Die Stadtverwaltung hatte in die Aula des Pascalgymnasiums eingeladen, um mit den Bewohnern des Viertels die weitere Planung zu erörtern. Und als Flüchtlingsdezernent Jochen Köhnke, der, wie er sagte, im Stau auf der Autobahn steckengeblieben war, mit 25-minütiger Verspätung endlich ankam, war die Atmosphäre schon ordentlich vergiftet. Immer wieder entrollten Anwohner ein großes Transparent, das sich gegen die Bebauung öffentlicher Parkanlagen wandte. Die Geräuschkulisse: Buhrufe, Hohngelächter angesichts der Darstellungen von Politik und Verwaltung, die die Entscheidungsfindung und Entscheidung des Rates sowie die Planungen der Verwaltung verteidigten.
Die rund 120 Anwesenden wollten mehrheitlich nicht über die weitere Planung diskutieren, sondern ihre grundsätzliche Ablehnung des Vorhabens kundtun.
Weil sie ihren kleinen Park komplett erhalten sehen wollen, weil sie fürchten, „dass irgendwann die ganze Fläche bebaut werden“ könnte, weil sie nicht glauben, dass „es keine geeigneteren Standorte“ gibt. Ein Anwohner fürchtete den Werteverfall der Immobilien im Umkreis und prophezeite, dass ein Viertel durch den Zuzug „solcher Menschen“ kippen werde, wie im Stadtteil Coerde, wo Jochen Köhnke ja wohne. Dieser offenbarte in der Debatte, dass er im Zuge des Konflikts um die Bahlmannwiese mit seiner Familie „an Leib und Leben bedroht“ werde, der Staatsschutz ermittele.
Andere Anwohner brachten aber zum Ausdruck, sich für die 50 Flüchtlinge, die auf die Bahlmannwiese ziehen sollen, engagieren zu wollen. Schließlich wurde dann doch noch über Planungen gesprochen. Hier kristallisierte sich heraus: Viele Anwohner wünschen sich detaillierte Pläne, und sie bevorzugen eher eine Bebauung an der Falgerstraße oder im nördlichen Teil des Parks. So könnte der große offene Teil der Bahlmannwiese als Treffpunkt erhalten bleiben.

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