Griechenland fordert die sofortige Unterstützung der EU in der Flüchtlingsfrage. Allein im Juli kamen 50.000 Flüchtlinge in das Land. Sie werden faktisch nicht betreut. Premier Tsipras sagte, nun werde sich zeigen, ob es in der EU tatsächlich Solidarität gäbe.

Griechenland ist nach den Worten von Ministerpräsident Alexis Tsipras nicht in der Lage, den Zustrom Tausender Flüchtlinge aus Ländern wie Syrien oder Afghanistan aus eigener Kraft zu bewältigen. Sein Land benötige die Hilfe der EU-Partner, sagte Tsipras am Freitag nach einem Treffen mit den zuständigen Ministern. „Jetzt wird sich zeigen, ob die EU eine EU der Solidarität ist oder eine EU, in der jeder nur versucht, seine Grenzen zu schützen.“ Zuvor hatte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR Griechenland vorgeworfen, nichts gegen chaotische Zustände bei der Flüchtlingsaufnahme auf seinen Inseln zu unternehmen. So sei etwa die Versorgung mit Wasser und Lebensmitteln völlig unzureichend.

Allein im Juli kamen 50.000 Flüchtlinge. Dabei steht das Land selbst kurz vor einer Staatspleite, und es droht eine erneute Rezession. Im Juni hatten die EU-Staats- und Regierungschefs grundsätzlich beschlossen, 40.000 Flüchtlinge aus den Grenzländern Italien und Griechenland auf andere europäische Staaten zu verteilen. In mehreren Sondersitzungen haben die EU-Innenminister darüber aber noch keine Einigung erzielt.


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