Essen/Gelsenkirchen – Feige hatte Hassan A. (34) beim Prozessauftakt sein Gesicht hinter einem Ordner versteckt. Der Kinderarzt soll während der Behandlung drei Mädchen sexuell missbraucht haben! Am Donnerstag wurde er verurteilt: zweieinhalb Jahre Haft!

Zudem entschied das Essener Landgericht, dass der Mediziner drei Jahre lang keine Frauen behandeln darf, wie ein Gerichtssprecher sagte.

Der Angeklagte hatte die ihm vorgeworfenen Taten gestanden. Dadurch blieb den Opfern eine Aussage vor Gericht erspart. Das wirkte sich strafmildernd aus.

► Am 1. Juni 2019 hatte der Syrer, nachdem er wegen des Krieges aus seinem Heimatland geflohen war, eine Anstellung als Kinderarzt im Gelsenkirchener Marienhospital bekommen. Bereits zwei Monate danach soll er laut Staatsanwalt bei einer Untersuchung ein Mädchen (damals 14) an den Brüsten und im Intimbereich begrapscht haben.
Beim Bekanntwerden der Vorwürfe wurde er vom Dienst freigestellt. Da er damals die Vorwürfe bestritt, stand Aussage gegen Aussage, mit dem Ergebnis, dass er weiter arbeiten durfte.

Doch es kam zu zwei weiteren Vorfällen. Auch diese Mädchen (damals 15 und 14) soll er begrapscht haben.

Schülerin schlich sich nach Missbrauch aus Krankenhaus
Eines der Opfer sprach später gegenüber der Polizei von Panik. „Seine Art, mich anzufassen, hat mir richtig Angst gemacht“, gab sie zu Protokoll. Sie habe sich nach dem Vorfall sogar aus dem Krankenhaus geschlichen und sich rund eine Stunde draußen aufgehalten. „Ich habe mich nicht mehr reingetraut.“

Bei einer Wohnungsdurchsuchung wurden Handy und Laptop des Arztes sichergestellt. Darauf fanden die Ermittler 26 kinderpornografische Dateien.

Im Prozess hatte der Angeklagte die Vorwürfe zunächst bestritten und behauptet: „Das war eine normale Untersuchung, ich habe nur abgetastet.” Dann gab er doch alles zu.

Das Urteil lautet unter anderem auf sexuellen Missbrauch unter Ausnutzung eines Behandlungsverhältnisses. Es ist nicht rechtskräftig.

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