Nächtliche Massenschlägerei in Eislingen
Bereits vor zwei Wochen gab es in Eislingen mehrere Verletzte. Die gewalttätige Auseinandersetzung tauchte nicht im Polizeibericht auf.
Erneut hat es eine Massenschlägerei gegeben, die von der Polizei nicht gemeldet wurde. Bereits vor zwei Wochen sind in Eislingen mindestens 15 Männer aneinander geraten, mehrere wurden verletzt, einer musste nach Messerstichen die Nacht im Krankenhaus verbringen. Erst am Freitag hat die Pressestelle des Polizeipräsidiums Ulm den Vorfall auf Nachfrage bestätigt.

Am Ostersonntag hatte es ebenfalls gewalttätige Auseinandersetzungen gegeben: Neonazis der Kleinstpartei „Der Dritte Weg“ waren vor dem Zelt des „Circus Belly Wien“ aufgetaucht, hatten Flugblätter verteilt und gerieten mit den Schaustellern aneinander. Die Polizei berichtete nichts von der Schlägerei, bei der es mindestens vier Verletzte gab. Auf Nachfrage wurde der Vorfall bestätigt, am Donnerstag schob die Pressestelle dann eine Meldung für die Medien nach.

Immer wieder gab es in jüngster Zeit Ereignisse, die der Öffentlichkeit erst auf Nachfrage mitgeteilt wurden. So wurde am Gründonnerstag mit großem Polizeiaufgebot mitten in Donzdorf ein Mann verhaftet – wie sich jetzt herausstellte, soll er mehrfach in die Stadthalle eingebrochen sein. Auch eine groß angelegte Rettungsaktion bei Rechberghausen, bei der viele Helfer im Einsatz waren und eine verunglückte Frau bargen, bekamen die Medien nur mit, weil sich Zeugen meldeten.

Die Schlägerei in Eislingen wurde auch nur deshalb publik, weil sich Angehörige eines Betroffenen gemeldet hatten. Sie hatten sich gewundert, dass über den Fall nicht berichtet wurde. Demnach soll eine Gruppe junger Männer nach dem Verlassen eines Clubs andere Männer auf der Straße aufgefordert haben, eine junge Frau in Ruhe zu lassen. Diese sei wohl verbal belästigt worden.

Ein Wort gab das andere, die beiden Gruppierungen gerieten aneinander. Ein angefordertes Taxi, in das die erste Gruppe einsteigen wollte, machte sich schnell wieder aus dem Staub – ohne Fahrgäste. Unterdessen hatten die Angreifer laut den Angehörigen bereits Messer gezückt, auch Schlagstöcke sollen zum Einsatz gekommen sein. Unterstützung erhielten die Angreifer demnach von weiteren Männern, die mit ihren Autos zum Schauplatz der Schlägerei, der Salacher Straße, eilten.

Am Ende soll mindestens ein Mann besinnungslos am Boden gelegen haben, ein weiterer war durch Messerstiche verletzt, ein dritter hatte eine Platzwunde unter dem Auge. Die Türsteher sollen die Türen des Clubs rasch verriegelt haben. Eine Frau berichtet: „Nach dem Wählen des Notrufs hat es 40 Minuten gedauert, bis die Polizei kam.“

Wolfgang Jürgens, Sprecher des Polizeipräsidiums Ulm, bestätigt den Vorfall an sich, bestreitet aber, dass es 40 Minuten gedauert habe, bis Hilfe vor Ort war: Am 9. April um 4.45 sei der Notruf eingegangen und um 4.52 Uhr sei bereits die erste Streife vor Ort an der Salacher Straße gewesen. „Wie es genau abgelaufen ist, wissen wir immer noch nicht“, meint Jürgens. Als die Polizisten ankamen, seien nur noch die Beteiligten aus Reihen der angegriffenen Gruppe vor Ort gewesen, laut Jürgens fünf bis sechs Personen. Die andere Gruppe – Jürgens spricht von mindestens zehn Männern – hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits aus dem Staub gemacht.

Ein Mann habe eine „oberflächliche Stichverletzung“ erlitten und die Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus verbracht. Andere Beteiligte seien leicht verletzt gewesen, berichtet der Polizeisprecher.
http://www.swp.de/goeppingen/lokales...-14838496.html

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Dresden. Bei einer Schlägerei mit rund 20 Beteiligten sind in Dresden vier Jugendliche und junge Männer zwischen 15 und 18 Jahren verletzt worden. Sie mussten im Krankenhäusern ärztlich behandelt werden, wie eine Polizeisprecherin am Donnerstagmorgen sagte. Es seien keine schweren Verletzungen gewesen.

Die Auseinandersetzung brach am Mittwochabend in der Innenstadt aus. Nach Polizeiangaben gab es auf der Prager Straße in Höhe des Karstadt-Warenhauses zwischen zwei Gruppen von Syrern, Afghanen, Südafrikanern und deutschen Staatsbürgern zuerst verbalen Streit. Der eskalierte gegen 21 Uhr in eine Schlägerei. Der Grund für den Streit blieb aber zunächst unklar. Vor dem Treffen in der Stadt gab es nach Polizeiangaben einen Chatkontakt zwischen den Gruppen.

Die Polizei nahm die Personalien von 15 Beteiligten beziehungsweise Zeugen im Alter zwischen 15 und 22 Jahren auf, darunter war eine junge Frau. Die Dresdner Polizei nahm Ermittlungen wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs auf. Vor allem soll jetzt der Grund der Auseinandersetzung sowie der eigentliche Tatablauf von den Ermittlern geklärt werden.
https://www.sz-online.de/nachrichten...m-3663369.html