Molenbeek, Brüssel: Drehkreuz und Keimzelle für den Dschihad in Europa

Molenbeek, Brüssel: Immer wieder führen bei Anschlägen von Islamisten Spuren in das Viertel der belgischen Hauptstadt. Von den 90.000 Einwohnern, die auf 5,89 Quadratkilometern leben, sind in einzelnen Gebieten 80 Prozent Moslems. Die Arbeitslosenquote unter jungen Menschen liegt bei 37 Prozent.

Abdelhamid Abaaoud, der 27 Jahre alte in Molenbeek, Brüssel aufgewachsene junge Mann, der sich vor zwei Jahren dem IS in Syrien angeschlossen hat, gilt als der Kopf und Drahtzieher der Terroranschläge von Paris. Sein Kampfname ist "Abu Omar al-Baljiki". Schon im Jänner soll Abaaoud, der sich aktuell auf der Flucht befindet, die Anschläge geplant haben.
Abaaoud ist einer der zahlreichen von Islamisten radikalisierten Jugendlichen, die in dem Brüsseler Bezirk aufgewachsen sind. Noch am Wochenende nach den Anschlägen in Paris wurden dort bei einem Großeinsatz der Polizei sieben Personen festgenommen. Ihr Bezirk ist ein "Nährboden für Gewalt", sagt die Bürgermeisterin von Molenbeek, Francoise Scheepmans. Sie spricht von der hohen Arbeitslosigkeit in dem Brüsseler Stadtteil, von der Zusammenballung arabischer Einwandererfamilien, von der Perspektivlosigkeit vieler Jugendlicher, die Zuflucht finden im radikalen Islamismus. Immer wieder führten in den vergangenen Jahren bei Anschlägen von Islamisten Spuren in das Viertel der belgischen Hauptstadt. Rund 90.000 Einwohner zählt Molenbeek, in einzelnen Gebieten sind sie zu 80 Prozent Moslems. Der einstige Industriebezirk ist so etwas wie die Operationsbasis für radikale Muslime geworden. Doch was unterscheidet Molenbeek von Hunderten ähnlicher Stadtbezirke in Europa?
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