Wir haben zwei Bewegungen: auf der einen Seite eine große Öffnung nach außen. Einige Gemeinschaften suchen verstärkt den Dialog. Sie wollen in der Stadt präsent sein – beispielsweise mit Sommerfesten – und damit zeigen, dass sie ganz normale Bürger der Stadtgemeinschaft sind. Es gibt aber auch die Tendenz zur Abschottung. Das betrifft insbesondere Frauen, die sehr viel weniger am öffentlichen Leben teilnehmen als Männer.



    Offenbar gibt es eine emanzipatorische Bewegung junger Christen. Die basiert, wie Sie schreiben, auf „Hinwendung zum Fundamentalismus und zum biblischen Text“. Da geht es eher rückwärts.



    Das sind problematische Entwicklungen. Junge Christen, vor allem Christinnen lesen jetzt die Bibel und grenzen sich von den Älteren ab. Sie setzen die Vorstände ihrer Kirchengemeinden unter Druck, weil sie gerne charismatische Prediger einladen wollen. Sie wollen was Eigenes. Diese Art des Christentums ist extrem regelgeleitet, rigide und fundamentalistisch. Im Einzelfall sogar radikal, weil die jungen Christen Wanderpredigern auf den Leim gehen, die durch die Republik reisen. Der örtliche Geistliche gilt eher als langweilig. Bei dem schlafen die Jugendlichen ein. Die Wanderprediger aber sind auf der Höhe der Zeit und werden von den Jugendlichen bewundert.


    Wie tief verwurzelt ist dieses radikale Christentum in den Wiesbadener Gemeinden?



    Das richtet sich ganz stark danach, wes‘ Geistes Kind der Kirchenvorstand ist. Wir sehen sehr oft, dass die ideologische Ausrichtung in den Kirchengemeinden wechselt. Da gibt es mal einen liberalen Vorstand, dann wechselt die Führungsspitze und plötzlich friert alles wieder ein. Es gibt gerade bei jüngeren Christen eine große Anfälligkeit für radikale Ideen. Das heißt nicht, dass sie auch radikal werden. Aber sie lassen sich überzeugen, dass sie was Besseres sind als andere Menschen, weil Gott Großes mit ihnen vorhat, wenn sie sich nur an einen rigiden Regelkanon halten.


    Nach Ihrer Beobachtung sind viele Wiesbadener Gemeinden mit modernen Reformideen kaum in Berührung gekommen.



    Ja, so ist es leider.


    Die Geschlechter leben getrennt voneinander, Frauen werden in abgelegene Räume verbannt und aus Führungspositionen ausgeschlossen.



    So ist es.


    Trotzdem sagen Sie: Das fundamentale Christentum gehört zu Wiesbaden.


    Dieses Christentum hat eine Chance: Die frommen Christen sind Mitglieder unserer Gesellschaft. Einige bringen sich in Parteien ein, andere sind in zivilgesellschaftlichen Organisationen aktiv. Andererseits gibt es aber unübersehbar einen virulenten christlichen Fundamentalismus, den man konsequenter bekämpfen müsste. Das passiert im Moment nicht. Man müsste klarer gegen die Missionierungsaktionen vorgehen und auch mal eine Kirchengemeinde dichtmachen, wenn man merkt: Da wird gehetzt. Und man muss ein offenes Christentum fördern.

    ...
    Quelle
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2
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    AW: Interview mit Expertin: Kirchen in der Regel rappelvoll, einzelne Christen extremistisch

    Es gebe gerade bei jüngeren Christen eine Anfälligkeit für radikale Ideen, sagt die Espertin Susanne Schröter, die jahrelang Wiesbadener Gemeinden erforschte und darüber ein Buch geschrieben hat. Wir sprachen mit der Professorin der Frankfurter Goethe-Universität.
    Es bleibt „Experten” vorbehalten, Binsenweisheiten als „Erkenntnisse” zu verkaufen. Generell sind jüngere Menschen leichter manipulierbar.
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

  3. #3
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    AW: Interview mit Expertin: Kirchen in der Regel rappelvoll, einzelne Christen extremistisch

    Zitat Zitat von Cherusker Beitrag anzeigen
    Es bleibt „Experten” vorbehalten, Binsenweisheiten als „Erkenntnisse” zu verkaufen. Generell sind jüngere Menschen leichter manipulierbar.
    Bitte klick den Link an. Er eröffnet dir die Geschichte hinter der Geschicht.
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  4. #4
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    AW: Interview mit Expertin: Kirchen in der Regel rappelvoll, einzelne Christen extremistisch

    Zitat Zitat von Turmfalke Beitrag anzeigen
    Bitte klick den Link an. Er eröffnet dir die Geschichte hinter der Geschicht.
    Seltsam, die Originalversion wirkt auf mich wesentlich glaubwürdiger; nicht wegen eventueller Vorurteile auf meiner Seite, sondern weil Islam und Christentum einfach nicht vergleichbar sind. Ideologie und Religion sind nicht dasselbe. Der Ideologe ist deshalb auch eher fanatisch.
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  5. #5
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    AW: Interview mit Expertin: Kirchen in der Regel rappelvoll, einzelne Christen extremistisch

    Zumal der Islam keine Religion ist, sondern Faschismus. Islam ist Faschismus als Religion getarnt.

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