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  1. #41
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    AW: Energiewende: ganz Europa steht vor Blackout

    Was ist mit unseren Politikern eigentlich los? Verträumt und ohne Bezug zur Realität sind nicht nur die linken Parteien. Auch die Unionspolitiker stehen im Darkroom und finden den Lichtschalter nicht......


    Altmaier: Politik hat künftigen Strombedarf in Deutschland unterschätzt
    Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) kündigte neue Berechnungen zum Strombedarf sowie konkrete Vorschläge zu einem schnelleren Ausbau von Photovoltaik und Windenergie an. Hintergrund sind die verschärften Klimaziele Deutschlands und der EU.
    „Wir müssen durch die verschärften Klimaziele Deutschlands und der EU von einem deutlich höheren Strombedarf ausgehen, als es bisher zugrunde gelegt wurde. Dazu wird mein Haus neue Berechnungen vorlegen.“ Das sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) der „Wirtschaftswoche“ in einem Doppelinterview mit BDEW-Chefin Kerstin Andreae. Demnach hat sein Ressort bisher unterschätzt, wie stark der Strombedarf in Deutschland im Zuge der Energiewende steigen dürfte.

    „Das heißt dann weiter, dass wir mehr Energie produzieren müssen, und zwar aus allen verfügbaren erneuerbaren Quellen: Windkraft und Photovoltaik“, sagte Altmaier außerdem. Er werde „konkrete Vorschläge vorlegen, wie wir die Offshore-Windkraft auf hoher See und die übrigen erneuerbaren Energien viel stärker ausbauen können, als bisher geplant.“ Als „ein verkapptes Plädoyer für eine Solarpflicht auf allen Dächern“ will Altmaier das jedoch nicht verstanden wissen, sondern als „Plädoyer für Pragmatismus. Fangen wir doch mit allen Gebäuden der öffentlichen Hand an, da kommt schon einiges zusammen: Bis 2030 sollten alle öffentlichen Gebäude in Deutschland klimaneutral und mit PV ausgestattet sein.“

    Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. hat Altmaiers Ankündigung begrüßt, neue Berechnungen zum Strombedarf vorzulegen. Damit habe der Bundeswirtschaftsminister eingestanden, dass die Prämissen der Energiewende bislang falsch gesetzt worden seien. „Die Annahmen zur Entwicklung des Strombedarfs sind essenziell, um die Klimaziele zu erreichen und Versorgungssicherheit dauerhaft zu gewährleisten“, so BEE-Präsidentin Simone Peter........ https://www.pv-magazine.de/2021/06/1...unterschaetzt/


    .......da schlägt man sich mit der flachen Hand vor die Stirn. Seit Jahren wird auf etwas völlig logisches hingewiesen, nämlich den deutlich höheren Strombedarf. Nur unsere Politiker wissen das alles nicht.


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    immer in die Fress nei, wie der Hesse sagen würde
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  2. #42
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    AW: Energiewende: ganz Europa steht vor Blackout

    Zitat Zitat von Realist59 Beitrag anzeigen



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    Spahn und Altmaier in Schwulitäten?
    Das kommt davon!
    Die nächste Steigerung wird dann wohl ein schwüler grüner Politiker sein. Wir haben ja bald die Wahl.
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

  3. #43
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    AW: Energiewende: ganz Europa steht vor Blackout

    Schöne, neue, grüne Welt: Solaranlage explodiert – polnisches Dorf brennt ab
    Am Samstag kam es im Ort Nowa Biala im Süden von Polen zu einer Katastrophe. Eine Solaranlage explodierte und geriet in Brand. Das Unglück führte zu einem wahren Inferno. Mehr als ein Viertel des seit dem 13. Jahrhundert existierenden Dorfes ist vernichtet. Über 100 Menschen sind nun obdachlos, 27 Familien verloren ihr Zuhause.
    Weder Überflutungen noch Kriege konnten dem 17. Jahrhundert existierende Ortschaft etwas anhaben können. Nun wurde der polnischen Ortschaft jedoch die schöne, grüne, neue Welt in Gestalt von einer Solaranlage zum Verhängnis.
    Wie auf dem polnischen Land üblich, standen die meisten Gebäude auch in Nowa Biala dicht beieinander und sind bzw. waren aus Holz gebaut. Am vergangenen Samstag explodierte jedoch eine Solaranlage und geriet in Brand. Die Flammen fraßen sich regelrecht durch die Ortschaft.
    Laut der Bild-Zeitung wurden insgesamt 25 Wohnhäuser und Bauernhöfe sowie 50 Wirtschaftsgebäude zerstört. Mehr als ein Viertel des Dorfes sei vernichtet worden. Über 100 Menschen sind nun obdachlos, 27 Familien haben ihr Zuhause verloren, berichten ebenfalls TV-Sender in Polen. Auch zahlreiche Tiere überlebten den Brand, den die Explosion der Solaranlage auslöste, nicht. Bild.de zitiert einen Anwohner: „Mein Nachbar hat seine 90-jährige Mutter aus dem Haus getragen. Als er zurückkam, um die Kühe zu befreien, war es schon zu spät.“

    Ob solch eine „Erneuerbaren-Energien“-initiierte Katastrophe auch in Deutschland – hierzulande sind es aktuell weit über 1,7 Mio. Anlagen verbaut – passieren könne, wollte die Bildzeitung vom Branddirektor der Berliner Feuerwehr wissen. Die Antwort: „Das ist möglich“. .... https://www.journalistenwatch.com/20...t-solaranlage/
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  4. #44
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    AW: Energiewende: ganz Europa steht vor Blackout

    Woher kommt der Strom? Woche 23 – Aus dem Ausland
    Der Strom kommt natürlich nicht zu 100 Prozent aus dem Ausland. Die an jedem Tag der Woche entstehenden Stromlücken (Abbildung) werden mit dem Strom unserer europäischen Nachbarn geschlossen. Das ist so gewollt. Die konventionellen Stromerzeuger (Abbildung 1) denken ökonomisch. Deshalb denken sie nicht daran, die Lücken um die Mittagszeit auch nur annähernd zu schließen. Das würde den Strompreis senken. Wer aber möchte schon weniger Ertrag für mehr erzeugten Strom? Der Stromkunde vielleicht? Der wird nicht gefragt. Der zahlt. Auch den Bonus, der anfällt, damit uns unsere Nachbarn zum Wochenende den zu viel erzeugten Strom durch Wind und Solar abnehmen. Das Preisniveau (Abbildung 2) liegt bis einschließlich Freitag über 60 €/MWh. Das ist auskömmlich. Für die konventionellen Stromerzeuger, für die Stromimporteure (Abbildung 3). Samstag, Sonntag frischt der Wind auf, die Windstromerzeugung legt bei sinkendem Bedarf zu. Der Strom wird unter dem Strich verschenkt. Mit Bonus. Für gesamt 73,01 GWh verschenkten Strom gibt Deutschland noch schlappe 7,95 Millionen € mit.

    Wenn wir uns die gesamte 23. Woche anschauen, kommt man, was die Preisbildung anbelangt, zu diesem Ergebnis: Deutschland importiert 122,5 GWh mehr, als es exportiert. Diese Menge Strom kostet unter dem Strich 24,15 Millionen €. Das macht pro MWh exakt 197,10 €. Die Deutschland unter dem Strich pro MWh importiertem Strom bezahlen muss. Markus machte vergangene Woche den Einwand, dass, je kleiner die importierte Strommenge und je größer der Preis sei, der Preis pro MWh ins „Unermessliche“ steigen würde. Außerdem sei eine Division durch Null mathematisch unzulässig. Alles richtig. Die Realität ist diese: Wenn die Menge importierter und exportierter Strom gleich ist, der Saldo also Null ergibt, der Preis für diese Nullnummer zum Beispiel 10 Millionen € (Einnahme Exportstrom 10 Millionen, Ausgabe Importstrom 20 Millionen jeweils gleiche Menge) beträgt, dann zahlt Deutschland halt 10 Millionen € für null Strom. Da interessiert keine Mathematik. Das ist einfach so.

    Die „Gefahr“, dass solche Ergebnisse zustande kommen, ist umso größer, je kleiner der betrachtete Zeitraum (siehe oben Wochenende 23. Woche) ist. Über Wochen, über Monate nivelliert sich das Preisniveau. Für das komplette bisherige Jahr 2021 (Stichtag 13.6.2021) sieht es so aus: Deutschland hat unter dem Strich 9,515 TWh Strom exportiert. Dafür bekam man insgesamt 253,73 Millionen € gezahlt. Macht pro MWh 26,67 €, pro kWh 2,667 Cent. Ist nicht wirklich viel, wenn man bedenkt, wieviel der Wind- und PV-Strom nach EEG-Subventionierung den Stromkunden kostet und dass sich das Hochfahren eines Kohlekraftwerkes erst ab 40 €/MWh rechnet.

    Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und die daraus generierte Tabelle liegen unter Abbildung 4 ab. Es handelt sich um Werte der Nettostromerzeugung, der „Strom, der aus der Steckdose“ kommt, wie auf der Webseite der Energy-Charts ganz unten ausführlich erläutert wird.

    Die Charts mit den Jahres- und Wochenexportzahlen liegen unter Abbildung 5 ab. Abbildung 6 ermöglicht, dass Sie ihr eigener Energiewender werden.

    Abbildung 7 beinhaltet die Charts, welche eine angenommene Verdoppelung und Verdreifachung der Wind- und Solarstromversorgung visualisieren. Zu diesem Thema gibt es noch bemerkenswerte Ausführungen nach den Tagesanalysen.

    Abbildung 8 enthält ein Video, in dem sich Joachim Weimann zu den Kosten der Energiewende äußert. Das Interview stammt aus dem Jahr 2015, ist dennoch hochaktuell. Ergänzt wird dieser Beitrag durch einen diesmal brandaktuellen Beitrag der HHL Leipzig Graduate School of Management mit Prof. Sinn und Prof. Althammer.

    Demnächst wird stromdaten.info um ein CO2-Tool ergänzt werden. Das Tool erlaubt eine Sicht auf den CO2-Ausstoß, der Deutschland mit importiertem Strom zwar nicht angerechnet wird, der dennoch – im Ausland – in die Atmosphäre geblasen wird. Dies ist vor allem deshalb wichtig, weil Deutschland in den vergangenen Jahren immer mehr Strom importiert hat.

    Beachten Sie bitte unbedingt den Stromdateninfo-Tagesvergleich ab 2016 in den Tagesanalysen. Dort finden Sie die Belege für die im Analyse-Text angegebenen Durchschnittswerte und vieles mehr. Der Vergleich beinhaltet einen Schatz an Erkenntnismöglichkeiten. Überhaupt ist das Analysetool stromdaten.info mittlerweile ein sehr mächtiges Instrument der Stromdatenanalyse geworden.

    Die Tagesanalysen
    Montag, 7.6.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 38,25 Prozent, davon Windstrom 5,89 Prozent, Solarstrom 17,44 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,92 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

    Schönes Wetter, kaum Wind, etwas Sonne. Der Strompreis liegt zwischen 60 und 90 €/MWh. Da sind die konventionellen Erzeuger zufrieden. Die Stromlücken stören sie kaum. Es ist genug Strom im Markt, der importiert werden kann. Der Stromkunde zahlt im Schnitt knapp 80 €/MWh. Der Preisverlauf.

    Dienstag, 8.6.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 37,42 Prozent, davon Windstrom 4,35 Prozent, Solarstrom 19,42 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,65 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

    Dienstag wie Montag. Die Stromlücken werden per Stromimport geschlossen. Die Konventionellen denken nicht an ein zusätzliches Hochfahren von Kraftwerken. Etwas „Zusatzertrag“ wird mit Pumpspeicherstrom verdient. Der Preisverlauf ähnelt dem gestrigen. Nur die Ausschläge sind etwas kräftiger. Der Handelstag.

    Mittwoch, 9.6.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 37,93 Prozent, davon Windstrom 2,62 Prozent, Solarstrom 21,66 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,65 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

    Mittwoch: Über Tag kommt die Windstromerzeugung komplett zu Erliegen. Der Stromimport ist doppelt so hoch wie der Export. Zum Glück nicht doppelt so teuer. Die konventionelle Stromerzeugung.

    Donnerstag, 10.6.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 39,34 Prozent, davon Windstrom 3,43 Prozent, Solarstrom 22,53 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,37 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

    Das gleiche Bild wie an den Tagen zuvor. Die Konventionellen bewegen sich nicht. Nur da (Vormittag, Vorabend), wo etwas Ertrag abgegriffen werden kann, kommt Pumpspeicherstrom zum Einsatz. Der Preisverlauf und der Handelstag.

    Freitag, 11.6.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 45,51 Prozent, davon Windstrom 7,95 Prozent, Solarstrom 23,85 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,72 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

    Die Ruhe vor dem Sturm. Die konventionelle Stromerzeugung verfolgt ihr „Konzept der Ruhe“ auch an diesem Tag. Der Preisverlauf ist ein Abbild der Vortage. Der Handelstag im Großen und Ganzen ebenfalls

    Samstag, 12.6.2021: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 67,86 Prozent, davon Windstrom 35,20 Prozent, Solarstrom 18,31 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,35 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

    In der Nacht und am Morgen ist noch alles ruhig. Dann, rumms, zieht der Wind, und damit die Windstromerzeugung an. Auf einmal ist zu viel Strom im Markt. Der Preis wird negativ. Unter dem Strich gibt Deutschland 13,66 €/MWh verschenkten Strom mit. Die konventionellen Stromerzeuger fahren herunter, soweit es geht. Der Handelstag.

    Sonntag, 13.6.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 65,51 Prozent, davon Windstrom 25,11 Prozent, Solarstrom 27,42 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,98 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

    Heute lässt der Wind bereits wieder nach. Doch zusammen mit dem Sonnenstrom muss der Windstrom nochmals mit Bonus verschenkt werden. Oder ist es der Strom-Mix? Egal, das Geld ist weg. Dafür darf der Stromkunde zum Nachmittag und Abend richtig Geld hinlegen. Die Konventionellen produzieren an der Netzstabilitätsunterkante. Weniger geht kaum. Der Handelstag. Welcher Nachbar verdient richtig Geld?
    Volatiler Strom und Wasserstofferzeugung
    Vor allem der Chart mit der angenommenen Verdreifachung der Wind- und Photovoltaikstromerzeugung (Abbildung 7) belegt sehr eindrucksvoll, wie volatil der überschüssige Strom ist. Die Idee ist es ja, diesen Strom dazu zu verwenden, um allfällige Stromlücken zu schließen. Dazu ist die Speicherung des überschüssigen Stroms mittels Wasserstoff per Elektrolyse in großem Umfang nötig. Stromlücken werden mit dem wieder per Brennstoffzellen in Strom rückverwandelten Wasserstoff geschlossen. Stromdaten.info beinhaltet ein feines Tool, mit dem dieser Prozess simuliert werden kann. Soweit die Theorie.

    In der Praxis verursacht die Volatilität des anfallenden überschüssigen Stroms bei der Elektrolyse erhebliche Probleme. Elektrolyseure benötigen gleichmäßig fließenden Strom, sonst verlieren sie ihre Funktionsfähigkeit. Diesen Schluss ziehe ich aus der Antwort einer Anfrage an die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe. Ich habe der Anstalt den Chart mit der Verdreifachung zur Verfügung gestellt. Auf die Frage, ob der volatile überschüssige Strom zur Wasserstofferzeugung per Elektrolyse genutzt werden kann, bekam ich diese Antwort: [...] inwieweit das volatile Stromangebot zur Wasserstoffgewinnung genutzt werden kann, ist derzeit nicht abschließend zu beantworten. Das hängt u.a. von technischen Innovationen (Elektrolysatoren, die mit schwankendem Angebot gut umgehen können und mgl. effektiv arbeiten) ebenso ab, wie dem Ausbau der Strominfrastruktur und damit der zunehmenden direkten Nutzung des Stromes. [...].

    Somit tut sich ein wenig beachtetes Problem der Wasserstoffwirtschaft auf. Eingedenk der ungeheuren Energiemengen, die zur Wasserstofferzeugung und Stromrückverwandlung benötigt werden, ist es meines Erachtens fragwürdig, weshalb Unsummen an Subventionen zwecks Erforschung und Einrichtung von Wasserstoffwirtschaftsinseln herausgehauen werden. Es wäre viel sinnvoller, zunächst ausschließlich Fördergelder für die Erforschung und Herstellung von Elektrolyseuren auszuloben, die in industriellem Maßstab mit stark schwankendem Strom Wasserstoff herstellen können. Das wäre im Sinn einer Energiewende. Alles andere ist zum Fenster hinausgeworfenes Geld und macht in aller Regel reiche Leute nur noch reicher.


    https://www.achgut.com/artikel/woher...us_dem_ausland
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  5. #45
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    AW: Energiewende: ganz Europa steht vor Blackout

    Weniger Wind und Sonne: Öko-Strom-Anteil sinkt auf 43 Prozent
    Im ersten Halbjahr 2021 wehte weniger Wind und schien weniger die Sonne als in der ersten Hälfte 2020. Das macht sich in der Stromstatistik bemerkbar.
    Im ersten Halbjahr wurden in Deutschland 285 Milliarden kWh Strom verbraucht. Das sind 16 Milliarden mehr als in der ersten Jahreshälfte 2020. 122 Milliarden kWh Strom stammten dieses Jahr aus Sonnen- und Windenergie und anderen regenerativen Quellen, das macht einen Anteil von knapp 43 Prozent am gesamten Stromverbrauch. Vor einem Jahr betrug der Öko-Strom-Anteil mit 137 Milliarden kWh gut 50 Prozent. Das ergeben vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).

    "Während im ersten Halbjahr 2020 Rekorde bei der Stromerzeugung aus Solarenergie und Windenergie an Land erreicht wurden, war in diesem Jahr insbesondere das erste Quartal ungewöhnlich windstill und arm an Sonnenstunden", heißt es in einer Mitteilung. Im zweiten Quartal sei die Witterung günstiger gewesen, darin habe der Anteil der Erneuerbaren Energien bei 45 Prozent gelegen.
    48 Milliarden kWh stammten in der erste Hälfte 2021 aus Wind an Land, 28 Milliarden kWh aus Photovoltaik, gut 22 Milliarden kWh aus Biomasse, fast 12 Milliarden kWh aus Wind auf See und 9 Milliarden kWh aus Wasserkraft. Aus konventionellen Energieträgern wurden 170 Milliarden kWh erzeugt. Im Vorjahreszeitraum waren es 142 Milliarden kWh.

    Corona drückt den Stromverbrauch
    "Die Werte für das Jahr 2020 waren zudem vom deutlich niedrigeren Stromverbrauch im ersten Corona-Lockdown im Frühjahr 2020 beeinflusst", schreibt der BDEW. "Da die Erneuerbaren-Quote als Anteil am Stromverbrauch ausgewiesen wird, führt ein geringerer Verbrauch allein schon zu einem Anstieg des prozentualen Wertes."

    Für das höhere CO2-Einsparziel aus Klimaschutzgesetz und European Green Deal sei ein Anteil von mindestens 70 Prozent Erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung bis 2030 erforderlich, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Dafür müsse nicht nur die Windenergie ausgebaut werden, es bräuchte mindestens 10 Gigawatt pro Jahr mehr Photovoltaik.

    Den Ökostromanteil am Bruttostromverbrauch zu bemessen, sei gängige Berechnungsgrundlage nach europäischen Vorgaben, erläutert der BDEW. Möglich sei auch, den Anteil der Erneuerbaren an der Bruttostromerzeugung zu messen. Sie umfasst die gesamte in Deutschland erzeugte Strommenge, also auch die exportierten Strommengen. Hier beträgt der Anteil erneuerbarer Energien im ersten Halbjahr 2021 rund 42 Prozent. Im gesamten Jahr 2020 lag der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung erstmals über 50 Prozent, allerdings nach Berechnungen von Fraunhofer ISE.


    https://www.heise.de/news/Weniger-Wi...t-6121241.html
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  6. #46
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    AW: Energiewende: ganz Europa steht vor Blackout

    Grün, bis das Licht ausgeht – die unterschätzten Gefahren der Energiewende
    Deutschland soll seinen Energiebedarf mit erneuerbaren Energien decken, Kohlekraftwerke abschalten und Elektroautos fahren. Gleichzeitig soll das Stromnetz in Europa immer enger verbunden werden. Das ist nicht nur für Deutschland riskant.
    Schon seit einigen Jahren muss die Bundesrepublik massiv Strom zukaufen, wenn ein gefürchteter Zustand eintritt: dunkelkalt. Das geschieht üblicherweise im Winter, wenn die Fotovoltaik keinen Strom liefert und dann zusätzlich die Windräder stillstehen. Bisher ging das noch jedes Mal gut. Das ist aber keine Garantie dafür, dass das so bleibt. Der Blackout in Texas im vergangenen Winter hat gezeigt, welche Ausmaße das Problem annehmen kann.
    Dabei war der Vorfall in Texas noch die harmlose Version, weil es sich weitestgehend um eine Notabschaltung des Stromnetzes handelte. Das heißt, in einzelnen Gegenden brauchte es bis zu zwei Wochen, um die Stromversorgung wiederherzustellen. Wären aber zentrale Teile des Netzes (wie Umspannwerke) beschädigt worden, hätte es noch wesentlich länger gedauert.

    Texas und Kalifornien sind Gegenden, aufgrund des hohen Anteiles erneuerbarer Energien, in denen man ein wenig in die Zukunft blicken kann, die auch Deutschland droht. Denn es gehen ja nicht nur die Kernkraftwerke vom Netz, die Kohlekraftwerke sollen ebenso möglichst schnell abgeschaltet werden.

    Schon in den vergangenen Jahren war es so, dass die Bundesrepublik immer wieder Strom zukaufen musste, wenn Wind und Sonne nicht lieferten. Damit dieses Zukaufen überhaupt möglich ist, müssen aber die Netze der Nachbarländer integriert werden. Und ein größeres Netz schafft zusätzliche Probleme.

    Ein Stromnetz ist nicht nur ein gigantisches Geflecht aus stromführenden Kabeln, an dem an einigen Stellen Stromerzeuger und an ganz vielen Stellen Stromverbraucher hängen. Damit der Strom fließt, müssen zwei Dinge sichergestellt sein: Die Frequenz muss stabil sein und es muss genau so viel Strom eingespeist werden, wie abgenommen wird. Die Erzeugung muss also ständig und schnell an den Bedarf angepasst werden.
    Dabei sind einige Stromerzeugungsarten flexibler als andere. Ein Gaskraftwerk kann schneller die Leistung erhöhen oder vermindern als ein AKW. Je weniger Kraftwerke im Netz sind, die leicht anpassbar sind (und das sind vor allem Gaskraftwerke), desto schwerer wird es, das Angebot zu regeln.

    Auch auf Ausfälle muss stets reagiert werden. Dazu braucht es nicht immer Stürme, die Starkstrommasten umlegen, selbst Eichhörnchen können größere Stromausfälle auslösen. Das Problem dabei: Es kann zu Kaskadeneffekten kommen, sprich, ein kleiner Vorfall irgendwo löst größere Störungen andernorts aus, die dann … Je größer das Netz ist, desto weiter können sich solche Kaskadeneffekte verbreiten. Wenn alle europäischen Länder eng miteinander vernetzt sind (eines der Ziele in den nächsten Jahren, um die Volatilität der deutschen Energieerzeugung zu kompensieren), kann ein solcher Kaskadeneffekt den ganzen Kontinent umspannen.

    Kurzfristige Stromausfälle hat jeder schon einmal erlebt. Es dauert meist ein paar Stunden oder einen Tag, bis sie wieder behoben sind. Wenn es aber zu einer großflächigen Notabschaltung kommt wie in Texas, dann dauert schon das Wiederanfahren der Stromversorgung Wochen, weil bei jedem einzelnen Schritt die zwei Bedingungen, Frequenz und Abnahme=Erzeugung, eingehalten werden müssen. Ein solcher Ausfall hat unmittelbar gravierende Konsequenzen.
    Das betrifft nicht nur den privaten Gefrierschrank, der abtaut. Das betrifft die gekühlten Vorräte entlang der gesamten Lebensmittellieferkette. Das betrifft die gesamte digitale Infrastruktur, die ohne Strom nicht funktioniert. Das betrifft mittlerweile, seit auch die Rettungsdienste kein eigenes Funknetz mehr betreiben, auch diese, und Krankenhäuser, sobald der Treibstoff für das Notstromaggregat aufgebraucht ist.

    Im letzten Winter erst sind wir knapp an einem solchen Vorfall vorbeigeschrammt. Das war die Nebenwirkung einer Abschaltung eines Kohlekraftwerkes. Aber die Liste der geplanten Abschaltungen ist noch lang.

    Der Bundesrechnungshof hat in seinem Bericht vom 30. März die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) vorgelegte Einschätzung der Energiewende scharf gerügt. Zu viele Faktoren seien nicht berücksichtigt und Risiken seien generell nicht gründlich genug betrachtet worden.

    "So hat das BMWi kein Szenario untersucht, in dem mehrere absehbare Faktoren zusammentreffen, die die Versorgungssicherheit gefährden können. Durch den Kohleausstieg entsteht eine Lücke von bis zu 4,5 Gigawatt gesicherter Leistung, die das BMWi noch nicht bei der Bewertung der Versorgungssicherheit berücksichtigt hat."

    Diese Lücke entspricht, so der Bundesrechnungshof, der Leistung von vier Großkraftwerken. Um diesen Wert liegt spätestens im Jahr 2024 die gesicherte Stromerzeugung unter der Nachfrage, falls die Abschaltungen wie geplant erfolgen.

    Die Bevölkerungsprognose, die für die Berechnung des Bedarfes im Jahr 2050 und damit die langfristige Planung herangezogen wurde, entspricht nicht jener des Statistischen Bundesamtes. Das BMWi geht von nur 75 Millionen Einwohnern aus, das Statistische Bundesamt von 77 bis 83 Millionen.
    Bis 2030 will das BMWi Vereinbarungen mit der Industrie treffen, in denen diese im Falle von Energieengpässen freiwillig auf Stromlieferung verzichtet. Das sollte einen Spielraum von 16 Gigawatt ergeben. Das Umweltbundesamt hält aber nur 6 Gigawatt für technisch machbar.

    Einer der Engpässe in der deutschen Stromversorgung ist das Leitungsnetz. Simpel gesagt: Die großen industriellen Verbraucher sitzen in Süddeutschland, die Windparks stehen im Norden. Damit der Windstrom auch mit höheren Kapazitäten im Süden genutzt werden kann, braucht es neue Leitungen. Bereits 2010 wurde ein entsprechender Leitungsausbau beschlossen. Von den 5.061 Kilometern, die bis 2020 bereits hätten gebaut werden sollen, sind aber erst 913 Kilometer gebaut. Der Ausbau liegt fünf Jahre hinter dem Zeitplan.

    Eine Speicherung des Stroms aus erneuerbaren Energien, um in Spitzenzeiten nicht mehr für die Abnahme bezahlen zu müssen, ist nach wie vor nicht in Sicht. Solche Speicher wären auch als Sicherheitspuffer nötig, wenn viele der großen Turbinen der konventionellen Kraftwerke außer Betrieb genommen werden.

    Diese Liste allein reicht schon aus, um erkennbar zu machen, dass es ein Problem gibt. Aber das ist noch nicht alles. Entgegen seinem gesetzlichen Auftrag, der es verpflichtet, auch die Versorgungssicherheit zu überprüfen, hat sich das BMWi darauf beschränkt, den Markt zu betrachten. Die Sicherheit ist aber ein entscheidender Faktor, weil die Folgeschäden eines massiven Blackouts enorm wären.
    Das BMWi muss dringend prüfen, welche Gefahr für die Versorgungssicherheit von der Lücke von bis zu 4,5 GW zwischen dem Szenario "Zielerreichung Klimaschutz" und dem gesetzlich festgelegten Stilllegungspfad ausgeht. Der Einwand des BMWi, eine "Stapelung" verschiedener nachteiliger Szenarien sei nach dem Stand der Fachdiskussion nicht sinnvoll, überzeugt nicht. Gerade wenn das Zusammentreffen mehrerer nachteiliger Entwicklungen wahrscheinlich ist, muss eine derartige Kombination untersucht werden. Nur so entsteht eine belastbare Risikoanalyse. Alle absehbaren Risiken für die Versorgungssicherheit sind im Zuge der Umsetzung der Energiewende bereits angelegt. Sie müssen daher einbezogen werden. Der Bundesrechnungshof bekräftigt daher seine Forderung nach der Analyse eines "Worst-Case"-Szenarios.

    Wer glaubt, das deutsche Stromnetz sei wesentlich sicherer, weil besser in Schuss als das texanische, der irrt. Wie alle anderen Teile öffentlicher Infrastruktur in Deutschland, leidet auch das Stromnetz unter mangelnden Investitionen und zu wenig Wartungspersonal. Es finden sich viele Sollbruchstellen im System. Ein Artikel auf Telepolis liefert dazu einige Beispiele:

    "Ein Großteil der europäischen Infrastruktur kommt in den nächsten Jahren an ihr Lebens- und Nutzungsende. Die Mehrzahl der Kraftwerke ist mittlerweile 40 bis 50 Jahre alt. Teilweise sogar älter. Allein in Deutschland gibt es über 1.150 Großtransformatoren, wovon rund 500 Stück bereits über 60 Jahre alt sind. Die Produktionskapazität beträgt jedoch nur mehr zwei bis vier Stück pro Jahr."

    Transformatoren, das sind die Teile, die bei einem plötzlichen Zusammenbruch des Stromnetzes gern durchbrennen. Das war ja der Grund für die Notabschaltung in Texas. Zwei bis vier Stück pro Jahr ermöglichen aber nicht einmal Ersatz für Ausfälle.

    Und schon stößt man auf den nächsten Punkt, an dem die Frage der Stromversorgung jener der Gesundheitsversorgung ähnelt: Sicherheit übersetzt sich mit Redundanz. So wie eine Gesundheitsversorgung zwar profitabel, aber nicht mehr sicher ist, wenn die Kapazität im Normalbetrieb maximal ausgelastet ist, verhält es sich auch bei Stromnetzen. Um unvorhergesehene Vorfälle aufzufangen, muss mehr Kapazität vorhanden sein, als im Alltag gebraucht wird. Die privatisierten Stromversorger haben aber kein Interesse an einer Überkapazität, weil sie nicht profitabel ist. Es hat gedauert, aber die Privatisierung könnte sich auch in diesem Bereich bald rächen.
    Noch gar nicht wirklich mitbedacht bei dem vom Bundesrechnungshof gerügten Szenario ist die geplante Umstellung auf Elektrofahrzeuge. Die benötigen nämlich ebenfalls Leitungen, die es noch gar nicht gibt. Nur in den städtischen Zentren liegen Stromleitungen, die Ladestationen versorgen können. Auf dem flachen Land finden sich viele Gegenden, in denen erst einmal ganz neue Kabel verlegt werden müssten. Nur, dazu braucht es erstens Kabel und zweitens jemanden, der es verlegt. Nicht nur die Kupferpreise befinden sich gerade in steilem Anstieg; es gibt die Bautrupps nicht, die verlegen könnten.

    Bei einer Bundesregierung ohne Grüne könnte man ja zumindest noch hoffen, dass auf die sich ansammelnden Risiken wenigstens insoweit reagiert wird, dass man die Abschaltung der Kohlekraftwerke noch einmal überdenkt oder zumindest hinauszögert. Mit den Grünen wäre auch noch der Grundlastanteil, den die Gaskraftwerke liefern, bedroht, weil Nord Stream 2 nicht in Betrieb gehen soll.

    Allerdings geht bisher jedes Szenario davon aus, dass unsere europäischen Nachbarn dabei ruhig zusehen. Der bisherige Energieumbau hätte schon längst zu Problemen geführt, hätte man nicht bei Bedarf auf Stromlieferungen der Nachbarn zurückgreifen können. Es gibt aber keine Garantie dafür, dass sie unbegrenzt die Risiken einer ideologiegesteuerten Energiepolitik abfangen wollen. Je fragiler das Netz und die Versorgung in Deutschland werden, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass den Nachbarn irgendwann die eigene Haut näher ist und sie sich lieber vor den Folgen eines deutschen Blackouts schützen.

    Dann allerdings ist, schon allein durch die der Biogasproduktion zu verdankenden Importquote bei pflanzlichen Nahrungsmitteln (die bei 80 Prozent liegt), sichergestellt, dass wir uns hier in Deutschland lange und eindrücklich mit der Bedeutung der Stromversorgung für das Funktionieren einer modernen Gesellschaft befassen dürfen.

    https://de.rt.com/meinung/120370-gru...licht-ausgeht/
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  7. #47
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    AW: Energiewende: ganz Europa steht vor Blackout

    Gehen in Europa bald die Lichter aus?

    Am 24. Juli 2021 kam es im europäischen Verbundsystem zur zweiten Großstörung in den letzten sieben Monaten. Die deutlichen Warnhinweise für einen drohenden Blackout werden weiter ignoriert.
    Die Flutkatastrophe mit rund 180 Opfern hat gezeigt, wo die Prioritäten Deutschlands in der Merkel-Ära liegen: Am wichtigsten ist die Versorgung von elitären Interessensgruppen mit Themen wie Gender und Klima. Für die Versorgung und den Schutz der Bevölkerung, zum Beispiel durch einfache Hausdachsirenen zur Warnung der Bewohner vor Hochwasser, wie man sie für 200 Euro sogar bei EBay bekommen kann, bleiben dann keine Ressourcen mehr übrig........Am 24. Juli 2021 kam es um 16:36 Uhr zu einer Netzauftrennung im europäischen Verbundsystem und damit zur zweiten Großstörung in den letzten sieben Monaten. Doch kaum jemand hat davon Notiz genommen, frei nach dem Motto „Guat is ganga, nix is g’scheh’n“, auch wenn in Frankreich, Spanien und Portugal rund zwei Millionen Menschen kurzzeitig ohne Strom waren. Während man in Deutschland gerade mit dem Katzenjammer beschäftigt ist, wie es nur zur tödlichsten Katastrophe nach dem Zweiten Weltkrieg kommen konnte, werden andere Warnsignale weiter ignoriert. Wir lernen offensichtlich nicht dazu.

    Die Iberische Halbinsel ist nicht optimal mit dem zentraleuropäischen Stromversorgungssystem vernetzt. Trotzdem fließen immer wieder große Energiemengen über diese Verbindungsstellen. So auch am 24. Juli 2021. Unglücklicherweise kam es unter einer dieser Trassen zu einem Flächenbrand. Löschflugzeuge wurden eingesetzt. Um 16:35 Uhr dürfte ein Löschflugzeug seine Ladung unmittelbar über einer Höchstspannungsleitung abgeladen und damit einen Kurzschluss verursacht haben. Damit wurden offensichtlich Resonanzeffekte ausgelöst, welche eine Minute später zu einer Überlastung der Kuppelstellen und zur Netzauftrennung zwischen Frankreich und der Iberischen Halbinsel führten. Es fehlte nun auf der Iberischen Halbinsel eine Energiemenge von rund drei großen Kraftwerken, was kurzfristig nicht durch andere Kraftwerke ausgeglichen werden konnte. In Folge wurde ein automatisierter Lastabwurf ausgelöst, wodurch rund zwei Millionen Menschen in Frankreich, Spanien und Portugal für bis zu einer Stunde ohne Strom waren. Die Ausbreitung der Störung konnte damit gerade noch rechtzeitig gestoppt und ein Blackout auf der Iberischen Halbinsel verhindert werden.

    Auch wenn der Stromausfall für die betroffenen Menschen relativ kurz gedauert hat, gibt es zahlreiche Meldungen von Folgestörungen in anderen Bereichen. Etwa in einem Stahlwerk oder in verschiedenen IT-Infrastrukturen. Auch Computerkassen sollen danach stundenlang nicht funktioniert haben.

    So etwas hätte nicht passieren dürfen
    Wieder einmal gibt es deutlich mehr Fragen als Antworten. Denn so etwas hätte nicht passieren dürfen. Die europäischen Übertragungsnetzbetreiber untersuchen nun den Vorfall. Immerhin bereits der zweite in diesem Jahr. Zuvor gab es nur vier weitere Netzauftrennungen im europäischen Verbundsystem: 2003, beim Blackout in Italien, 2006 bei der bisher schwersten Großstörung quer durch Europa, 2015, beim Blackout in der Türkei, und am 8. Januar 2021, wo es zu einer Netzauftrennung zwischen dem Balkan und Resteuropa kam. Auch damals spielten die Stromimporte auf der Iberischen Halbinsel eine wichtige Rolle.

    Die europäischen Übertragungsnetzbetreiber haben wieder eine hervorragende Arbeit geleistet. Durch die automatisierten Prozesse konnte Schlimmeres verhindert werden. Dennoch sollten wir die bereits 2015 klar formulierte Warnung nicht weiterhin ignorieren:

    „A large electric power system is the most complex existing man-made machine. Although the common expectation of the public in the economically advanced countries is that the electric supply should never be interrupted, there is, unfortunately, no collapse-free power system.“

    „Ein großes elektrisches Energiesystem ist die komplexeste existierende von Menschenhand geschaffene Maschine. Obwohl in den wirtschaftlich fortgeschrittenen Ländern die allgemeine Erwartungshaltung der Bevölkerung ist, dass die Stromversorgung niemals unterbrochen werden darf, gibt es leider kein kollapsfreies Stromsystem.“

    Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit, nirgends. Aber wie vor dem Hochwasser werden auch hier seit Jahren die Hinweise und Warnungen ignoriert. Während nach den schweren Extremwetterschäden eine Schadensbeseitigung mit sehr hohem Aufwand möglich ist, werden die Schäden nach einem Blackout kaum in absehbarer Zeit bewältigbar sein. Durch den zu erwartenden großflächigen und langwierigen Strom- und Telekommunikationsausfall ist mit massiven Produktions- und Versorgungsproblemen zu rechnen. Wie lange könnte es dauern, wenn die gesamte Logistik quer über Europa chaotisch ausfällt und dann resynchronisiert werden muss, wenn schon die Suez-Kanalblockade solche schwerwiegenden Folgewirkungen ausgelöst hat? Genau diese Effekte werden massiv unterschätzt. Gleichzeitig wissen wir, dass sich rund zwei Drittel der Bevölkerung spätestens nach einer Woche nicht mehr in der Lage sehen, sich selbst ausreichend versorgen zu können. Der breite Wiederanlauf der Versorgung mit lebenswichtigen Gütern und Dienstleistungen (Lebensmittel, Medikamente, Gesundheit etc.) wird aber deutlich länger dauern. Und es wird kaum freie Kräfte geben, die helfen können, weil alle selbst betroffen sein werden.

    Eine Diskussion, wie derzeit nach den heftigen Unwettern, wer nun schuld ist oder nicht ausreichend gewarnt hat, ist dann irrelevant. Daher sollten wir nicht weiter zuwarten, sondern uns endlich ernsthaft mit dem Thema Blackout-Vorsorge beschäftigen.

    https://journalistenwatch.com/2021/0...uropa-lichter/
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  8. #48
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    AW: Energiewende: ganz Europa steht vor Blackout

    Die Bahn ist klug und baut dem zu erwartenden Chaos vor.......

    Deutsche Bahn bezieht ab 2023 Strom aus norwegischem Wasserkraftwerk

    Die Deutsche Bahn (DB) wird ab 2023 Strom aus einem Wasserkraftwerk im Süden Norwegens beziehen. Der Strom werde durch das im Mai eingeweihte Unterseekabel Nordlink geliefert, teilte die DB am Mittwoch mit. Der Vertrag mit dem norwegischen Energieunternehmen Statkraft über jährlich fast 190 Gigawattstunden Strom läuft über zehn Jahre.
    “Zehn Jahre früher als bislang geplant wird die Deutsche Bahn schon bis 2040 komplett klimaneutral sein”, bekräftigte Bahn-Chef Richard Lutz. Der Bedarf des Konzerns an erneuerbaren Energien lasse sich aber nicht mehr allein durch in Deutschland produzierten Grünstrom decken, sagte er der Nachrichtenagentur AFP. “Dieser Vertrag hat damit strategische Bedeutung – für beide Partner wie für den Klimaschutz”.

    Nordlink, eine 632 Kilometer lange Stromleitung zwischen Norwegen und Deutschland, war im Mai offiziell von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der norwegischen Regierungschefin Erna Solberg eröffnet worden. Das Kabel mit einer Kapazität von 1400 Megawatt ermöglicht den Transport von Wasserkraft aus Norwegen nach Deutschland und von Windkraft aus Deutschland nach Norwegen. So können auch Schwankungen im Stromnetz, eine zentrale Herausforderung für Netzbetreiber gerade bei erneuerbaren Energien, besser ausgeglichen werden.

    Die Bahn kann mit dem Grünstrom aus Norwegen den Energiebedarf ihrer täglich rund 40.000 Züge für etwa eine Woche decken, wie der Konzern am Mittwoch weiter mitteilte. Etwa vier weitere Tage CO2-neutralen Bahnverkehr bringen außerdem zwei weitere Verträge, die die DB mit deutschen Energieunternehmen schloss: Zehn Jahre lang wird RWE ab 2023 jährlich mehr als 90 Gigawattstunden Wasserkraft aus dem Schwarzwald an die Bahn liefern. Bereits ab 2022 bezieht die Bahn außerdem jährlich 40 Gigawattstunden Windstrom aus Mecklenburg-Vorpommern. Geschäftspartner für den Vertrag mit zwei Jahren Laufzeit ist das Unternehmen Ane Energy...........https://www.24matins.de/topnews/eins...mpaign=general


    ......es wäre schön, wenn auch der Normalbürger seinen Strom von da beziehen könnte, wo er möchte.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  9. #49
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    AW: Energiewende: ganz Europa steht vor Blackout

    Deutsche verbrauchen mehr Strom
    Kohleverstromung steigt sprunghaft an
    Auf ihrem Höhepunkt lässt die Corona-Krise mit der Wirtschaftsaktivität auch den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen in Deutschland einbrechen. Das ist vorbei. Der Verbrauch der besonders klimaschädlichen Braunkohle steigt drastisch.

    Das Wiederanlaufen der Wirtschaft nach dem Corona-Einbruch und das kühle Frühjahr haben den Energieverbrauch in Deutschland im ersten Halbjahr 2021 steigen lassen. Nach Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) legte der Verbrauch gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,3 Prozent zu. Die temperaturbereinigten Verbrauchswerte lägen aber um mehr als 7 Prozent unter dem Wert der ersten sechs Monate des Jahres 2019.
    Weil mehr Strom mit Braun- und Steinkohle produziert wurde als im Vorjahreszeitraum erhöhten sich die Kohlendioxidemissionen um 6,2 Prozent. Der Verbrauch von Braunkohle stieg in den ersten sechs Monaten dieses laufenden Jahres um rund ein Drittel, der von Steinkohle um fast 23 Prozent. Der Anstieg der fossilen Brennstoffe bei der Stromerzeugung ist den Angaben zufolge vor allem darauf zurückzuführen, dass weniger Windstrom erzeugt wurde. Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2019 ist der Verbrauch an Braunkohle aber um 12 Prozent gesunken.

    Im gesamten deutschen Energiemix übernahm Erdgas mit einem Anteil von 30,6 Prozent erstmals die Führungsposition, das Mineralöl fiel mit 28,6 Prozent auf Platz zwei. Die erneuerbaren Energien belegen mit einem Anteil von 16,8 Prozent Platz drei, zuvor lag ihr Anteil allerdings bei 17,7 Prozent. Die Anteile der Braun- und Steinkohle am Gesamtverbrauch erhöhten sich leicht auf zusammen 16,6 Prozent.

    Bundesverband fordert Fokus auf Erneuerbare Energien
    Die AG Energiebilanzen betonte, durch den weiteren Pandemieverlauf und seine Auswirkungen auf Wirtschaftstätigkeit und Mobilität sowie durch den nicht prognostizierbaren Witterungsverlauf im weiteren Jahresverlauf könne es noch zu deutlichen Verschiebungen bei Verbrauch und Zusammensetzung der Energieträger kommen. Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) reagierte auf die Zahlen "mit großer Sorge" und forderte die politische Fokussierung auf den Ausbau der Erneuerbaren.

    "Erneuerbare Energien sind der Schlüssel für Klimaschutz und einen zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort", erklärte BEE-Präsidentin Simone Peter. Ein Einbruch beim Anteil der Grünen Energien, insbesondere im Stromsektor, mache eine riesige Ökostromlücke in den nächsten Jahren wahrscheinlicher. Denn einerseits wachse der Bedarf an Grünem Strom bei E-Mobilität, Grünem Wasserstoff und Wärmepumpen, andererseits gingen durch die Vollendung des Atomausstiegs im kommenden Jahr sowie einen beschleunigten Kohleausstieg aufgrund steigender CO2-Preise konventionelle Kapazitäten aus dem Netz.

    https://www.xing-news.com/reader/new...e_origin=email
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  10. #50
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    AW: Energiewende: ganz Europa steht vor Blackout

    Am Samstag, dem 14. August, haben die Netzbetreiber mehrere Industriebetriebe am Abend vom Stromnetz getrennt. Die Stromerzeugung konnte den aktuellen Strombedarf in Deutschland nicht mehr decken. Die Stromversorgung war kritisch und eine Sicherstellung der Versorgung war auch durch Stromimport nicht mehr möglich.



    Einbruch an Solarstrom löst Abschaltung von Industriebetrieben aus



    Die Stromerzeugung war in Deutschland an diesem Samstag geradezu chaotisch. Am Tag erzeugten die Solaranlagen aufgrund der nahezu optimalen Sonneneistrahlung sehr viel Strom. Zwischen 13 und 14 Uhr erreichte der Solarstrom eine Spitzenleistung von mehr als 30.000 Megawatt. Am Abend brach die Stromerzeugung der Solaranlagen aber drastisch ein. Zwischen 19 und 20 Uhr lieferten sie mit ca. 3000 Megawatt gerade noch 10% der Leistung vom Nachmittag.


    Stromnachfrage auch durch Stromimport nicht gedeckt



    Die Stromnachfrage lag aber in den Abendstunden nahezu unverändert bei gut 50.000 Megawatt. Die Netzbetreiber mussten deshalb alle zur Verfügung stehenden Reserven abrufen. Doch die Leistung der Pumpspeicherkraftwerke und der auf Maximallast hochgefahrenen Braunkohlekraftwerke reichte nicht aus, um das Defizit zwischen Stromnachfrage und Stromerzeugung auszugleichen. Die trotzdem immer noch fehlende Strommenge konnte auch nicht durch Stromimport aus dem Ausland ausgeglichen werden. Deshalb erfolgte kurz vor 20 Uhr ein Lastabwurf von größeren energieintensiven Industrieanlagen, wie zum Beispiel Aluminium- und Kupferhütten. Die Abschaltung der sogenannten sofort abschaltbaren Lasten erfolgte für die betroffenen Betriebe allerdings ohne Vorwarnung. Wie wir bereits in unserm Beitrag 5-Stufen bis zum Blackout – Das Sicherheitskonzept des Stromnetzes beschrieben haben griff damit bereits die 2. Stufe des Sicherheitskonzepts.


    Stromversorgung kritisch-Industriebetriebe von Netz getrennt



    Die schnelle Abschaltung der Großverbraucher reichte allerdings immer noch nicht aus, um das Netz zu stabilisieren. Wenige Minuten später war die Trennung weiterer Großverbraucher von der Stromversorgung in ganz Deutschland erforderlich, um einen Blackout zu verhindern. Hier griff dann bereits die nächste Stufe des Sicherheitskonzepts mit der Abschaltung der „schnell abschaltbaren Lasten“ . Diese Industriebetriebe erhielten zumindest wenige Minuten vor der Abschaltung des Stroms noch eine Vorwarnung. Die Abschaltphase dauerte mehr als eine Stunde – dann konnten die Netzbetreiber das Stromnetz wieder stabilisieren.
    Dabei kann man noch froh sein, dass der Versorgungsengpass an einem Samstagabend aufgetreten ist. An einem normalen Wochentag, an dem deutlich mehr Industriebetriebe am Stromnetz hängen, hätten man vermutlich weitere Stufen des Sicherheitskonzepts auslösen müssen. Dadurch wäre es dann unter Umständen auch zur Abtrennung von Teilnetzen gekommen, die dann auch private Haushalte vom Netz trennt.


    Stromversorgung kritisch – Industrie besorgt



    Alexander Kronimus vom Verband der Chemischen Industrie. warnt vor einer unsicheren Stromversorgung in der FAZ „Versorgungssicherheit ist ein hohes Gut für den Industriestandort Deutschland. Schon kurzzeitige Versorgungsunterbrechungen können in der Industrie zu hohen wirtschaftlichen Schäden führen.“


    Kosten trägt Verbraucher über Strompreis



    Für den entstandene Schaden durch die Abschaltung des Stroms erhalten die Industriebetriebe eine Entschädigung. Die Kosten dafür werden auf den Strompreis umgelegt und damit trägt sie, wie immer, der Verbraucher....

    https://journalistenwatch.com/2021/0...romversorgung/


    Industriebetriebe kurzzeitig vom Stromnetz genommen

    niza. Frankfurt Am vergangenen Samstag fuhr die Stromerzeugung in Deutschland wieder einmal Achterbahn. Wie üblich an sonnenverwöhnten Tagen im August, speisten Solaranlagen tagsüber kräftig ins Netz ein. Doch in Richtung Abend änderte sich das Bild, und zwar schlagartig: Lieferte die Photovoltaik von 13 bis 14 Uhr noch mehr als 30 000 Megawattstunden und damit so viel wie kein anderer Energieträger, schrumpfte die Einspeisung zwischen 19 und 20 Uhr auf weniger als 3000 Megawattstunden zusammen. Für das Stromnetz blieb das nicht folgenlos: Weil die Nachfrage in den Abend hinein praktisch unverändert bei rund 50 000 Megawattstunden verharrte, mussten Reserven wie Pumpspeicher aktiviert werden. Braunkohlekraftwerke liefen auf Hochtouren, auch wurde vermehrt Strom importiert.
    Aber all das reichte nicht. Ab 19.49 Uhr zogen die Netzbetreiber deshalb weitere Register und nahmen mit den „sofort abschaltbaren Lasten“ (SOL) vier Industrieanlagen vom Netz, darunter die Aluminiumhütte von Trimet in Essen. Elf Minuten später ging der Abwurf von Großverbrauchern quer durch die Republik weiter. Nun wurden zusätzlich mehrere der „schnell abschaltbaren...

    https://zeitung.faz.net/faz/wirtscha...0249.html?s=03
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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