Sankt Nikolaus ist Türke oder die Qualität deutscher Medien

**Turmfalke** · Hits: 3461 | 06.12.2015, 12:30

Ein Artikelchen aus einer Serie namens "Weihnachten international" beginnt folgendermaßen:

Andere Länder – andere Sitten. Das trifft insbesondere auf die Advents- und Weihnachtszeit zu. In unserer Serie „Weihnachten international“ geht es heute in die Türkei.
„Einmal mit allen Soßen? Knoblauch auch? Bitte sehr, junger Mann …“, bei Serif Gökan geht es im Döner-Imbiss in der Pritzwalker Roßstraße zu wie im Taubenschlag. Eine nette kleine Lokalität, sauber, freundliche und schnelle Bedienung. Ein Anziehungspunkt seit nunmehr fast zehn Jahren. Serif gehört praktisch bereits zum Inventar der Stadt. Der gelernte Koch lebt und arbeitet seit insgesamt 20 Jahren in Norddeutschland, ist gern hier: „Die Leute in Deutschland sind so nett“, findet Serif. Dass für ihn Advent und Weihnachten eher exotische Ereignisse sind – wer weiß das schon? Dass Serif von seiner Nationalität her Kurde ist, eine Frau und fünf Kinder sowie vier Brüder und vier Schwestern hat – darüber plaudert er mit uns, mit der „Prignitzer“-Redaktion, die, wie jedes Jahr um diese Zeit, Menschen mit ausländischen Wurzeln aufsucht und interviewt. Nach außen trägt der höfliche und eher zurückhaltende Mann das wohl eher nicht.

und sagt uns in vielen Worten, was man auch in einem Satz ausdrücken könnte:

Weihnachten wird im Islam nicht gefeiert.

Dieser nichtssagende Artikel hat aber ein Highlight, das sich schon in der Überschrift wiederfindet:

Sankt Nikolaus ist Türke

Die große Türkei also gänzlich ohne Weihnachtstradition? Das können wir so nicht stehen lassen: Immerhin wurde St. Nicholas, den wir als Nikolaus kennen und am 6. Dezember feiern, am 15. März 270 n. Chr. in Patara, einer kleinen türkischen Stadt, geboren und lebte auch die meiste Zeit dort. Sein Todestag, der 6. Dezember 343 n. Chr., ist unser Nikolaustag. Verstorben ist der Bischof in Myra (heute Demre), ebenfalls in der Türkei. Man verehrte ihn bereits zu Lebzeiten für seine Großzügigkeit, Menschlichkeit und seine Liebe zu Kindern, an die er gern Geschenke und Süßigkeiten verteilte, wie es heißt. So schließt sich der Kreis also. Obwohl die Türkei kein Weihnachts-Mekka ist, findet man auch hier kulturelle Wurzeln, die bis heute – zumindest bei uns – weiterleben. Und man muss nicht einmal lange suchen.

http://www.svz.de/lokales/prignitz/s...d11339121.html

Im Geschichtsunterricht nicht aufgepaßt? Im Jahr 270 n. Chr. gab es dort keine kleine türkische Stadt. Es gab in dieser Gegend keinen einzigen Türken. Die kamen nämlich erst später und machten erst einmal alles platt, was unislamische Kultur war.

**Realist59** · 06.12.2015, 16:11

Die Mär vom türkischen Nikolaus geistert schon seit Jahren durch den deutschen Blätterwald und ist nicht auszurotten. Journalisten sind eben ein wenig dämlich. Dann kann man auch sagen, dass Martin Luther in der DDR geboren wurde.

**Turmfalke** · 06.12.2015, 16:14

Zitat von Realist59

Die Mär vom türkischen Nikolaus geistert schon seit Jahren durch den deutschen Blätterwald und ist nicht auszurotten. Journalisten sind eben ein wenig dämlich. Dann kann man auch sagen, dass Martin Luther in der DDR geboren wurde.

und zur verfolgten Kirche gehörte.

Ich bin mir nicht sicher, ob die Journalisten doof sind oder die Leser für doof halten oder beides zutrifft: Doofe Journalisten halten ihre Leser für doof.

**Mortran** · 06.12.2015, 17:12

Dass St. Nikolaus in der heutigen Tuerkei geboren wurde, erinnert nur daran, dass die tuerkischen Babaren dort nichts zu suchen haben, sondern dieses Gebiet widerrechtlich besetzt halten.
Vorderasien ist schon immer griechisch gewesen!

Irgendwann wird es wohl auch heissen, Martin Luther wurde in der Tuerkei geboren, weil das Staatsgebiet Deutschlands ja in hundert Jahren auch tuerkisch sein wird.